Sounds im Proberaum und Zuhause

  • Servus Leute,


    da ich immer mehr mit dem Kemper arbeite und auch Zuhause endlich mal Aufnahmen machen möchte, hab ich da eine Frage zu den Boxen.
    Ich nutze im Proberaum eine Yamaha DXR 12 Box. Da klingt Alles wirklich fett und druckvoll.


    Wenn ich jetzt Zuhause in meinem Schlafzimmer arbeite, habe ich den Kemper entweder über meine Bose Companion 5 Boxen oder über Kopfhörer laufen.
    Dass da der Sound mehr oder weniger becheiden ist, dürfe vielen bekannt sein. Meine Kopfhörer sind die Beyer Dynamic DT70 Pro Studio Kopfhörer. Über diese klingt alles ziemlich mittig und schrill. Auch über die Bose Boxen klingt es recht schrill und einfach nicht so wie es soll.


    Wenn ich meine Selbstgebauten angepassten In Ears (mit 4 Wege Treiber) nehme, dann ist es ein ganzes Stück besser, aber immer noch anders. Das ist auch beim In Ear Monitoring im Proberaum so. Es klingt über die In Ears einfach nicht so, wie das was das Publikum bekommt.


    Wie Löst ihr das Zuhause? Studio Monitore?


    Und Beim In Ear Monitoring? Einfach so Hinnehmen, oder gibt es da Möglichkeiten?


    Danke und Gruß
    Harald

  • Hörst du zuhause oft und gerne Musik über deine Bose Lautsprecher? Gefällt dir der Sound, wenn du Musik hörst?
    Ich weiß zwar die Antwort nicht, aber ich vermute mal, ja. Sonst hättest du sie wahrscheinlich nicht.


    Nimm mal genau die Musik, die du zuhause gerne hörst, mit in den Probenraum und lass sie dort über den Yamaha DXR12 laufen. Ich vermute mal ganz stark, dass sie dir dort dann deutlich zu "fett" untenrum klingt (mit den selben Einstellungen). Sound auf der Bühne oder im Publikum oder gar im Proberaum ist eine völlig andere Geschichte als der Musikgenuss zuhause. Und wenn du anfängst, eigene Musik aufzunehmen und womöglich auch zu mischen, dann kannst du den Proberaum- oder Gig-Sound nicht gebrauchen.


    Es ist (leider) so, dass dir da unterschiedliche Hörgewohnheiten einen Streich spielen. Lautstärke macht natürlich auch einen gewaltigen Unterschied, insbesondere wenn der Unterschied zwischen einem 12" Dampfhammer und andererseits ein paar vergleichsweise winzigen PC-Lautsprecherchen schon bauartbedingt so gewaltig ist. Wo soll auch der "Druck" herkommen. ;)


    Die Beyerdynamic DT770 Pro sind hervorragende Studio-Kopfhörer die in hunderten Studios rund um die Welt gerne und viel genutzt werden. Aber sie sind keine DJ-Ooomph-Brüllbass-Lauscher. Sie sind zum "hinhören" gedacht und um deutlich mehr "Detail" herauszuhören als mit den extra fett gemachten Kopfhörern für hörgeschädigte Kids. ;)


    Natürlich alles nur meine bescheidenen 2 Cent ...
    Martin

  • Na das hatte ich ja vermutet.


    Meine InEars lösen definitiv extreemst gut auf, da sind hochqualitative 4 wege Treiber verbaut.
    Der DT770 Pro ist ein Studio Kopfhörer, klar! Er ist auch sehr gut, das bestreite ich nicht. Er klingt halt direkt am Kemper einfach schrill.


    Das heist, ich muss zum Recording zuhause einfach die Rigs komplett anders einstellen.


    Was mich jetzt wundert: die Profile von Acy die ich neulich gekauft habe, hat er anscheinend direkt über den Kemper in seine DI in den PC eingespeißt und aufgenommen. Die klingen soweit über die Kopfhörer extreem fett. Liegt das eventuell am Mastering?

  • Ich bin anders herum vorgegangen. Ich nutze zu Hause nur Kopfhörer wenn ich Musik mache.
    Hier habe ich dann als Basis - von dem was Kemper dankenswerterweise mitliefert - im Output die S/pdif Einstellung aktiviert. Ich höre am Interface dann ab.
    Für live im Proberaum habe ich mir dann im Output eine eigene Option angelegt, die bisher auf der Default-Einstellung von Kemper basiert und von mir so angepasst wurde, dass sich der Live-Sound dem Kopfhörerklang nähert. Kemper hat aber zwischenzeitlich zwei weitere Live-Optionen hinterlegt, von denen für mich wohl auch die 2 Monitor-Option in Frage käme. Das werde ich bei Zeiten dann wohl auch mal ausproblieren.


    Ist mein Vorgehen, weil ich eben eher von zu Hause aus spiele. Da liegt evtl. meine Priorität anders als bei Dir.
    Da muss jeder so seinen Weg finden. Ich rate Dir aber mal dringend die Output-Optionen zu begucken. Das unterschätzen viele, weil sie nicht reingucken und immmer hübsch mit der falschen Einstellung am Start sind. ;)
    Mein erster Griff, wenn der Kemper hochgefahren ist, geht zum Output und dann wird erst mal die richtige Option gewählt. Macht man das nicht, hat man in jedem Profil schon mal einen grundsätzlichen Fehler und zwar von Anfang an. ;)


    Ansonsten unterschreibe ich bei @lightbox alles. :thumbup:

  • I vote for studiomonitors :)
    For live performance it is sensefull to make fine tuning with the band during rehearsal at louder level.


    If you want to hear the tone the audience would hear, I think also the final mix of a recording you will do with studiomonitors. Why choosing another solution for guitar ?.



    Edit: Uups ich bin ja im deutschm Forum. :) . Also ich bin für Studiomonitore, wenn man ähnliches wie das Publikum hören will.


  • Ich rate Dir aber mal dringend die Output-Optionen zu begucken. Das unterschätzen viele, weil sie nicht reingucken und immmer hübsch mit der falschen Einstellung am Start sind. ;)
    Mein erster Griff, wenn der Kemper hochgefahren ist, geht zum Output und dann wird erst mal die richtige Option gewählt. Macht man das nicht, hat man in jedem Profil schon mal einen grundsätzlichen Fehler und zwar von Anfang an. ;)

    Hallo - könntest du das vielleicht an Beispielen näher erläutern - ich bin ziemlicher Anfänger mit dem Kemper und mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst - würde mich damit aber gerne näher befassen!

  • Hallo - könntest du das vielleicht an Beispielen näher erläutern - ich bin ziemlicher Anfänger mit dem Kemper und mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst - würde mich damit aber gerne näher befassen!

    da schließe ich mich jetzt mal an! Ich kann im Output Menue jeweils einen separaten EQ anlegen für verschiedene Outputs, aber viel mehr geht da nicht, außer natürlich pure cab, space und das ganze Zeug.


    Was meinst du genau damit?

  • da schließe ich mich jetzt mal an! Ich kann im Output Menue jeweils einen separaten EQ anlegen für verschiedene Outputs, aber viel mehr geht da nicht, außer natürlich pure cab, space und das ganze Zeug.
    Was meinst du genau damit?

    Drückt mal mal den Output Knopf und dreht am browse Knopf. Dann seht ihr die verschiedenen Output Presets. Ich hab den ganzen Part geköscht und nur meine Einstellung da hinterlegt. Dann muss man nicht immer nachsehen ;)
    Außerdem empfehle ich ebenfalls Studiomonitore. High End wären z.B. Genelecs ( wenn dann etwas größer). Preis/ Leistungssieger bei mir waren krk rokit rp6 g3. Mit denen bin ich super zufrieden und brauche keinen Woofer. Die können schon was.

  • Ich hab den ganzen Part geköscht und nur meine Einstellung da hinterlegt. Dann muss man nicht immer nachsehen ;)

    Womit wir die Erklärung hätten, weshalb andere Rigs bei Dir nach Grütze klingen.
    Glückwunsch! Darauf muss man auch erstmal kommen. :thumbup:

  • Hallo - könntest du das vielleicht an Beispielen näher erläutern - ich bin ziemlicher Anfänger mit dem Kemper und mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst - würde mich damit aber gerne näher befassen!

    Also es ist im Prinzip so, wie der @Eltzejupp sagt. Komm aber bitte nicht auf die Nobelpreisidee da rumzulöschen. Arbeite erstmal mit den sinnvollen Vorgaben die Kemper im Output anbietet. Die sind nämlich wirklich hilfreich. Das ist zumindest meine Erfahrung.
    Funktioniert also im Prinzip etwa so:
    Du besorgst Dir im Rigmanager ein Profil. Das klingt Dir aber etwas zu mumpfig und dunkel. Da macht es Sinn den Rig erstmal in den verschiedenen Outputeinstellungen zu prüfen, um zu schauen wo er am Besten klingt. Du kannst dann schon mal vermuten unter welchen Bedingungen der Rig erstellt wurde, wenn im Rig nicht schon hinterlegt ist wie er erstellt wurde.
    Beispiel:
    Du bist FRFR unterwegs. Derjenige, der den Rig erstellt hat hängt jedoch an seinen Monitorausgang einen durchgenudelten Marshall 4X12 von 1968 und stellt darauf sein Profil ab und setzt das dann als Download in den Rigmanager. Das wird bei Dir nie richtig klingen!
    Macht jemand jedoch ein Studioprofil und das geht dann über entsprechende Monitor-Lautsprecher, und du Hast Die zufällig auch, wirst Du den Klang 1:1 bei Dir haben.
    Gleiches gilt für die Vorgabe S/PDIF im Output. Da kannst Du dann den Transfer auf Deinen Rechner via Interface gut hinbekommen, obwohl das Profil eher für ein Homestudio (Basic Home Studio) gedacht war, mit dessen Outbut es sonst befeuert wird.
    Wenn Du Die verschiedenen Bedingungen mal nachstellst und dann die entsprechenden Vorgaben im Output nutzt, dann wird Dir schnell klar was ich meine und wofür diese Vorgaben gut sind, wie zum Beispiel bei einem Rig-Austausch, wo dann die entsprechenden Rahmenbedingungen ziemlich gleich sind... Außer eben beim Jupp, weil der alles gelöscht hat. ^^

  • Okay, vielen Dank! Ich wusste das bisher auch noch nicht und werde mich damit befassen. Ist doch einiges an Eiarbeitungszeit bzw. Beschäftigung mit dem Kemper nötig und vor allem sinnvoll..

  • :D Mein Outputsetting heißt default und alle anderen Settings brauche ich für nix. Deshalb hab ich sie auch gelöscht. Mein einziger „Beeinflusser“ ist der Monitoroutput EQ.
    Auch die Inputsection ist bei 0 ( clean sense und dist sense) geloggt.


    Auch da besteht die Gefahr mit falschen Einstellungen zu hantieren.


    Wenn ein Rig nicht so toll klingt versuche ich eher über die Ampsektion zu tweaken. Sm Ende noch nen EQ in Slot X Cuts bei ca. 85 und 5000 bis 7000 Hz und fettich is die Brause.


    PS: Man kann gelöschte Presets jederzeit wieder drauf spielen.

  • Bei dem EQ würde ich gerne nochmal nachhaken - es gibt js den paramatrischen und den grafischen EQ. Welcher ist einfacher zu bedienen bzw. zu empfehlen und gibt es irgendwo einen Leitfaden, was man mit welchen Frequenzen "anrichten" kann? Einfach "rumprobieren" fand ich jetzt für mich nicht sehr effektiv, ich habe da eher mal was verschlimmbessert.

  • Ich nehme meistens den grafischen EQ. Hauotsächlich nutze ich den für den low und highcut wie schon geschrieben. Viele Heavyfreunde mögen mittengescoopte Sounds. Hier liegt z. B. eine gut wirksame Frequenz bei 640 Hz. Schieb die mal testweise bei einem recht fett klingenden rig etwas nach unten, dann hörst du was ich meine. Probier einfach mal alles aus und höre hin was passiert.

  • Ich finde es immer gefährlich Profiles oder Kemper Einstellungen für genau einen Abhörlautsprecher zu optimieren.


    Mit einem linearem Speaker klingen sie dann ggf. nicht mehr so toll - wie bei dir gerade.


    Ich rate immer Profiles zu verwenden die gut auf hochwertigen Speakern klingen - und damit auch über PA oder bei Aufnahmen.


    Wenn der Monitorsound nicht 100% super geil ist - wem störts wirklich - und dafür kann ja auch etwas mit EQ angepasst werden.


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