Cabs klingen zerrig und kreischig

  • 1 = JCM 2000 Marshall DSL
    2= Friedman BE 100 Phil X
    3= Dual Retctifier
    4 = Friedman Steve Stevens
    5= Boogie Mark V
    6= Boogie JP2 John Pertrucci Amp (mein Lieblingsamp)


    Alles Strat American Standard. Michael Landau Pick ups in Neck und Mitte, dimarzio super distortion am Steg als singelcoil humbucker.



    Alle Profile sind mid gain profile. Hauptsächliche Änderungen sind meistens die cab Auswahl. Ich habe eine Lieblingscab von Tonehammer (eine Boogie 2x12)


    Sehr fett für ne Strat gell?


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  • und wenns denn der Soldano sein muss


    Hier ein Profil von Guido Bungenstock. Soldano Hot Rod 50 Crunch 2 heißt das Ding.
    Right out of the box, nur Delay eingeschaltet und mein wah draufgelegt.
    Genudelt und mit dem Volumenpoti und den Pick up Positionen rumgespielt. Da hört man die Dynamic recht schön die der Kemper rüberbringt, finde ich.


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  • Ja, ab den Boogie Amps klingts fast so wie bei mir, so Metal-Mäßig, zerrig. Wegen den EMGs wahrscheinlich noch n bisserl krasser. Ich mag den druck den diese Amps machen, gerade bei den Solis mit etwas mehr Gain. Aber dieses zerrige nervt mich halt.

  • Ja, ab den Boogie Amps klingts fast so wie bei mir, so Metal-Mäßig, zerrig. Wegen den EMGs wahrscheinlich noch n bisserl krasser. Ich mag den druck den diese Amps machen, gerade bei den Solis mit etwas mehr Gain. Aber dieses zerrige nervt mich halt.

    Bin der festen Überzeugung, dass du das mit den amp parametern geregelt bekommst.
    Ein Tipp noch. Wenn du einen mid gain amp nimmst und z.B. in Stomp B mal den lead booster reinnimmst und en auf 5,0 stehen läßt und nur den boost auf ca. 1,8 drehst, wird es evtl. für deine Ohren angenehmer. Probier aber auch die amp Parameter mal vorsichtig. Defintion wird dein Freund und in letzter Zeit nutze ich auch mäßig das Power sagging. Dann dreht auch mal an der clarity. Die Ohren müssen sich gewöhnen.


    Dann kommt die Reise zu den cabs. Manche klingen von Haus aus schrill, aber da gibt es ne gaaanze Menge coole Dinger . Dann gibts ja noch den EQ und und und und....


    Ich bin mittlerweile vom vielen eq getweake weg. Wenn ich ein rig lade merke ich mittlerweile ob es zu gebrauchen ist oder nicht. Bei nicht , halte ich mich auch nicht lange damit auf.


    Bin auch der Meinung, dass die meisten Rig packs die Kemper zur Verfügung stellt out of the box nicht so cool sind, mit anderen cabs aber teilweise sehr wohl. Ich nutze die eh nicht.


    Bin Fan von


    Guido Bungenstock (fast alle packs sehr cool)
    TAF (amtlich für JCM 800)
    Cilli labs (Mesa Boogie)
    SinMix (Producer pack füe heavy sehr zu empfehlen)
    Soundside (Boogie)
    Tonehammer (deadlight studios) (so einiges...)
    Bert Meulendijk (Strat profile, habe beide packs von ihm)


    die Jungs machen m.E. die besten Profile


    trotzdem wechsel ich auch bei diesen Profilen häufig die cab.


    Aber im RM sind auch viele hübsche Teilchen, wie z.B. die Friedmans uvm.

  • schon witzig, dass Profile alleine dadurch, dass sie in einem Rig Pack erscheinen, nicht mehr so gut klingen wie vorher...


    :D

  • schon witzig, dass Profile alleine dadurch, dass sie in einem Rig Pack erscheinen, nicht mehr so gut klingen wie vorher...
    :D

    Ne, das hat nicht mit dem Erscheinen in den Rig Packs zu tun. Ich bin nur über die meisten rigs in rig packs sehr erstaunt. Out of the box sind da schon viele sehr bescheidene Sachen dabei. Ich kenne einige Kemper Spieler die das auch nicht verstehen. Ihr hört doch schließlich auch was da so aus den Boxen kommt.
    Nehmt als Beispiel nur mal das top jimy und Wagener pack. Ohne tweaks und andere cabs unbrauchbar. Mit anderen cabs und viel geschraube gehts, aber da gibts im rm und bei vielen kommerziellen einfach Profile die direkt aus dem kpa sehr gut klingen. Kritik kommt nie so richtig an und wird auch meistens sofort abweisend kommentiert, vor allem wenn man mal etwas gegen die Heiligen wie M Britt oder M Wagener sagt. Wagener hat super Produktionen gemacht, aber sein Profile pack ist out of the box unterirdisch, gleiches gikt für die Plaza Profile. M. E. sind die richtig guten in den Packs von Lasse und Andy ( TAF).

  • mir geht es in erster Linie darum, dass Gitarristen dazu neigen gerne schnelle und vor allem möglichst krasse Urteile zu treffen, siehe Wortgebrauch "unterirdisch", "unbrauchbar".


    Da fehlt mir einfach der Respekt vor der Person, die diese Profile gemacht hat und der Willen, sich in den Kontext dieser Rigs hineinzudenken und hineinzuspielen.
    Wenn man Rigs nicht mag - klar, kein Problem, wir versuchen hier ein sehr weites Spektrum an Klangvorstellungen und Ästhetiken zu liefern, da ist es definitiv unmöglich alle User zufriedenzustellen, aber ich vermisse die ganz einfache Wertschätzung des Gegenübers und eine gewisse Reflektiertheit, die einem vermittelt, dass jeder eine eigene Meinung hat und die eigene nicht unbedingt die einzig richtige und wahre darstellt.


    Findet ein User nicht was er sucht, kann er ja ganz einfach eigene Profile machen und mit der Community teilen, das ist schliesslich das Konzept des Profilers. :)

  • mir geht es in erster Linie darum, dass Gitarristen dazu neigen gerne schnelle und vor allem möglichst krasse Urteile zu treffen, siehe Wortgebrauch "unterirdisch", "unbrauchbar".


    Da fehlt mir einfach der Respekt vor der Person, die diese Profile gemacht hat und der Willen, sich in den Kontext dieser Rigs hineinzudenken und hineinzuspielen.
    Wenn man Rigs nicht mag - klar, kein Problem, wir versuchen hier ein sehr weites Spektrum an Klangvorstellungen und Ästhetiken zu liefern, da ist es definitiv unmöglich alle User zufriedenzustellen, aber ich vermisse die ganz einfache Wertschätzung des Gegenübers und eine gewisse Reflektiertheit, die einem vermittelt, dass jeder eine eigene Meinung hat und die eigene nicht unbedingt die einzig richtige und wahre darstellt.


    Findet ein User nicht was er sucht, kann er ja ganz einfach eigene Profile machen und mit der Community teilen, das ist schliesslich das Konzept des Profilers. :)

    Ja, da kann man lange Posts drüber schreiben. Die Statements haben nichts mit Wertschätzung zur Person zu tun und sind einfach meine Meinung über diese rigs,deshalb habe ich auch m.E. und erstaunt benutzt. Michael Wagener hab ich einmal die Hand gegeben, fein guten Tag gesagt und ansonsten kenne ich ihn nicht, da kann ich nichts wertschätzendes bzw. abwertendes über die Person schreiben ( was ich eh nicht machen würde) aber meine ehrliche Meinung über die rigs kann ich schon abgeben. Ob er jeh mit einem von dem veröffentlichen rigs aus dem rig pack eine Aufnahme geschossen hat wage ich zu bezweifeln.


    Mir geht es nur um den Sound der rigs bzw. Profile die da so als rig packs abgelegt wurden. Ich sag ja, ich kenne eine Menge Kemperspieler die das ebensowenig verstehen wie ich. Die rigpacks werden von Kemper Leuten ausgesucht und sollten m.E. das beste Referenzmaterial sein was es so gibt. Schon alleine der Begriff Kemper Rigpack verpflichtet dazu.


    Mit dem Spektrum hast du sicher recht. Mit dem Kontext ist das so eine Sache. Da muss man länger drüber nachdenken. Will ich aber eigentlich gar nicht. Ich möchte einfach nur ein rig laden und wenn es gut klingt behalten und für mich ist es weiterhin erstaunlich wie wenig gute rigs in den Kemper Rigpacks sind und wie viele sehr gute rigs von den unterschiedlichsten Leuten mittlerweile im RM sind oder kaufbar sind. Die Schere finde ich halt krass und die ist eindeutig hörbar.


    Also, alle Wertschätzung und Hochachtung der Welt für die Leute, die Profiles für uns machen und die Zeit investieren, wenn die rigs gut sind ist das super, wenn sie nicht gut sind muss man das sagen dürfen ohne respektlos zu erscheinen. Trotzdem bleiben es dann sicher gute und nette Leute.

  • Man mag sich über die Wortwahl unterhalten können. Evtl. war die nicht sonderlich elegant gewählt. Vielleicht hat der @Eltzejupp da auch nicht so viel drüber nachgedacht in der Wirkung. Das kann schon sein.
    Inhaltlich muss ich ihn aber leider unterstützen. Einen guten Rig mache ich in der Regel daran fest, ob ich aus dem noch etwas machen kann. Also individualisieren und zwar so, dass ich ihn dann danach besser finde. Dazu braucht ein Rig ein gewisses Potenzial. Je mehr da dann vorhanden ist, desto mehr Luft nach oben ist dort dann auch. Hier kenne ich nur einen Rig. Das ist der Crunch-Rig.
    Alle anderen Rigs sehe ich eher als Starthilfe. Mal besser, mal schlechter. Dass man mal was hat, wo man etwas rumdödeln kann, wenn man startet die Kiste kennenzulernen. Dazu braucht man Material und das wird einem freundlicherweise von Euch geliefert. Das finde ich gut. Ich persönlich kann daraus allerdings auch nichts für mich schnitzen. Evtl liegt das ja auch an mir. Kann ja sein.


    Wirklich sehr gute Rigs definiere ich mittlerweile grob gesagt so:


    • Gute Grundlautstärke, wo sich in der Qualität nach Änderung des Volumens nach oben oder unten nicht viel ändert.
    • Der Rig muss schon in der Nulleinstellung der EQs und den Cabinets überzeugen.
    • Er muss bei Individualisierungen nicht grundsätzlich schlechter werden. Das finde ich ganz wichtig!
    • Er darf nicht tot klingen. Schwierig zu beschreiben. Er darf bspw. bei bestimmten Lautstärken rauh klingen. In der Regel sind das niedrigere Lautstärken an der Gitarre.
    • Die Individualisierung darf erstmal nicht von Effekten oder Stomps abhängen (wie bei Gundi), sondern den Basisparametern. Und da muss er dann besser werden können.
    • Also, auf 5. aufbauend, muss es für mich möglich sein, mit meiner eigenen Kreativität einen eigenen (besseren) Rig zu machen, der überzeugt. Klar, meine Tagesform. Ok. Aber Eure Maschine kann das. Und irgendwie erhoffe (erwarte) ich dann, dass ihr das dann auch berücksichtigt. Deshalb ist ja Eure Kiste so gut. Wenn das dann Eure Rigs in der Regel nicht mitmachen und nicht hergeben, dann ist das etwas schade bis enttäuschend.

    Nun kann man Eurerseits sagen, dass das nicht in erster Linie Eure Aufgabe ist. Das wäre für mich ein stichhaltiges Argument. Zwar schade, aber durchaus nachvollziehbar. Und tatsächlich würde auch ich sagen, dass ich einige Änderungen am OS (z.B. Nachvollziehbarkeit, welchen Stomp habe ich vor 3 Jahren in einem Rig eingesetzt im Browser?) viel eher erwarten würde, als die Rigs. Aber ich fresse ein Rig-Pack persönlich mit Haut und Haaren, wenn die Rigs von Euch das Beste sind, was ihr da produziert. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. ;)

  • mir geht es in erster Linie darum, dass Gitarristen dazu neigen gerne schnelle und vor allem möglichst krasse Urteile zu treffen, siehe Wortgebrauch "unterirdisch", "unbrauchbar".


    Da fehlt mir einfach der Respekt vor der Person, die diese Profile gemacht hat und der Willen, sich in den Kontext dieser Rigs hineinzudenken und hineinzuspielen.
    Wenn man Rigs nicht mag - klar, kein Problem, wir versuchen hier ein sehr weites Spektrum an Klangvorstellungen und Ästhetiken zu liefern, da ist es definitiv unmöglich alle User zufriedenzustellen, aber ich vermisse die ganz einfache Wertschätzung des Gegenübers und eine gewisse Reflektiertheit, die einem vermittelt, dass jeder eine eigene Meinung hat und die eigene nicht unbedingt die einzig richtige und wahre darstellt.


    Findet ein User nicht was er sucht, kann er ja ganz einfach eigene Profile machen und mit der Community teilen, das ist schliesslich das Konzept des Profilers. :)

    Dann möchte ich auch noch kurz belegen was ich mit guten Rigs out of the box meine


    Part 1 TAF Marshall mal so als Referenz
    Part 2 Top Jimi Marshall aus dem Rig Pack
    Part 3 Top Jimi Marshall ebenfalls aus den Rig Pack
    Part 4 MW Marshall Rig Pack


    fairer Weise alle die gleiche Gainstufe und ein gelocktes delay
    Da stimmt doch was nicht , würde ich als erstes sagen, wenn ich 2,3 oder 4 im Vergleich zu TAF anhöre. Dann macht man ein Thread auf und fragt die Leute, was mache ich falsch? Bitte Hilfe , meine Gitarre ist kaputt, mein Kemper ist kaputt usw..
    Solche Vergleiche kann man endlos fortführen. Da sind schon einige solcher Kracher Profile in den Packs und wenn man dann den selben Amp , richtig gut geprofiled dagegen nimmt, fällt man um und die Sonne geht auf. Genau deshalb verstehe ich die Auswahl in manchen Packs nicht. Das hört man doch sofort und da gibt es auch nichts zu deuteln.


    Sorry for that


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  • Man mag sich über die Wortwahl unterhalten können. Evtl. war die nicht sonderlich elegant gewählt. Vielleicht hat der @Eltzejupp da auch nicht so viel drüber nachgedacht in der Wirkung. Das kann schon sein.
    Inhaltlich muss ich ihn aber leider unterstützen. Einen guten Rig mache ich in der Regel daran fest, ob ich aus dem noch etwas machen kann. Also individualisieren und zwar so, dass ich ihn dann danach besser finde. Dazu braucht ein Rig ein gewisses Potenzial. Je mehr da dann vorhanden ist, desto mehr Luft nach oben ist dort dann auch. Hier kenne ich nur einen Rig. Das ist der Crunch-Rig.
    Alle anderen Rigs sehe ich eher als Starthilfe. Mal besser, mal schlechter. Dass man mal was hat, wo man etwas rumdödeln kann, wenn man startet die Kiste kennenzulernen. Dazu braucht man Material und das wird einem freundlicherweise von Euch geliefert. Das finde ich gut. Ich persönlich kann daraus allerdings auch nichts für mich schnitzen. Evtl liegt das ja auch an mir. Kann ja sein.


    Wirklich sehr gute Rigs definiere ich mittlerweile grob gesagt so:


    • Gute Grundlautstärke, wo sich in der Qualität nach Änderung des Volumens nach oben oder unten nicht viel ändert.
    • Der Rig muss schon in der Nulleinstellung der EQs und den Cabinets überzeugen.
    • Er muss bei Individualisierungen nicht grundsätzlich schlechter werden. Das finde ich ganz wichtig!
    • Er darf nicht tot klingen. Schwierig zu beschreiben. Er darf bspw. bei bestimmten Lautstärken rauh klingen. In der Regel sind das niedrigere Lautstärken an der Gitarre.
    • Die Individualisierung darf erstmal nicht von Effekten oder Stomps abhängen (wie bei Gundi), sondern den Basisparametern. Und da muss er dann besser werden können.
    • Also, auf 5. aufbauend, muss es für mich möglich sein, mit meiner eigenen Kreativität einen eigenen (besseren) Rig zu machen, der überzeugt. Klar, meine Tagesform. Ok. Aber Eure Maschine kann das. Und irgendwie erhoffe (erwarte) ich dann, dass ihr das dann auch berücksichtigt. Deshalb ist ja Eure Kiste so gut. Wenn das dann Eure Rigs in der Regel nicht mitmachen und nicht hergeben, dann ist das etwas schade bis enttäuschend.

    Nun kann man Eurerseits sagen, dass das nicht in erster Linie Eure Aufgabe ist. Das wäre für mich ein stichhaltiges Argument. Zwar schade, aber durchaus nachvollziehbar. Und tatsächlich würde auch ich sagen, dass ich einige Änderungen am OS (z.B. Nachvollziehbarkeit, welchen Stomp habe ich vor 3 Jahren in einem Rig eingesetzt im Browser?) viel eher erwarten würde, als die Rigs. Aber ich fresse ein Rig-Pack persönlich mit Haut und Haaren, wenn die Rigs von Euch das Beste sind, was ihr da produziert. Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. ;)

    Ja Kulle, evtl. war die Wortwahl nicht sehr elegant, muss ich zugeben. Mein Hauptanliegen war einfach mal über die Qualität der Kemper RIG Packs zu sprechen. Die würde ich als Herstellerveröffentlichung erstmal so als Referenz sehen, aber das ist es leider nicht. Wichtig ist für mich, dass man nicht gleich denkt der Kemper klingt bescheiden, das tut er nur bei suboptimalen Rigs, da hab ich schon viele traurige Augen gesehen und wenn man dann auf ein richtig gutes Rig gewechselt hat, haben die Augen halt gestrahlt. Der eine oder anderewar da aber schon kurz davor den Kemper aus dem Fenster zu werfen. Am Ende klappts, dass wissen wir alle.


    Jetzt ist aber auch gut mit dem Thema.
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    Schönen Sonntag

  • Es geht hier vor allem um den Ton mit dem solche Meinungen geäußert werden. Und um eine gewisse Außenwahrnehmung, die einen rationalen Menschen zu dem Schluss kommen lassen könnte, dass logischerweise nicht jedes Rig seine speziellen Klangvorstellungen erfüllt.


    'instant gratification' wird zur Erwartungshaltung, alles was das nicht erfüllt ist "Müll". sign o' the times


    Durch den Profiler ist es erstmalig möglich geworden zwischen zahllosen authentischen Verstärkersounds innerhalb von Sekunden zu wechseln, da klingt das eine oder andere Rig schon mal 'komisch'. Interessant ist aber was passiert, wenn man ein solches Rig längere Zeit spielt, das Gehör gewöhnt sich an die Besonderheiten - gerade die im Mittenspektrum, wo das Gehör am empfindlichsten ist - und plötzlich klingt das Rig prima.


    Das ist ungefähr so als wenn man ein paar Tage konsequent nur im lokrischen Modus unterwegs ist, danach klingt das gefällige ionisch merkwürdig. Daraus folgt, wir sind Gewohnheitstiere und objektive Urteile - außerhalb von "da ist ein ganz schönes Mittenloch um 400Hz und ein kleiner Peak um 2kHz..." sind fast nicht möglich.
    Ein subjektives Urteil "mag ich nicht" ist logischerweise völlig o.k. und auf Grund der großen Anzahl Geschmäcker unvermeidlich, aber daraus dann abzuleiten, was einem selber nicht gefällt sei objektiv "unbrauchbar", ist schon etwas schräg.


    Einer der erfolgreichsten deutschen Produzenten von Rockmusik, Mirko Schaffer (Ärzte, FURT), ist z.B. ein großer Fan der MW Sounds. Als ich Farin nach einem Konzert kurz traf und ihn über seine Rigs befragte, kam die Antwort, dass sie im Studio keine Zeit gehabt hätten eigene Profile zu machen und er die Tour komplett mit Factory Rigs spielen würde.


    Ein Profil hat nun mal eine klare Identität und diese Identität muss man erkennen und nutzen können. Das betrifft z.B. Instrument- und Pickup-Wahl, Spielweise und die Fähigkeit des Gitarristen auf eben dieses Profil zu reagieren.
    Das ist eigentlich eines der Hauptkriterien für mich um Rigs auszuwählen: Ich muss das Gefühl haben, dasss das Rig etwas "von mir will", ich muss etwas Originelles in ihm hören. Diese Auswahl wird mit Strat, Tele, "Super"-Strat, Les Paul und einer Semi-acoustic (P90) verifizert und angepasst. Und das ist nur mein Weg, teilweise hören und spielen da noch bis zu vier weitere Gitarristen mit.


    Inspirierende Sounds, die den Musiker vielleicht veranlassen etwas zu spielen, was außerhalb der 10 Standard Riffs und Licks liegt die er im Halbschlaf abgefeuern kann. - so könnte man das vielleicht zusammenfassen.

  • In diesem Zusammenhang finde ich den Punkt, den @DonPetersen mit dem Einhören in ein Profil anspricht, besonders wichtig.


    In Zeiten, in denen die Reproduzierbarkeit eine Sounds immer besser möglich geworden ist, ist auch unsere Erwartungshaltung immer beengter geworden.
    Und dadurch reagieren wir teils befremdet, teils ablehnend auf Sounds, die von der Norm abweichen.
    Die 'Norm' sind hier die üblichen Verdächtigen, also die Abnahme eines Amps über die dafür 'klassische' Box/Speakerkombination und dann ein SM57 on axis davor.


    Als Resultat höre ich aber bei dem, was am Ende raus kommt, mehr und mehr nur noch Stereotypes, immer die gleiche Suppe.


    Fazit: Ich wünsche mir mehr Offenheit für 'Andersartiges', weniger Konservativismus.


    Und ich merke gerade, dass dieses Phänomen offensichtlich ein gesellschaftliches ist.