Youtube: Kemper vs. Boogie Mk. V Amp - HOFA TV

  • Zu den Fakten kann ich wenig sagen.
    Hier wäre eine Stellungnahme von Kemper selbst interessant.
    Vor alle das Dämpfen der 1. Oberwelle beim Sinuston, hätte ich so nicht erwartet..


    Von der Sache ist mir auch aufgefallen, dass beim "refinen" mal schlampig ein paar tiefe Akkorde gespielt wurden und dann kritisiert wurde, dass beim um mehr als 1 Oktave höherem Solo der Unterschied doch sehr signifikant sei.


    Stimmlage, Mimik (Stirnrunzeln, Mundwinkel verziehen etc) und Wortwahl des Präsentator zeigen ganz klar einer ablehnende Haltung. Und das sei ihm auch unbenommen.
    Beispiel: "Akustisch ist eigentlich kein erheblicher Unterschied zu merken und dann gleich relativierend - ist natürlich nur in einer Lage und und und .....


    Ich denke Kemperfreunde kommen bei diesem Video schon etwas in Erklärungsnotstand, da nur auf der emotionalen Ebene negative Botschaften über den KPA gesendet wurden aber sachlich erscheinende Kritik überzeugend wirkend belegt wurde.


    Ich will mich nun nicht Spekulationen hingeben, warum dieses Video so eingefärbt ist - aber ich geb meinen KPA jetzt nicht her :D (Ausser nun zur Garantiereperatur <X )


    lG Harry

  • Ich glaub die haben das Video mit falschen Erwartungen aufgenommen. Wie der KPA das macht muß ich als User nicht wissen. Aufgrund der unterschiedlichen Signalverarbeitung beider Aggregate hätten mich deckungsgleiche Kurven schon sehr verwundert. Jedes Produkt hat Vor und Nachteile die der User selber abwiegen muß. Für mich überwiegen beim KPA eindeutig die Vorteile.

    zuviel thread macht blead


  • Hi Harry,
    wir stimmen absolut überein ! :thumbup:


    Ich fand es merkwürdig, dass beim ersten Anspielen des Profils und des Originalsounds nach dem Profilingprozess beide Moderatoren der Meinung sind, dass sie keinen großen Unterschied hören, wobei ich persönlich definitiv einen Unterschied hören kann! Also schon einmal eine ungünstige Ausgangskonstellation. Gut, dann wird ja "ge-refined" ...


    Ich finde, dass das gezeigte "Refining" ... na ja, sagen wir mal .... etwas nachlässig gemacht wurde. Wenn man dagegen die Refining Tips von Michael Britt auf Youtube anschaut, merkt man schon wo hier der Hase begraben liegt.


    Außerdem ist unbekannt, welche Profiling-Einstellungen (EQ, aber auch Definition und Power Sagging) verwendet wurden. Wurden sie auf den automatischen Werten belassen ? Keine Aussage dazu im Video.


    Welche Firmware-Version wurde verwendet ?


    Zum Anderen frage ich mich, müsste man - wenn man einen reinen Sinuston als Referenzinput nimmt - nicht auch mit einem Sinuston "refinen" ? Ein Gitarrensignal mit einem Sinuston zu vergleichen erscheint mir doch etwas fragwürdig. Mir kommt das ein bisschen so vor, als ob man Orangen in der Saftpresse ausquetscht und dann überprüft, wie gut sie nach Apfel schmecken. Ist ja beides Obst ...


    Werden anschließend wieder Gitarrensounds verwendet nähern sich beide Frequenzanalysen wieder sehr nahe an.
    Aha ...


    Alles in Allem ist mir das auch zu grafisch/datenbezogen, als soundbezogen. Mir ist wichtiger, was ich höre, als was mir ein Analyzer grafisch anzeigt. Trotzdem wäre ich auch interessiert, was Kemper GmbH dazu sagen würde (wenn sie was dazu überhaupt etwas sagen wollen...).


    Selbstverständlich werde ich meinen KPA wegen dieses Videos auch nicht verkaufen ;) . Sicher nicht wegen dem Video ...

  • Hallo,
    ich hab so meine Zweifel, ob bei diesen Video nur das Interesse vorlag einem fiktivem Publikum eine neutrale Meinungsbildung zu ermöglichen.
    Aber ich will nicht über Motivationen spekulieren.
    Für mich ist die Verwendung eines Sinustons zur Beurteilung einer musikalischen Qualität auch eher fragewürdig. (Wobei ich an einer physikalischen Erklärung durchaus interessiert wäre)


    Eines weiß ich aber schon auch schon aus eigener Erfahrung.
    Wenn man so Profile erstellt, wie es hier geschehen ist, dann bekommt man nicht unbedingt das optimalste Ergebnis.
    Es hat nicht der Dokumention widersprochen, aber großes Know How wurde nicht demonstriert.


    Ich hab auch schon probiert meinen Mesa Boogie zu profilen . Es kam was ganz Nettes heraus.
    Aber wenn ich es mit Profilen von einigen Profis, die hier auch posten und diese Profile auch anbieten, vergleiche, konstatiere ich schon sehr große Qualitätsunterschiede. Das liegt aber nicht an meinen KPA ,sondern an meiner fehlenden Erfahrung und fehlendem Wissen.
    Wenn was gut sein soll, muss das Werkzeug gut sein, Aber gutes Werkzeug zu benutzen bedeutet nicht, dass das Ergebnis gut sein muss.


    Ich könnte ganz locker ein solches Video nun verfassen und ziemlich glaubwürdig beweisen, dass das Original besser klingt als mein Profil.


    Was mich etwas stutzig macht, dass dieses Video ja nicht von Laien oder offensichtlichen Wichtigtuer ins Netz gestellt wurde, sondern von einem professionellem Studio . Warum dann eine so durchsichtige Präsentation ?


    LG Harry

  • Hallo.


    Interessantes Video zweifelsohne samt kompetenter Reaktionen der K-Gemeinde.


    Mir ist die Motivation des Videos und der beiden teilnehmenden Herren nicht ganz klar.
    Ist dies der Auftakt einer Amp-Sim-Analyse-Reihe in Hofa-TV? Das wäre doch mal eine feine Sache.


    Da bin ich gespannt wie z.B. die UAD-Plugins abschneiden, die ganzen Rack- und Bodentreterlösungen die versuchen Amps nachzubauen. Und natürlich edle fraktale Äxte.


    Allerdings würde ich mir in so einem Test etwas mehr Neutralität und Objektivität wünschen, denn den beiden Herren war ja von Anfang klar dass sie auf der Suche nach ein paar fehlenden Frequenzbändern sind. da wird als Innput dann ein wahrlich lustlosen Schrammen und dann am Ende ein sehr piepsiges "Solo" mit hohen Tönen verwendet, das mich an nichts erinnert was ich von Seitenhelden meiner Wahl je gehört habe. Hmmm....


    Noch eins: ich kann mich nicht erinnern, irgendwo vom Hause Kemper eine Botschaft gelesen zu haben, in der suggeriert wird das man die schönen Mesas und Marshalls zu beerdigen gedenkt.


    Ich bin nicht im Besitz eines Röhrenamps und bin mir sicher dass es eine große Freude sein kann, dort das Kabel reinzustecken und loszufetzen. Wer aber gern mal durch megaviele Sounds wechseln möchte kann dies nicht mit realen Amps bewerkstelligen, so er kein schönes Studio sein eigen nennt.


    Ich habe viele Soft- und Hardwarelösungen zum Thema Amp-Simulation gespielt, mich immer wieder daran erfreut und im Lauf der Zeit immer bessere, fettere, dynamischere Sounds entdekt. Das Ende meiner Suche markiert Kemper. Mit Abstand das beste und geilste was ich je gehört habe. Gibt es bessere Lösungen? Nur zu Hofa: ich bin neugierig.


    Wenn dieser eine Vergleich jedoch alles war was in Hofa-TV zu sehen sein wird, dann ist dies doch etwas dünn und nicht mehr als ein kleine Spitze zweier warum-auch-immer verärgerter Leutchen.


    Gaul

  • Entwicklungsziel beim KPA war Profiles von Röhrenamps zu erstellen. Und das ist so gut gelungen das nach dem Profiling nicht mehr im AB Vergleich eindeutig der Orignalamp identifiziert werden kann, weder vom Zuhörer noch vom Gitarristen selbst (und der hat ja zusätzlich noch das Spielgefühl beider Amps beim AB Vergleich).
    Bei unseren Tastenkollegen gibt's das ja schon länger und da hat Kemper ja eine einschlägige Vergangenheit. Wer kann im Blindtest z.B. ein Rhodes von seinem synthetischen Pendant identifizieren?
    Ich behaupte das auch hier die Analyzerkurven nicht identisch sind.
    Es war nicht Entwicklungsziel deckungsgleiche Analyzerkurven zu erstellen. Konstruktionsbedingt wird das schwierig, da das Eingangssignal erst digitalisiert wird beim KPA. Das Video zeigt 1 Rig, wie wären die Kurven bei einem Cleansound?

    zuviel thread macht blead

  • Ich will niemanden etwas unterstellen aber das Video hat schon ein deutliches "Geschmäckle", da hast du vollkommen recht Harry.
    Als KPA Liebhaber muss man natürlich erst einmal Luft holen, um wirklich alles aus einer unabhängigen Perspektive zu betrachten und um nicht Gefahr zu laufen persönlich zu reagieren ... aber trotzdem ... es ist schon sehr eindeutig. Dabei finde ich auch, dass die Mimik des gitarrespielenden Herrn ein bisschen zu dick aufgetragen wirkt, was mich persönlich etwas irritiert und für mich nicht unbedingt zu mehr Glaubwürdigkeit beiträgt. Aber vielleicht ist es auch einfach nur seine normale Körpersprache, die wir falsch interpretieren.


    Was die Herren von HOFA hierbei genau antrieb, ist mir noch ein Rätsel. Ich habe mal versucht ein bisschen zu recherchieren aber einen direkten Kontakt zu dem einen oder anderen Konkurrenzprodukt konnte ich jetzt nicht auf die Schnelle herausfinden. HOFA scheint dennoch sehr umtriebig in der Musikbranche zu sein, was wiederum den Spielraum zu Spekulationen öffnet.


    Aber vielleicht ist das auch nur ein Promo-Video für ihr Frequenzanalyse-Programm, das wir einfach nicht verstehen ... ?(:S


    Die Professionalität, die dieses Video zu vermitteln versucht, sehe ich allerdings in den Details nicht.


    Ich würde gerne ähnliche Videos von HOFA über die anderen "Konkurrenzprodukte" (wobei es die ja eigentlich nicht wirklich gibt...) sehen. Wenn das Video der Startschuss für solch eine Reihe ist, na dann nur zu ... :P


    Gruß,
    Oliver

  • Das Thema ist einen Kommentar wert :)


    Das Profil scheint trotz kurzem Refining gelungen.
    Man hört bei dem zurückgenommen Volume allerdings, dass die Mesa Verzerrung sehr endstufenlastig ist, also kratzig.
    Da sollte man Tube Shape weiter aufdrehen, um ein gleichklingendes Ergebnis zu erzielen, wie im Manual beschrieben.


    Das Video ist leider eines von vielen Beispielen, wie ein Ziel, dass mit dem Ohr bewertet werden sollte, nur mit dem Auge betrachtet wird.
    Eine Software, die dazu verwendet wird, muss entsprechend fachkundig eingestellt und überprüft werden.
    Die Herren im Video verwenden nur die Peak-Hold Darstellung des Spektrums. Diese würde jedoch niemals das selbe Ergebnis anzeigen, eventuell nur bei einer extrem hoher Abtastrate des Audio-Interfaces.
    Eine gehörrichtige Darstellung läßt sich jedoch durch einen RMS-Pegel oder Energie-Pegel darstellen. Leider schalten die Herren die "Energie-Darstellung" bei 3.59 ab.


    Ich arbeite beim Entwickeln von DSP Software in den seltensten Fällen mit visuellen Darstellungen von Spektren oder Wellenformen, da Visualisierungen öfter täuschen als nützen.
    Ich verlasse mich lieber auf mein Ohr.


    Ein A/B Vergleich mit Sinustönen wird übrigens immer etwas unterschiedlich aussehen. Beim Profiling wird die Obertonstruktur gleichklingend für Musikinstrumente gebildet, nicht für analytische Sinustöne.

  • Man muss dem Jochen Sachse zu Gute halten, dass er davon spricht, er sei beim Spielen an Grenzen gekommen, der Analyser kam erst zum Einsatz, um der Frage nachzugehen, ob der gehórte / gefühlte Unterschied auch am Analyser abzubilden ist. Der Unterschied ab 10:40 ist hörbar, auch ohne auf den Analyser zu blicken.

  • Ich verlasse mich lieber auf mein Ohr.


    Interessante Stellungnahme :thumbup: !


    Als ich noch unschlüssig war, ob ich mir den KPA kaufen sollte, hätte mich das Video schon etwas irritiert.
    Nun, da ich selber damit herumspiele, kann ich auch mit Fug und Recht sagen: mein eigenes Ohr betätigt die Wahl und das Gerät übertrifft sogar meine Erwartungen.
    Dabei habe ich bisher wahrscheinlich erst einen Bruchteil der Möglichkeiten erkannt und genutzt.


    keep rockin' Harry

  • Man muss dem Jochen Sachse zu Gute halten, dass er davon spricht, er sei beim Spielen an Grenzen gekommen, der Analyser kam erst zum Einsatz, um der Frage nachzugehen, ob der gehórte / gefühlte Unterschied auch am Analyser abzubilden ist. Der Unterschied ab 10:40 ist hörbar, auch ohne auf den Analyser zu blicken.


    Hm ja, aber so richtig erzählt er dann auch nicht wie diese Grenzen aussehen, außer dass er irgendwann am Ende von Problemen bei hohen Solo Geschichten erzählt, aber auch da nicht näher drauf eingeht. Ich finde schon, dass da eine Aussage dazu gehört hätte, ob ihm vielleicht beim Spielgefühl etwas gefehlt hat, oder ob er Kunden da hatte, die irgendwie überhaupt nicht damit zurecht gekommen sind.
    Außerdem spricht er davon, dass seine Erfahrung im Studio zeigt, dass man schon bei weniger hörbaren Unterschieden die Mikrofone im kleinsten Bereich schiebt um den Sound zu erhalten den man möchte, aber erzählt wenig bis gar nichts darüber, ob eine kleine Justierung des Profils vielleicht geholfen hätte, was mit deutlich weniger Aufwand als dem Schieben eines Mikrofons verbunden ist.
    Ist aber witzig wie so die Wahrnehmung ist. Ich fand ja nicht die hohe E Saite "gefühlt bis zu 4dB" (was echt schon nicht wenig wäre) lauter, sondern eher die Basssaiten definierter und das gesamte Profil an dieser Stelle etwas Output-stärker, was man dann auch an deren RMS Pegel Anzeige sehen kann, die an dieser Stelle deutlich abweicht.

  • Wie gesagt: Das Profil wäre besser, wenn der Tube Shape weiter aufgedreht wäre (bis 9.0).
    Dann wären u.U. die gehörten Unterschiede eliminiert oder weniger, der Pegel wäre an den betreffenden Stellen u.U. höher.


    Macht gerne ein Kommentar bei Youtube, aber nicht in meinem Namen.

  • 1) Gitarre stimmen hilft immer.
    2) Einen vernünftigen Amp profilen hilft noch mehr.
    3) Letztendlich entscheiden die Ohren und ich halte diesen "Test" weder für respräsentativ, noch für besonders detailliert oder gelungen.

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    first name: Guenter / family name: Haas / www.guenterhaas.de

  • Manche Leute haben schon echt Sorgen. Ich spiele in der Zeit dann lieber den KPA und erfreue mich des Sounds ... :D

    MJT Strats / PRS Guitars / Many DIY Guitars -- Kemper Profiler Rack / Kemper Remote / InEar

  • Letztendlich sind die meisten "Tests" im Netz für die Tonne.... Ich habe mehrere Amps hier in meinem Studio (Marshall '70 Plexi, Dr. Z Maz Sen., Fender Blues Junior, THD Univalve, Boogie MkII u.a.) und den direkten Vergleich, erstaunlich, wie nah der KPA an den Original-Amps liegt und selbst für meine sehr geschulten Ohren nicht wahrnehmbar.

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    first name: Guenter / family name: Haas / www.guenterhaas.de