"Custom"Shops in China - Erfahrungen?

  • Senf:
    Du möchtest also Erfahrungen mit Billigheimer-Experimenten von Leuten, die zigtausend für deutsche Ingenieurskunst ausgegeben haben und größtenteils (ausser mir) sehr teure Gitarren spielen?! Das wird schwierig, glaube ich :)

  • [Blocked Image: http://i256.photobucket.com/albums/hh189/syre666/20150417-0003.jpeg]


    Hier siehst du einen chinesischen Prototypen, den sich ein deutscher Händler nach seinen Vorstellungen hat bauen lassen. Bei dem Versuch ist es glücklicherweise geblieben. Mir wurde sie billigst überlassen, da ich mich ebenfalls mit der Hoffnung trug, das Teil mit herumliegenden Parts aufzupeppen. Zwecklos. Fräsarbeiten für ein echtes Floyd Rose würden Lack und Holz zerplittern und die Optik wäre hin, der sichere Halt obendrein nicht gegeben. Von den Buchsen über den Hals bis zum Klemmsattel ist hier NICHTS brauchbar.
    Ich wollte sie eigentlich mal Open Air abfackeln, aber wenn du vorbeikommst, schenke ich sie dir...


  • Japanische und (was ich nicht erwartet hätte) neuerdings auch indonesische Gitarren sind meist sehr ordentlich, aber aus China und Korea habe ich in 25 Jahren noch nie etwas vom Start weg Brauchbares gesehen.


    Da kann ich in Bezug auf Korea nicht zustimmen.
    Z.B. Fenix- Gitarren (Young Chang) oder Chevy/Cheri waren immer äußerst ordentlich, sogar die PU's waren nicht schlecht (wenngleich mittelfristig doch oft auszutauschen).
    Auch chinesische Squier- Gitarren sind oft sogar im Finish sehr gut (z.B. die ganze CV- Serie).
    Es kommt halt auf die Power der Endkontrolle an und Fender scheint das ganz gut im Griff zu haben.


  • Da kann ich in Bezug auf Korea nicht zustimmen.
    Z.B. Fenix- Gitarren (Young Chang) oder Chevy/Cheri waren immer äußerst ordentlich, sogar die PU's waren nicht schlecht (wenngleich mittelfristig doch oft auszutauschen).
    Auch chinesische Squier- Gitarren sind oft sogar im Finish sehr gut (z.B. die ganze CV- Serie).
    Es kommt halt auf die Power der Endkontrolle an und Fender scheint das ganz gut im Griff zu haben.


    Soso, du kannst also nicht zustimmen, dass ich da in 25 Jahren nichts Brauchbares gesehen habe, ja? Dann klär mich doch bitte auf, wann ich so eine gesehen haben soll ;)


    Spass beiseite:
    Da kann ich nun wiederum leider nicht zustimmen. Die Fenix und Chevy/Cheris waren der Anfang vom Übel. Das war noch nicht Keiper oder Harley Benton - Niveau, soweit kann ich zustimmen, aber hat schonmal den Weg dahin geebnet, und stellte einen deutlichen Rückschritt gegenüber den günstigen Yamahas/Hohners/Arias dar, die vor dem ganzen Versandbusiness (also Roadstar) als Einsteigergitarren galten. Ich darf auch an die 1992er B.C.Rich Platinums erinnern. Koreanischer Vollschrott, der B.C.Rich jede Menge Ruf gekostet hat. Aber ich glaube wir sind jetzt etwas OT geraten, sry...

    Edited once, last by Syre ().

  • Ich finde den OT Part garnicht so verkehrt, passt gut zum Thema.


    Mit Korea muss ich allerdings auch widersprechen, meine LTDs finde ich durchweg sehr ordentlich verarbeitet.


    Die Info mit dem Prototypen finde ich sehr interessant, da ich davon ausgegangen bin dass die Chinesen es im ersten Anlauf, mit Aussicht auf Folgeaufträge, mit aller Kraft versuchen den Job ordentlich zu erledigen.
    Die Erfahrung durften wir bei uns schon des öfteren machen. angeforderte Muster waren top... die zweite Lieferung mit der tatsächlichen Auftragsmenge hatte dann leider nichts mehr damit zu tun.
    Ein ewiges hin und her. Lässt sich allerdings mit kontinuierlichem Informationsfluss in den Griff bekommen. QS ist da auch das absolute A und O.


    Ich wollte sie eigentlich mal Open Air abfackeln, aber wenn du vorbeikommst, schenke ich sie dir...


    Die Verarbeitung des Teils würde mich tatsächlich sehr interessieren. Wenn der Weg nicht zu weit ist, würde ich sie gerne mal anschauen.



    Ich habe jetzt mal den Chinesen angeschrieben und gefragt ob seine Zusage von der Messe noch Gültigkeit hat. Mit einer Antwort rechne ich vor Dienstag allerdings nicht. Ich halte euch auf dem Laufenden.

  • @Syre:
    Nun, jeder hat wohl so seine Erfahrungen gemacht. Vielleicht waren deine besonders schlecht, wer weiß?


    Ich habe seit Mitte der Achtziger um die 50 Gitarren besessen, und aus MEINER Erfahrung ist es eben anders als du es darstellst.
    Ich besitze auch nicht zufällig noch zwei Fenix Strats von 1987 und 1989, sondern weil diese besonders gut sind.
    Wenn diese der Anfang vom Übel sein sollen, dann sind deine Wertmaßstäbe in einem Paralleluniversum von meinem.
    Und am Geld, also dem finanziellen Aufwand, den ich bereit bin, für eine Gitarre auszugeben, liegt es bei mir definitiv nicht.


    Aus meiner Sicht ist es so gewesen, dass die Qualität und das Know- How des koreanischen Gitarrenbaus Ende der Achtziger stark zugenommen haben, nämlich als japanische Fertigung teurer, (zu teuer für den europäischen Vebraucher) wurde.
    Das gleiche Spiel, nämlich Technologie- und Know- How- Transfer mit konsekutiver Qualitätszunahme
    erleben wir nun seit 10 Jahren mit chinesischer, indonesischer und vietnamesischer Fertigung.

  • Vergiss nicht die Versand- und Importkosten! 19% Einfuhrumsatzsteuer (auf den Gesamtpreis zzgl. Versandkosten) und min. 3% Zoll kommen noch oben drauf, bevor Du dann weiter bauen kannst.

    90% of the game is half-mental.

  • Ingolf:
    Ich hatte nur 30 Klampfen seit dem, aber damals war es im Landkreis Harburg gerade große Mode, eine E-Gitarre an der Wand zu haben, und wir haben unsere Nachmittage obendrein bei Blue Note, No.1, No.2, Amptown, Gitronik etc.verbracht. Glaube schon, daß ich meinen Anteil Koreas in der Flosse hatte :)
    Klar, Wahrnehmungen sind unterschiedlich und Ansprüche auch. Außerdem sind die Anforderungen an reine Stratocasters anders, als an die Superstrats, die ich damals gespielt habe. Bei Floyd Roses waren für MEIN Empfinden damals nur die Yamahas und Ibanez brauchbar, und das erst ab 600,- DM aufwärts. Floyds können in zu weichem Holz und an billigen Locknuts/Kopfleimungen eine Menge Schaden anrichten, wenn man sie intensiv einsetzt. Bei Fixed Bridges und Standard Tremolos ist das weniger wild. Da nimmt der Zug nicht mal eben um zig Kilo zu, weil man keine 6 Saiten gleichzeitig um 4 Halbtonschritte hochreissen kann.


    Chruschdy:
    Ich wohne bei Lüneburg. Näheres bei Bedarf dann per PM.

  • Klar, Wahrnehmungen sind unterschiedlich und Ansprüche auch..

    Natürlich. Bei Superstrats und Freudlos- Systemen kann ich in der Tat nicht mitreden, da ich nie eine solche Gitarre besessen oder mich dafür interessiert habe.
    Ansonsten sind meine Ansprüche aber klar: Die 'Kopie' der Strat, Tele oder was auch immer muss so gut sein (oder soundlich und haptisch besser) als das Original, sonst kaufe ich das Original. Das trifft auf einige Fenixe und auch Chevys/Cheris, die ich hatte, definitiv zu.
    Nun sind Fenix und Cheri ja nicht mehr existent, aber ich habe auch einige Erfahrungen aus jüngerer Zeit:
    Ich besaß drei Variaxes, dazu eine Acoustic- Variax und noch eine James Tyler Variaxe. Alle made in Korea, alle ab Werk ohne jede Beanstandung, also alles sehr gute Instrumente.
    Eine im Samick- Werk hergestellte Kopie einer 12- saftigen Rickenbacker 320, ebenfalls ein tolles Instrument ab Werk (ich hab sie noch).
    Tokai Gakki hat von Japan aus eine ganze Fabrik nach China verpflanzt. Ich habe eine Tokai LP made in China: tolles Instrument ab Werk.
    Ich habe auch noch eine Squier CV Telecaster Thinline, ebenfalls made in China, ebenfalls sehr gutes Instrument.
    Die amerikanische Firma Reverend baut in Korea bzw. läßt dort bauen. Ich habe eine Jetstream von denen mit 3 P90- PU's, made in Korea, fantastisches Instrument.


    Ich will dich ja gar nicht von meinem Standpunkt überzeugen, glaube aber gezeigt zu haben, daß Pauschalurteile wie 'die Chinesen oder Koreaner können es nicht' nicht stichhaltig sind.
    Aus meiner Sicht sind die Voraussetzungen für eine sehr gute Serienproduktion mittlerweile überall gegeben. Ob ein Instrument nun sehr gut, na ja, oder mau ist, hängt einzig von allein vom Einhalten der Spezifikationen und der Endkontrolle ab. Und dies spielt natürlich bei den Großserien eine immense Rolle (also z.B. die Marke Harley Benton bestellt in einer chinesischen Fabrik X drei Container Strats für ein angestrebtes Mittelpreissegment, also nicht die billigste Hardware usw. Der Preis wird festgelegt, die Spezifikationen werden festgelegt, die Fräsen eingestellt, der Lackvorgang, Pickupmontage usw.). Bei guter Kontrolle, das heißt, wenn der Abnehmer die Power hat, pingelig zu sein, werden ordentliche Instrumente dabei herauskommen. Fehlt die Endkontrolle, kommen wahrscheinlich Gurken raus, denn die Fabrik vertritt natürlich bei Massenproduktion keine Arbeitsethik wie ein Gitarrenbauer, der sein Instrument von Hand herstellt, oder wie ein Hersteller, der Instrumente in Kleinserie herstellt.
    Ob der OP, der eine einzelne Gitarre in Auftrag gibt, die Endkontrollenpower hat, dieses Instrument womöglich 4 Mal zu beanstanden und wieder zurückgehen zu lassen, ist natürlich sehr fraglich. Da würde ich lieber zu einem lokalen Gitarrenbauer gehen oder, wie ich eingangs schon sagte, die Ausgabe als Lehrgeld einkalkulieren.

  • Fernost-Ware - Hihihihi
    Also, die Chinesen können schneller, besser und günstiger eine Magnetbahn bauen.
    Apple, Samsung, Adidas, ..... kommen aus werken in China, Korea und Thaiwan.
    Und da glaubt die Menscheit die können keine guten Gitarren bauen - lächerlich.


    So, wo ist aber jetzt der Unterschied?
    Die Chinesen z.B. können nur Top-Qualität abliefern, wenn jemand hinter ihnen steht und
    ihnen auf die Finger schaut. Sobald man sich wegdreht, kommt das Sperrholzimitat raus
    und wird mit von Kinder fingergerührter Farbe lackiert. Auch das Risiko, der Vorfinanzierung
    übernimmt der "Hersteller" oder sagen wir Inverkehrbringer. Dieser hat aber um das Risiko
    zu minimieren eine perfekte Vertrauensperson zur Kontrolle und Überwachung vor Ort sitzen.
    Da wird das Risiko bei Vorauskasse schlechte Ware zu bekommen deutich minimiert.


    In diesem Thread möchte aber jemand direkt eine Gitarre aus Fernost kaufen. Ohne dass die
    Produktion durch sein eigenes vertrauenswürdiges Fachpersonal überwacht wird. Und das ist
    nach meinen Erfahrungen zum Scheitern verurteilt.
    Ich hoffe und wünsche Christian, bei diesem Abenteuer, dass alles gut und zu seiner zufriedenheit verläuft.
    Und lasse mich gerne eines Besseren belehren.


    Ach ja, meine erste Gitarre war eine Applause Strat-Kopie, die ich gebraucht mit einem Carlsbro-Combo gekauft habe.
    Der Typ hatte nur 3 Finger an der linken Hand und wollte anfangen Gitarre zu spielen, bis er merkte, dass ihm
    noch was fehlte. Auf jeden Fall habe ich die Billiggitarre in den Anfangsjahren mit Airbrush lackieren lassen und liegt
    mir deshalb sehr am Herzen.
    Vor ein paar Jahren habe ich damit aber meinen Gitarrentechniker (Werbung: http://www.acys-lounge.de) zur Verzweiflung gebracht.
    Ich wollte die Gitarre nach sehr langer Spielpause mal wieder auf Vordermann bringen lassen.
    Naja, Seitenabsände geringer, so dass die Saiten nicht genau über den Polen der neuen Pickups liegen.
    Schlagbrett minimal (durch messen festgestellt) kleiner, so dass das neuen Schlagbrett Custommade ist.
    Beim Hals, falls der mal erneueret werden sollte, hat er mir gleich abgesagt, da dieser auch nicht den Standardmaßen entspricht.
    Usw. usw. usw. .... Alles Kleinigkeiten, die optish überhaut nicht auffallen, beim Tausch aber plötzlich alles zu Sonderanfertigungen
    werden lässt.

  • Ich will dich ja gar nicht von meinem Standpunkt überzeugen, glaube aber gezeigt zu haben, daß Pauschalurteile wie 'die Chinesen oder Koreaner können es nicht' nicht stichhaltig sind.


    Ingolf:
    Selbstverständlich teile ich auf Anfrage den Leuten mein abschliessendes Urteil aus 25 Jahren Erfahrungswerten mit, auch wenn das dann als 'Pauschalaussage' abqualifiziert wird. All meine Erfahrungen und Überlegungen hier zum Thema anzubringen, hieße ein Buch zu schreiben. Daher kann ich davon nur die Sparversion liefern, also ein paar persönliche Erfahrungen zur Untermauerung.


    Ich kann niemandem guten Gewissens zumuten, sich auf die Suche nach der klirrfreien oktavreinen Chinagurke zu begeben, wenn ich selbst bei intensiver Suche nie eine fand. Und HÄTTE ich mal eine taugliche China/Korea gesehen, würde mir die noch nicht ausreichend erscheinen, um Leute absichtlich in die China/Korea-Lotterie zu schicken.


    Samick und Chevy liegen seit Ewigkeiten so weit außerhalb meines Beuteschemas, dass mich ihre bloße Erwähnung aus deinem Munde schon in Erstaunen versetzt hat. Kenne niemanden der sowas kauft und habe auch nie eine auf einer Bühne gesehen. Das war in meiner Wahrnehmung immer der Kram mit dem man endete, wenn man sich seine erste Klampfe von Brinkmann (R.I.P.) holte. Aber es stört mich auch nicht, wenn die jemand mag. Kenne halt keinen. Jedem das seine.

  • @Syre:
    Ich verstehe deinen Post nicht ganz, und auch deinen Ton finde ich etwas unangenehm. Auch ich shoppe nicht jeden Tag nach Samick- Gitarren, habe aber versucht, deinen Wertungen eine Antithese entgegenzusetzen.
    Wie gesagt, ich habe oben aktuelle Beispiele gegeben, wo man/du 'von der Stange' gute Instrumente aus Korea bzw. China anspielen kannst. Heute. Evident für jeden.
    Variax und Reverend stelle ich mal für Korea, Tokai für China.
    Dies nicht zur Kenntnis zu nehmen, sondern auf eine 25- jährige gegenteilige Erfahrung zu verweisen, klingt in dieser Diskussion einfach nur noch verbohrt und verblendet, schade.
    Damit scheidest du als Diskussionspartner für mich aus.
    Denn die Art und Weise deiner 'Argumentation' ist gleichmacherisch und undifferenziert.
    Und deine Aussagen sind nun einmal Pauschalurteile, warum du dies als Abqualifizieren interpretierst, erschließt sich mir nicht.


    Bin hiermit raus aus der Sache.

  • Danke Ingolf und Syre, eure beiden Standpunkte (von denen ich keine als Pauschalaussage diffamieren würde, haben beide sehr informativen Gehalt. Ingolfs Erfahrung mit Fernost Gitarren deckt sich auch mit meiner.
    Es ist nicht automatisch ein grottenschlechtes Instrument, nur weil es nicht aus den etablierten Werken kommt. Auch ein blindes Huhn und so... ;)


    Ob der OP, der eine einzelne Gitarre in Auftrag gibt, die Endkontrollenpower hat, dieses Instrument womöglich 4 Mal zu beanstanden und wieder zurückgehen zu lassen, ist natürlich sehr fraglich. Da würde ich lieber zu einem lokalen Gitarrenbauer gehen oder, wie ich eingangs schon sagte, die Ausgabe als Lehrgeld einkalkulieren.


    Genau so werde ich die Sache auch handhaben. Die Endkontrolle, die Einstellarbeiten sowie das Feintuning habe ich von Vornherein als meine Arbeit eingeplant. Das wird vermutlich von den Chinesen nur sehr rudimentär erledigt, wenn überhaupt.


    Auch Syre und aalrh haben mit ihren Erfahrungen und Meinungen Recht. Der großteil der chinesischen Produkte ist nunmal qualitativ auf einem sehr niedrigen Level. Wenn jedoch mit qualitätsichernden Maßnahmen eingegriffen wird, können auch gute, höherwertige Produkte dabei herauskommen. Dass mir natürlich mit meinem Einzelstück dazu die Möglichkeiten fehlen, ist klar. Ich kann nur versuchen dem Lieferanten klar zu machen dass ich erwarte dass ich ein spielbares Instrument erhalte. Nicht mehr und nicht weniger.


    Was ich nach erneutem Querlesen (besonders meiner Posts) nochmal etwas deutlicher machen will, ist folgendes:
    Ich möchte mit dieser Gitarre einen Ausflug in die 7-Saiter Welt machen. Ich habe keinen riesigen Nutzen aus dem Instrument, außer 1-2 Songs die mein Bandkollege geschrieben hat damit umzusetzen.
    Mir sind 6 Saiten völlig ausreichend. Primär spiele ich eine LTD Viper mit FR und fühle mich auf diesem (koreanischen) Instrument sehr wohl. Das ist leider auf dem europäischen und amerikanischen Markt die einzige Viper mit FR die es jemals gab. Es gibt bei ESP keine Serienmodelle dieser Korpusform mit FR, außer in Japan. Und da ist mir persönlich der exorbitante Mehrpreis + Import das Ganze nicht wert.
    Bei einem Listenpreis jenseits der 2500,- wird dann auch der Zoll und das Ganze drumherum ein ordentlicher Batzen.
    Ich habe im direkten Vergleich zwischen der ESP und der LTD 400 Version der Viper keinen extremen Unterschied gemerkt, der den Mehrpreis für mich rechtfertigen würde.
    Natürlich sind die ESP Instrumente etwas besser verarbeitet und auch klanglich etwas feiner weil hier doch andere Verarbeitungsarten zum tragen kommen (Trockung der Hölzer, mehr Handarbeit bei der Verarbeitung). Wobei die Kombination EMG Tonabnehmer + überwiegend Highgain Sound diese Unterschiede, vorallem im Bandgefüge, in meinen Augen nichtig machen.


    Ich liebäugle schon lange mit der ESP Viper in Camouflage. Jedoch konnte ich mich selbst noch nicht überreden knappe 2k€ dafür auszugeben, wenn doch die 400er Serie für meine Zwecke völlig ausreicht und kein merklicher Unterschied vorhanden ist.


    Ich habe am Mittwoch auf der Musikmesse auch diverse 7-Saiter probegespielt. Mir gefallen nur die Korpusformen nicht so sehr. Die günstigen Einsteigerserien gefallen mir von der Haptik überhaupt nicht. Und da war auch der ursprüngliche Gedanke begründet. Ich möchte meiner Viper Form und dem FR treu bleiben, weil ich mich einfach damit am wohlsten fühle. Sollte ich jemals den Entschluss fassen vermehrt mit 7 Saiten spielen zu wollen, dann werde ich mich mit Sicherheit mit einem der Custom Bauer aus der Umgebung zusammentun. ESP hat ja leider jegliche 7-Saiter Viper Modelle schon seit einer ganzen Weile aus dem Programm genommen, und FR gab es wie gesagt nie. Also bleibt nur eine Sonderanfertigung. Solange ich jedoch nicht weiß ob das Teil auch regelmäßig genutzt wird, ist mir diese Investition, rational gesehen, ein Dorn im Auge.


    Wie gesagt, wenn die China Gurke nachher spielbar ist und sich mit ein etwas Aufwand noch in den letzten Feinheiten aufmöbeln lässt, also die Basis irgendwo stimmt, war das Experiment ein voller Erfolg für mich. Wenn das Ganze in die Hose geht, dann werde ich mir erstmal eine andere Form zulegen. Sollte ich dann weiterhin 7-saitig unterwegs sein, dann kommt auch eine Gitarre vom deutschen Gitarrenbauer in Frage.

  • Hallo,


    da die ursprüngliche Anfrage in Deutsch kam, sage ich meine "zwei Sachen" erstmal in Deutsch. Ich habe eine Squier by Fender Classic Vibe Telecaster (Made in China ca. 350 €) mit Korpus aus zusammengeleimtem Kiefernholz (4 Teile). Diese Holzart hatte Herr Fender ursprünglich ebenfalls verwendet. Sieht gut aus, ist leicht und ist sehr flüssig zu spielen. Der Sound ist absolut telemäßig. An Einstellungsarbeit war nur die Saitenlage etwas niedriger einzustellen. Ansonsten war alles top verarbeitet. Ich kann die Gitarre mit einer 70er Jahre Fender (Japan) Telecaster vergleichen. Klar, da gibt es Unterschiede. Ich nehme beide gerne in die Hand. Nichts zu meckern hier. Bei Anderton's Music gibt es einen Vergleich (mit Captain und Chappers), der die Sache für
    mich klar gemacht hat.
    Aus Südkorea besitze ich eine der ersten Tim Armstrong Gretsch Gitarren (ca 1000 €). Das Instrument hat die richtigen (bezogen auf die Vorlage aus den 50ern) Filtertron Pickups, ist super eingestellt und verarbeitet und klingt so, wie es eine dicke Gretsch soll. Mankos: Die Kabel sind gesteckt und nicht gelötet. Die Potis und der Schalter knistern bei Betätigung, wenn man das Instrument längere Zeit nicht spielt. Das verschwindet aber schnell wieder, wenn man sie spielt. Die Dame ist halt empfindlich. Obwohl sie mit 11er Saiten bestückt ist, lasst sie sich flüssig
    und leicht bis zum 15. Bund bespielen. Erste Sahne.


    Gute Erfahrungen soweit. Aber dahinter steckt eine Kontrolle von Fender und ein Produktionsvolumen viel größer als 1. Ich würde keine Kundengitarre für mich fertigen lassen, die weniger als 1200 Euro kosten soll. Selbst die Hungerlöhne in China machen keinen so großen Anteil an den Gesatmkosten aus, dass Wunder zu erwarten sind.


    Ich hoffe, das hilft bei der Entscheidung.


    Short summary in English.


    I can tell about my expierences with a China-made Squier Classic Vibe Telecaster. Body: Pine which actually is the original kind of wood Mr. Fender used for the first Broadcasters. The instrument was set up well (only the string action needed a wee bit of readjustment). She plays delightful and sounds as you would expect from a true Tele. I like it very much and nobody could guess from it's sound and overall build quality that it came for just € 350,00. In comparison to a 70s Japan Telecaster there are differences. But I take her out very often and always find her very
    convincing. On YouTube you'll find a comparison done bei Anderton's music (Captain & Chappers) which settled the deal for me.
    From South Corea I own one of the first Gretsch Tim Armstrong guitars (app. € 1000) which comes with real filtertron pus and the sound of a true, fat bottomed Gretsch. Overall build quality is very good. Two drawbacks though need mentioning: The electric parts are not connected by soldering but are plugged together. If you happen to leave her alone for a while she will voice a protest. Then the pots will be noisy when turned as will be the pu switch. That will completely vanish if you play it on a regular basis. So don't let her sleep before you take her to town.

    So far I was not disappointed, really. Then again there's the big player Fender keeping a close watch on things. Where there's much more than 1 Instrument in question you cannot win by cheating. Since even chinese meagre wages are just a small part of the overall costs I would not order a custom shop instrument that is offered for less than 1200 Euros. Thank you!


    Hope that helps.
    Have fun


    Joachim


  • Wenn wir schon bei Feedback sind, bekommst du auch eins. Zum Beispiel ist den letzten verbalen Schuss abfeuern und dann das Ignorieren der Antwort ankündigen nicht unbedingt gute Gesprächskultur, sondern demonstrierte Verachtung. Diese 'ich rede, du hörst zu - Methodik' empfinde ich(!) als hoch arrogant.
    Im Vorfeld klang auch das 'Freudlos'-Tremolos in meinen(!) Ohren nicht nach einem szeneüblichen Scherz, sondern einer sehr bewusst plazierten Provokation. Mein B.C.Rich Kopf da links sagt schliesslich deutlich, aus welchem Lager ich stamme, da gibt es kein Mißverstehen. Habe ich irgendwie Stratocaster-Standard-Tremolos beleidigt? Oder womit hatte ich mir das verdient?
    Desweiteren ist Pauschalisierung ein Vorwurf und Vorwürfe kommen immer schlecht an. Sogar wenn sie zu treffen. Wenn ich dann ein sinnvolles Argument anbringe, wie das mit den zig Kilo Zug, die bei Tremologitarren plötzlich auf die Asialeimung einwirken können, ernte ich ein 'hat mich nie interessiert'. Sehr freundlich. Wenn einer was weiss, was du nicht bedacht hast, ist das halt nicht interessant.
    Dann antworte ich rein aus meiner über die Jahre gewachsenen Perspektive heraus, und das ist nunmal die beschriebene mit den Brinkmann-Klampfen, im Übrigen allgemeiner Konsens in meinem Bekanntenkreis, und los gehen die 'mieser Ton-Vorwürfe'.


    Du bist also zuerst unsachlich geworden ('Freudlos'), hast als erster Vorwürfe gemacht ('Pauschalisierung') und dich dann nach dem Angriff-ist-die-beste-Verteidigungs-Prinzip als erster beschwert ('mieser Ton').


    Da fällt mir nicht mehr viel zu ein, das empfinde ich nicht als schönen Stil. Aber 'ne Staubwolke seht ihr deswegen von mir noch lange nicht :D

  • @Syre und @Ingolf : Ich hoffe ihr konntet eure kleine Unstimmigkeit klären... Habt euch bitte wieder lieb :love:;)



    Ich hatte eigentlich gehofft, die explodiert, weil Nitrolack und so


    :thumbup:



    Wie vermutet habe ich heute tatsächlich Antwort vom Chinesen erhalten. Ein paar Kleinigkeiten habe ich ihm noch durchgegeben und erwarte jetzt sein finales Angebot mit Shipping, etc.


    Die Specs lesen sich jetzt wie folgt:


    Body: Mahogany
    Neck: Thru maple neck in thin U shape
    Strings: 7 strings
    Scale: 26"
    Fingerboard: Ebony 12" radius
    Frets: 24 medium Jumbo by stainless steel
    Nut: 48mm 7 String lock
    Pickup: 1 piece Alnico 7 string pickup Humburker Covered without frame
    Hardware: Gloss black
    Binding: White ABS Binding on neck and headstock
    Logo: Abalone Inlay Bullet inlay on 12th Fret, Side dot inlay
    Control: 1 Volume control knob, black metal
    Switch: 2 way toggle switch as killswitch



    So ist der aktuelle Stand. Da der Preis von diesem Lieferanten noch unter meinem ursprünglich geplanten liegt, ist es mir das "Lehrgeld" wert.


    Ist ja ein Experiment mit ungewissem Ausgang.