Wie organisiert ihr eure Performance Sounds

  • Hallo zusammen,


    dieser Thread bringt mich jetzt mal echt weiter. Ich habe jetzt pro Performance


    clean- crunch1- crunch2- crunch 3 angelegt.


    Effekte habe ich gelockt und auf die Taster 1-4 gelegt. Das ist für mich echt praktikabel und einfach.


    Jetzt habe ich noch ein Problem. Was für zusätzliche Taster kann man verwenden um weitere Effekt aufzurufen. Gibt es da was was man
    beachten und wissen sollte Wogo schreibt oben, das man an jeden Pedal Eingang noch mal einen doppeltaster anschließen kann mit dem
    man 2 Effekte Ein/Aus schalten. Gibt es da irgendwelche Empfehlungen. Was nehmt ihr da für welche?


    Gruß


    Armin

  • Du kannst auch z.B. den Loop button noch einem Effekt zuweisen (mit der 4er Software) - ich nutze den Looper zum Beispiel sowieso nicht und habe mir da global das Delay zugewiesen. Somit habe ich 5 Buttons für alle 5 frei verwendbaren Slots (Reverb, Gate und Wahwah schalte ich nie an oder aus).


    An Tastern kannst du nehmen was du willst.

    MJT Strats / PRS Guitars / Many DIY Guitars -- Kemper Profiler Rack / Kemper Remote / InEar

  • Jepp, das hatte ich noch vergessen.
    Für die Strat, die Jems usw. gibts es natürlich angepasste Performances.
    Die Strat über ne Gibson oder Petrucci Performance kommt nicht so gut, Die braucht was eigenes.
    mittlerweile bin ich von ursprünglich 60 Performances wieder runter auf
    10.


    Da will ich auch hin, denn ich nutze z.Z. fast 90 Performances. Obwohl ich eigentlich nur 5 verschiedene Sounds je Gitarre benötige mit vielleicht 2-3 zuschaltbaren Effekten.
    Das liegt daran, dass ich mit den Input-Presets mit meinen 5 Gitarren live nicht zurecht komme, da besonders bei den Clean-Presets die Output LED konstant auf rot bleibt wenn ich meine SG benutze und konstant grün wenn ich eine meiner Strats verwende. Ich musste daher drei Performances für fünf meiner Gitarren feintunen. Mit CS und DS komme ich da nicht viel weiter, da die Lautstärke sich schon sehr verändert, wenn man das mit CS und DS peglemäßig richtig einstellt.
    Außerdem benutze ich jede Performance (mit je 5 Slots) dreimal (einmal ohne Delay, nächst höhere mit Delay, nächst höher wieder ohne Delay) damit ich mich im Eifer des Gefechts (ich singe und spiele im Bluesrock-Trio und benutze auch den Looper live) ruhig mal verschalten kann und trotzdem im richtigen Sound lande.
    Dann habe ich noch drei verschiedene Bands, in denen ich vor allem in unterschiedlichen Lautstärken spielen muss. Die Sounds über die Output Section einfach leiser stellen führt da nicht zu so tollen Ergebnissen, die sounds verändern sich schon stark (Fletcher - Munson), so dass ich das mit eigenen Sounds kompensieren muss. Drei Performances habe ich für das Üben zu Hause angelegt und drei weitere für meine Studiosounds, wenn ich zu Hause aufnehme. (Ich mache das damit ich meine Soundmäßig sortierten Rigs (professionelle wie auch eigene) nicht alle auf'm Profiler haben muss, sondern schnell mit diversen Sticks rein und rausladen kann.
    Dann habe ich noch einige Performances in denen ich mit Live-Sounds für die verschiedenen Bands und Lautstärkenverhältnisse experimentiere (ich muss die Sounds erst ausgiebig testen, ehe sie's in's live rig schaffen), z.Z. teste ich insbesondere das Morphing. Um den Überblick zu behalten überlege ich jetzt, mir für jede Band einen Stick zuzulegen. Leider muss ich dann immer erst ein restore machen.


    Für meine Bedürfnisse könnte ich auf 50 Performances verzichten, wenn man differenziertere Ausgangs-EQs hätte und auch die Volumes der Output-presets mit abspeichern könnte, und wenn man ein stinknormales Lautstärke-Poti in der Input-section hätte, das man mit abspeichern könnte.
    Kurzum: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht ? Ich muss mich da noch finden.


  • Ja, ja,
    scheiß Kemper. Das größte Problem ist für mich, das Guido Bungenstock und auch andere immer wieder mit neuen geilen amps kommen und ich dann wieder da sitze und überlege......
    Hab da aber jetzt auch ne Strategie entwickelt.
    Ich locke einfach alle stomps eines getweakten sounds außer die cab und den amp.
    Dann lade ich mir nen neuen amp ein und schraube etwas an den amp parametern. Wenn dann ein Bringer dabei ist, speicher ich erstmal. Dann muss man laut probieren wie es kommt und ob der amp
    es Wert ist ein anderen zu ersetzen, dann mache ich das. Alle sounds einer Performance werden dann so angepasst und die alte Performance fliegt ins Archiv auf dem RM.
    Von da aus kann ich sie bequem ja wieder laden wenn ich Bock habe.
    Das Problem mit dem Übersteuern hab ich nicht so wirklich, wenn mir ein Sound gefällt nehm ich meine Petrucci music man und stelle die Lautstärke entsprechend ein, das nichts clippt, wenn ich die Strat
    dranhänge ist diese nur minimal leiser. Dann drehe ich das Mastervolumen eben etwas hoch.
    Trotzdem nehme ich das Rig welches ich mit der Petrucci getweakt habe und speichere es für die Strat extra, weil ich da die amp Parameter auch noch etwas auf die Singel Coils anpassen muss.


    So, jetzt muss ich wieder an die Kiste und den neuen Diezel von Guido checken....... ;)


    Gruss
    Frank

  • Ja, wir haben wirklich ein Luxusproblem ;)
    Verwende momentan 4 Perfomances (für 2 SC's) live für E-gitarren sowie je eine für Akustik (brauch ich momentan kaum) und Hollow Body.
    Die 2 SC-Gitarren klingen zwar nicht ganz gleich, aber jede für sich ganz gut mit dem jeweiligen Profi
    Die E-Gitarren Performance habe ich verdoppelt (in gleicher Reihenfolge für Humbucker). Jede Performance hat einen EQ in der Stomp section, mit dem ich die Anpassung an die Gitarre bewerkstellige.
    Das hat sich eigentlich schon ganz gut bewährt, wenn nicht die Versuchung immer wieder kommt. ^^


    Ich habe eine kleine Obsession für Profile testen entwickelt.
    Macht Riesenspass, aber löst immer wieder die Frage aus, welches meiner Profile sollte ich ersetzen. :whistling:
    Wie ich so sehe, verwende ich viel Zeit für testen um gegebenenfalls meine Performance's umzubauen.
    Etwa 1-2 Performances habe ich für neue Profile angelegt, die ich bei den Proben testen möchte, wie sie im Mix funktionieren, bevor ich sie einbaue..
    Während meiner Berufstätigkeit hätte ich mir das zeitlich sicher nicht leisten können.
    So komme ich kaum noch mehr dazu bei Tage ins Gasthaus zu gehen.
    Was meine Leber hocherfreut zur Kenntnis nimmt und hilft meine neue Obsession auch zu finanzieren :D

  • Hallo KPA Gemeinde!


    Ich spiele den Kemper nun ca. 1/2 Jahr live in verschiedenen Bands und fahre mit folgendem Prinzip recht gut.


    Ich habe eine Standard-Bank, die ich überall benutzen kann.


    Preset 1: Clean (Compressor ON, Reverb ON, Delay OFF, Chorus OFF)
    Preset 2: Clean Wet (Compressor ON, Reverb ON, Delay ON, Chorus ON)
    Preset 3: Crunch (Boost OFF, Chorus OFF, Tremolo OFF, Delay OFF, Reverb ON)
    Preset 4: Cruch+/High Gain (Boost OFF, Reverb ON, Delay OFF, Phaser OFF, Reverb ON)
    Preset 5: Lead (Boost ON, Reverb ON, Delay ON, Phaser OFF)


    Prinzipiell sind Preset 1 und 2 gleich, nur dass bei dem Wet-Preset alle Effekte an sind. Ähnlich ist es bei 4 und 5. Selber Amp, selbe Einstellung nur im Lead geboostet und Delay an.
    Das ist praktisch, wenn man z.B. aus einem Solo-Sound wieder in einen cleanen Delay Sound schalten möchte, kann man das mit einem Tritt, ohne Delays, Chorus etc. extra einschalten zu müssen.


    Diese Standard Bank habe ich einmal als "8d" mit allen Delays auf dotted 8th und einmal als "4" mit allen Delays auf Viertel.


    Dann habe ich noch Sonder-Presets angelegt, z.B. für U2-Songs.


    Für einen Gig am letzten Wochenende mit einem deutschen Künstler und fester Setlist habe ich das erste Mal Performances in Setlist-Reihenfolge und expliziten Sounds angelegt, wobei ich die Sounds dafür von meinen Standard-Presets aus gebaut habe. Das ist einfach praktisch, wegen fester Delay Zeiten, etc.


    Die liegen dann bei mir ab Bank 10 aufwärts, z.B.


    Die Standard Bänke sind natürlich trotzdem noch da.


    Ich bin eigentlich hoch zufrieden mit der Kiste, dem geringen Aufwand, etc. Es freut sich auch jeder FOH-Mischer und die Musiker-Kollegen nehmen den Sound auf ihren InEars auch positiv zu Kenntnis.


    Das einzige, wovor mir etwas bange ist: Ich werde mir bald eine Telecaster zulegen und habe eigentlich keinen Bock, dafür Extra-Presets anzulegen. Ich weiß, dass man über CS und DS einiges machen kann, aber ich finde die Ergebnisse noch nicht so zufriedenstellend. Ich habe halt alle Sounds mit einer PRS Custom 24 samt Humbuckern gebaut.


    Mein Fazit:
    Es gibt ja unendlich viele Profile und Möglichkeiten. Ich probiere mich vom "Hören des Flöhe-Husten" fern zu halten, da es für mich am Ende darauf ankommt, ob sich die Sounds in den Live-Alltag gut integrieren und durchsetzen können. Ich behandle das ganze sozusagen wie ein Analog-Setup. Ich arbeite mit dem, was "ich habe" und baue nur gesonderte Sounds, wenn es notwendig ist.


    Beste Grüße,
    Tristan

  • Slot1 völlig clean
    Slot2 clean mit chorus
    Slot3 verzerrt (DISTORION ZUSCHALTBAR, NUTZTE WAH BOOSTER FUNKTION für solos)
    Slot4 verzerrt mit distorsion bereits zugeschaltet
    Slot5 acousticgitarrenkanal


    Ich benutzte für clean slot 1und2 1 rig und für verzerrt auch 1 rig
    Mbritt custodian6

    Cry Baby Slash Classic Wah -> KPA -> main to FOH ->KRK6 -> Monitor out DXR10 -> EXP DVP3 -> Remote: Guitars: Slash Gibson Les Paul Custom Shop - James Tyler Variax JTV59 - Epiphone Les Paul with EMG 81 - Furch GN2 Nylon -> Maybach Lester 60 -> Kemper Powered Cab -/ Focusrite Scarlett

  • Das einzige, wovor mir etwas bange ist: Ich werde mir bald eine Telecaster zulegen und habe eigentlich keinen Bock, dafür Extra-Presets anzulegen. Ich weiß, dass man über CS und DS einiges machen kann, aber ich finde die Ergebnisse noch nicht so zufriedenstellend. Ich habe halt alle Sounds mit einer PRS Custom 24 samt Humbuckern gebaut


    Wenn Du nicht zu viele Stomps belegt hast, kannst Du einen Stomp-Effekt mit einem EQ-Effekt oder dem clean-Booster belegen, der die sound- und Lautstärke-Unterschiede der Tele ausgleicht. Den musst Du dann aktivieren und "locken", wenn du die Tele spielst. Damit sind dann die erstellten Performances unverändert nutzbar (sofern Dir der Sound gefällt.)

  • Das einzige, wovor mir etwas bange ist: Ich werde mir bald eine Telecaster zulegen und habe eigentlich keinen Bock, dafür Extra-Presets anzulegen. Ich weiß, dass man über CS und DS einiges machen kann, aber ich finde die Ergebnisse noch nicht so zufriedenstellend. Ich habe halt alle Sounds mit einer PRS Custom 24 samt Humbuckern gebaut


    Hmmm... ich denke das ist immer eine Sache der persönlichen Wahrnehmung. Ich habe es über den Output gelöst und kann damit eigentlich ganz gut leben. Also eine Einstellung live für die Gibson LP, eine für die Burny LPC, eine für die Hollowbody usw. Dann weiterhin die ganze Choose noch mal in Studio/InEar. Das ist aber nichts für jeden. In dem Fall ist es evtl. sogar besser die Rigs entsprechend zu ändern.
    Wie gesagt reicht es mir beim Output.
    Allerdings musst Dui dann sehr aufpassen welche Output-Einstellung du gerade aktiv hast. Sonst klingt alles käse. Leider wird das noch nicht im Browse-Fenster angezeigt. Ich finde die Lösung jedoch am Praktischten, Schnellsten und ausreichend im Sound.

  • Quote

    Hmmm... ich denke das ist immer eine Sache der persönlichen Wahrnehmung. Ich habe es über den Output gelöst und kann damit eigentlich ganz gut leben. Also eine Einstellung live für die Gibson LP, eine für die Burny LPC, eine für die Hollowbody usw. Dann weiterhin die ganze Choose noch mal in Studio/InEar. Das ist aber nichts für jeden. In dem Fall ist es evtl. sogar besser die Rigs entsprechend zu ändern.


    Wenn ich mich nicht täusche, sind das aber auch alles HB-Gitarren, oder? Das macht es vielleicht einfacher.


    Das man Output-Presets ebenfalls speichern kann, wusste ich z.B. gar nicht. Mir war das nur von den Inputs her bekannt.


    Aber danke für die Tips. Werde mich dann mit dem Gerät rumprügeln, wenn die Tele im Haus ist. ;)


    Hab noch ne Strat, bei der es einfacher ist, da sie S-S-H bestückt ist.


    Cheers

  • Nee, eine Gibson Les Paul Standard, eine Burny Les Paul Custom, eine HB, eine Single Coil. Alles ganz verschiedene Themen. Klingt alles absolut unterschiedlich. Muss man etwas Zeit investieren. Ist jedoch im Rahmen, wenn man mit der Live beginnt und dann Studio ableitetz oder eben umgekehrt. Dann weiß man was man will.
    Ja, dass man viele Einstellungen ablegen kann, wird nicht angezeigt und ist für uns alle etwas ärgerlich, weil man so die Hälfte der Vielseitigkeit des Kemper nicht erkennt.
    Hoffen wir mal dass das demnächst geändert wird... ;)

  • Quote

    Nee, eine Gibson Les Paul Standard, eine Burny Les Paul Custom, eine HB, eine Single Coil. Alles ganz verschiedene Themen. Klingt alles absolut unterschiedlich. Muss man etwas Zeit investieren. Ist jedoch im Rahmen, wenn man mit der Live beginnt und dann Studio ableitetz oder eben umgekehrt. Dann weiß man was man will.


    Ich meinte mit "HB" eigentlich nur Humbucker-bestückte Gitarren. Aber verstehe schon.


    Für alle Gitarren jeweils einzelne Presets anzulegen wäre für mich definitiv ein Alptraum. Mit wenig Presets flexibel zu sein ist für mich derzeit beim Kemper die Stärke! :)


    Die Sache mit dem EQ ist natürlich auch eine Variante, die ich testen werde.

  • Quote

    Ich benutze live sowohl Teles und Strats mit SC's als auch gerne mal eine Les Paul Junior mit P90.Meine Rigs ändere ich dafür kein bißchen.Wenn ich eine andere Gitarre benutze, will ich auch, daß es anders klingt.


    Das tut es beim Kemper ja zum Glück sowieso. Aber da hast du ja auch wahrscheinlich nicht so gravierende Output Unterschiede, da es sich ja bei den genannten Gitarren um Singlecoils handelt.


    Es geht auch nicht darum, dass eine Telecaster nach Les Paul klingen soll, sondern darum, dass man live die Gitarre wechseln kann (sei es, weil eine Saite gerissen ist), und der Sound nicht völlig zusammen klappt. ;)

  • Ja, verstehe. Zwischen P90 und normalen Tele oder Strat- SC's gibt es schon Outputunterschiede.
    Ich könnte aber auch meine Les Paul nehmen und es würde trotzdem gehen.
    Warum?
    Echte Lautstärkeunterschiede komme nur dann zu Stande, wenn das Rig völlig clean und ohne Verzerrung ist. Sowie das Rig nur ein kleines bisschen Crunch hat, erzeugt ein höherer Output des Pick-ups lediglich mehr Verzerrung/Sättigung, aber kaum noch einen Lautstärkezuwachs.

  • Echte Lautstärkeunterschiede komme nur dann zu Stande, wenn das Rig völlig clean und ohne Verzerrung ist. Sowie das Rig nur ein kleines bisschen Crunch hat, erzeugt ein höherer Output des Pick-ups lediglich mehr Verzerrung/Sättigung, aber kaum noch einen Lautstärkezuwachs.


    Deswegen benutze ich Distortion Sense eigentlich nur um bei besonders outputstarken Gitarren etwas Gain rauszudrehen bei denen ich dann weniger Preamp Gain benutzen würde. Aber den generellen Gain Unterschied zwischen verschiedenen Gitarren möchte ich ja prinzipiell schon haben. :)
    Ansonsten sieht meine Organisation der Performances relativ simpel aus. In Slot 1 liegt immer ein cleaner oder clean - ähnlicher Sound. In Slot 5 habe ich immer einen Lead Sound. Slot 4 ist entweder irgendein "Special FX" oder eine Variation des Hauptrhythmus Sounds. Slot 2 und 3 sind dann Rhythmus Sounds mit unterschiedlichen Gain Stufen. Das bleibt in jeder Performance ziemlich gleich, dann finde ich mich immer wieder, auch wenn ich mal aus Versehen etwas falsch machen sollte.
    Dann hab ich mir einfach noch ein paar Performances angelegt in denen ich Rhythmus Sounds zum schnellen anchecken parat habe, falls es auf irgendeiner Bühne mal absolut nicht passt, irgendwas dröhnt oder kreischt... :)

  • Ich benutze live sowohl Teles und Strats mit SC's als auch gerne mal eine Les Paul Junior mit P90.
    Meine Rigs ändere ich dafür kein bißchen.
    Wenn ich eine andere Gitarre benutze, will ich auch, daß es anders klingt.


    Ich verstehe was Du meinst, teile es mittlerweile aber nicht mehr. Vor zwei Jahren noch habe ich da auch anders gedacht. Das ist aber für mich mittlerweile definitiv Geschichte.
    Wenn ich beispielsweise meinen Ölofen, die Gibson Les Paul Standard anwerfe, dann haut die mir so matschig und mülmig nach unten ab, dass der Sound einem echt jede Regung nimmt. Jetzt kann man sagen "was kaufste Dir auch da für einen total überbewerteten Kack, dass weiß doch jeder". Gut, aber nun isses so. ;)


    Jedenfalls muss ich sagen, dass mir beim Lead es immer wichtiger wird (evtl. weil es der Kemper auch im Detail zulässt) starkt in den hohen Mitten und den tiefen Höhen zu sein. Bringt der Ölofen einfach nicht.
    So, jetzt kann man wählen:


    1.) Alles richtet sich nach Gibson Les Paul Standard und das Teil ist das Maß aller Dinge.
    2.) Oder man verscherbelt den Eimer wieder, weil man lieber die 60 Standard-Rigs behalten möchte.
    3.) Oder man denkt einfach ganz anders und schnitzt sich ein neues Konzept, weil es nicht sein kann dass sich alle Rennpferde nach dem Kaltblüter richten.


    Ich habe mich für 3. entschieden. Fakt ist bei mir, dass sogar meine Hollowbody für 450 €uronen die Les Paul Std. zumindest in den Studio-Sounds komplett an die Wand spielt. Die Palette von Tiefen bis kristallklaren Höhen sind vergleichsweise unglaublich. Und wenn ich meine Singlecoil anschließe und in den Gibson-Gefilden spiele, fliegt mir in den Höhen schmerzhaft das Blech raus. Das wird dann sogar unerträglich.


    Daher war meine Entscheidung mir auf Basis der vorhandenen Rigs Wege zu suchen, die allen Gitarren gerecht wird. Die Les Paul ziehe ich in den Höhen hoch bis der Arzt kommt und kriegt 'ne Kelle Presence noch oben draufgeklatscht. Und die Ibanez RC330 BSP nehme ich in den Spitzen runter. Das Schöne: Beide haben ihre eigene Charakteristik, ich finde die Gibson LPS mittlerweile sogar besser, weil ich den Presence schön hochdrücken kann, was sie jetzt differenzierter macht. Genau dort regle ich die Roardcore runter. Dadurch kommen ihre tiefen Höhen nun viel deutlicher zum Ausdruck, wo eben auch ihre Stärken zu finden sind. Und zusätzlich kann ich bei Funky-Sachen auch in den Tiefen Noten und Stellung Rhythm eine kristallene Brillianz erzeugen, ohne dass unten herum in den Bässen und tiefen Mitten irgendwas matscht und brummt. Ich habe daran mittlerweile großes Gefallen gefunden, weil ich finde, dass jede Gitarre dadurch erheblich besser geworden ist und für mich nun alle akzeptabel sind. Selbst eine Burny, die ich im Normalfall bei Volumen 2,5 (!!!) spiele, die eine Katze, nein ein Leopard ist, den du kaum halten kannst über 6, klingt nun auf 10 durchaus noch differenziert, ohne zu fisseln oder der Dynamik beraubt zu sein. Im Gegenteil.


    Ich verstehe Deinen Ansatz sehr gut. Und es ist die traditionelle Sichtweise. Marshall Power an, Standby drücken, Gitte einstellen, rrrrreng, geht. Past für alles. Ist vor allem einfach, wenn man so weitermacht. Aber der Kemper bietet einfach mehr. Das kann man nutzen, finde ich. Hier sind ja sogar einige der Meinung, dass selbst mein Vorgehen zu grobschlächtig ist. Deren Gedanken kann ich auch nachvollziehen, wenn sie sogar jeden Rig für jede Gitarre nachbearbeiten. Da habe ich aber keinen Bock drauf. Und auch zu viele Rigs.


    Vielleicht sieht man das auch anders, wenn man vorwiegend live am Start ist. Kann sein. Da schluckt sich eh vieles weg. Das ist aber bei mir aktuell weniger der Fall. Und ich bin derzeit einfach davon fasziniert, was heute alles möglich ist, wo man noch vor 5-10 Jahren ein Vermögen investieren musste, um wenigstens einen halbwegs individuellen Sound hinzukriegen. Heute habe ich davon 12 mit 5 Varianten mal 5 Stomps. Ich habe total Bock das alles bis ins Detail zu nutzen. Auch für die verschiedenen 6 Charakteristiken meiner Gitarren, die das alles noch mal potenzieren, denen ich teilweise noch Ungeahntes rauskitzeln kann. Das war vorher so nur mit größtem Aufwand möglich.


    Könnte jetzt noch mehr schreiben, wie: Vergleicht mal die Rigs von 2011 zu denen von 2016. Wieviel klarer und differenzierter alles geworden ist. Es scheint also sowas wie eine allgemeine Veränderung im Hör- und Spielverhalten aus den Möglichkeiten zu resultieren. Nur mal diesen Gedanken angerissen...

  • Damit thematisierst du das Problem, was ich meine. Ich denke, ein aufgerissener Marshall lässt es kaum zu, dass eine Gitarre plötzlich absch**ßt. Klar wird sie anders klingen, aber wohl eher im positiven Sinne. Ich denke auch, dass beim Kemper die Möglichkeiten am Ende des Tages auch die Fallgrube sein können. ;)


    Quote

    Heute habe ich davon 12 mit 5 Varianten mal 5 Stomps. Ich habe total Bock das alles bis ins Detail zu nutzen. Auch für die verschiedenen 6 Charakteristiken meiner Gitarren


    Bedeutet das, dass du für jede Gitarre eigene Bänke hast, oder regelst du alles über den Output EQ?
    Würde mich doch mal interessieren.


    Was bei mir noch hinzukommt ist die Beständigkeit im Live-Betrieb. Wenn man zwischen zwei Songs den Hobel wechselt, will der FOH zumindest einen ähnlichen Output haben. Das betrifft nicht nur die Lautstärke, sondern eben auch - oder ganz besonders - den Frequenzgang.


    Cheers

  • Ah, hab nicht gecheckt, dass du auch der Verfasser eines Posts weiter vorne bist, in dem du erklärst, dass du angepasste Output EQs nutzt. :D


    Jawoll so isses. :thumbup:
    Ja, ich habe 12 Bänke mit 12 verschiedenen Basis-Sounds, die dann mit Delay, Reverb und Volumen von dry bis wet in der Regel mit räumlicher Charakteristik unter Browser(!) angehoben werden.
    Bei den Performances gehe ich in der Regel ganz genauso vor, es sei denn, das Stück erwartet einfach in den Parts vollkommen andere Sounds (brillianter, Effekte usw.). In dem Fall gibt es dann Ausnahmen und dann geht es auch schon mal quer durch die Bänke des Browser-Modus.
    Und da das alles dann passen soll fand ich die Möglichkeit den Output pro Gitarre zu regeln einfach sinnvoller. Hat man nur 3 Sounds eine Musikrichtung, plus Stomps und von dry bis wet, dann braucht man womöglich auch noch nicht mal die Performances.
    Ist immer eine sehr individuelle Entscheidung. Daher sage ich auch immer dass es definitiv viel Zeit kostet sich in den Kemper einzuarbeiten. Das ist eben eine neue Dimension für Gitarristen. Die Keyboarder haben das in den 80ern erledigt. Jetzt sind wir dran. ;)
    Aber man hat ja auch großartige neue Möglichkeiten.