Verkaufsstrategie Kemper

  • Hallo Forum,
    vielleicht kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen: Versteht irgend jemand warum im Kemper Shop der klassische Profiler immer noch 1695 EUR und das Floorboard 449 EUR (macht zusammen 2144 EUR) kostet und das neue Stage 1600 EUR. Das ist ein Unterschied von 544 EUR. Das Stage soll doch genau so viel können wie der alte Profiler. Warum sollte sich noch irgend jemand für die alte Version entscheiden? Habe ich etwas übersehen?

    Gruß
    Harald

  • Genauso wie manche über Jahre geklagt haben, dass sie ohne Floorboard keinesfalls leben können, gibt es eben auch viele, die mit dem Formfaktor Rack oder Toaster glücklicher sind. Im Studio macht die Stage vermutlich eh weniger Sinn, auf der Bühne sind vermutlich doch Einige happy mit der Remote und nur einem Netzwerkkabel auf der Bühne.

    Hak es einfach ab unter "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" ... jetzt gibt es halt noch ein paar mehr Tierchen :)

  • Den Preisunterschied wird dir nur der Verantwortliche von Kemper erklären können. Aber so ungewöhnlich ist das nicht. Line6 verfährt bei der Helix-Produktlinie ähnlich: Rack und Controller sind zusammen teurer als Floorboard. Nicht so deutlich wie bei Kemper.

    Vielleicht gleichen sich die Preise bei Kemper noch an, vielleicht nicht. Das wird betriebswirtschaftlich entschieden und hängt von vielem ab. Wir lightbox schon meinte: ist doch gut, wenn man die Wahl hat.


    Ich habe einen unpowered Toaster mit Remote und mir hat nix gefehlt, insofern mach ich jetzt mal ganz Galama und schau mir die weitere Entwicklung an. Ich hab noch nicht mal auf OS 7 upgedatet 8|.

    "Wenn´s net brummt, is kaputt"

  • Ich denke, dass die Vollprofis auf den großen Bühnen nicht unbedingt bis zu 5 Kabel vor den Füßen liegen haben möchten (Gitarre, 2xFoH, Netzkabel und ggf. Kabel zum Aktivmonitor). Da ist die Rackvariante in Verbindung mit einer Remote doch etwas "ergonomischer".


    Ob der Preisunterschied dafür gerechtfertigt ist, wird jeder für sich selbst entscheiden.


    Ich selbst habe eine Rackvariante mit Remote für den Live-Einsatz (aus o.a. Gründen werde ich davon auch nicht mehr abweichen) und eine Toaster-Variante samt Remote für zu Hause / Studio-Arbeit. (da geh ich auch nicht von ab).

  • Danke Jungs, für eure Meinungen. Das mit den Kabeln ist sicher ein Argument. Aber etwas komisch ist es dann schon ein Gerät "Stage" zu nennen obwohl es dann unpratikabler erscheint als die Rack oder Toaster Version.

  • Na ja für den "Normalsterblichen Hobbymucker" hat die Stage-variante schon den Vorteil beim Transport und beim Preis.


    Ich persönlich hatte eher auf eine sehr viel preisgünstigere Stage-Version als reiner "Profile-Player" gehofft.

    Die Idee: Die Profile auf'm Toaster im Studio oder Proberaum "zurecht-designen" und in den Player zu laden und live zu benutzen.

    Das hätte mich möglicherweise zum dritten Mal vom Profiler überzeugt. (müsste dann aber preislich schon deutlichst !! niedriger liegen als die Stage-Variante).


    Aber ich bin auch kein Marketing-Spezi

  • Die Realität ist doch aber, dass auf allen größeren Bühnen, die ich kenne, vorne an den Monitorboxen Strom vorhanden ist für die zahllosen Pedalboards, die damit versorgt werden müssen.

    Stromkabel kann man also abhaken.


    Zweitens, wenn man mit eigenem persönlichen Aktiv- Monitor unterwegs ist (auch da brauchte ich immer schon Strom vorne am Bühnenrand), kann das Kabel Stage- Monitor extrem kurz sein.

    Das ging sonst immer vom Toaster/Rack hinten nach vorne.


    Bleibt noch das Kabel zum FOH/zur Stagebox.

    Da kann das Kabel ja bei Bedarf sehr lang sein und seitlich der Bühne verlegt werden.

    Oder man bekommt eine Stagebox nach vorne gelegt wie bei den akustischen Gitarren auch.


    Mein Fazit ist, dass es überhaupt nicht zu Kabelsalat auf der Bühne kommt.

  • Möchte man keinen "Boden" an die Mitbewerber verlieren, ist der Stage nur ein logischer und konsequenter Schritt gewesen.


    Helix, Headrush, AX8 machen es vor. Und hierfür gibt es schließlich auch einen Markt. (siehe iBai-Kleinanzeigen: AX8) Klar ist auch, das diese Bodenvarianten nicht für jederman geeignet ist. Aber für viele Hobby-/Semiprof-Musiker die durch die Lande tingeln genau das richtige. Mir pers. geht es um Verkleinerung und Gewichtsreduktion für mein Setup. Ein Koffer für das "Pedalboard" (Stage, AX8, etc.) + Doppelbag für 2 Gitarren auf dem Rücken und und marschiere zum Gig. Ich benötige kein Rack mit mind. 4 HE um auch die Remote oder ähnliches unterbringen zu können (was natürlich auch wieder schwerer und unhandlicher ist).

    Profis und die Semiprof´s, die viel unterwegs sind, das Equipment von externem Personal (ggf. unsanft) verladen wird, benötigt ein sicheres Rack.

    Der Toaster kam zu Anfang. Für dieses Gerät geb es auch sehr schnell entsprechende Kisten. Warum also eine Rackversion nachlegen? Auch diese Version hat seine Berechtigung auf dem Markt.


    Bzgl. einem reinen Profil-Player denke ich, dass man hier was die FW/Betriebssystem angeht, schon wieder zweigleisig fahren müsste. Im aktuellen Fall scheint es in Zukunft ja eine FW zu geben und die jeweiligen Geräte übernehmen die Bestandteile, was entsprehend an Hardware verbaut ist (so habe ich es zumindest irgendwo gelesen und verstanden).

  • Ich verwende normalerweise den Toaster mit Remote / FCB1010 mit UNO4Kemper bei Gigs, im Proberaum, Studio und @Home. Da ich aber auch gerne bei Jam Sessions mitmache, ist dieses Setup hier aus Zeitgründen bzw. wg. des Aufwandes leider unpraktikabel. So musste ich mich bislang mit einem schnöden Tretmienen-Koffer begnügen. Nun kann ich endlich auch hier mit meinen geliebten Kemper-Sounds glänzen! Aber ich denke auch, mit einem reinen Profile-Player, der dafür dann entsprechend günstiger ist, wäre ich in diesem Szenario genauso gut bedient...

  • Die Verkaufsstrategie des Stage ist jetzt auch Kunden zu erreichen, die ein Floorboard wollen.

    Jedes (erfolgreiche) Produkt hat mehr Varianten. Es gibt z.B. ja auch eine Les Paul Studio und LP Modelle zum mindestens doppelten Preis. Aus wirtschaftlichen Gründen reicht auch die günstigere Gitarre, weil die letzten 5% Qualität meist 50% des Preises ausmachen. Wenn der Preis niedrigere Priorität hat, kauft der Kunde was ihm gefällt.

    zuviel thread macht blead

  • Diese Diskussion gab es in den letzten 7 Jahren zuhauf.

    Fakt ist, dass ein reiner Profile- Player eben nicht günstiger wäre.

    Klar, du hast natürlich recht. Da sowieso alles softwarebasiert ist, wird man da zur Einsparung nicht wirklich was weglassen können. Wer schon mal einen Toaster auseinandergenommen hat, wird erstaunt sein, wie relativ wenig da eigentlich drin ist ;)... Um so genialer, was am Ausgang rauskommt8)!!

  • Macht immer Spaß, ohne Einblick über interne strategische Entscheidungen zu philosophieren! 8o


    Argumente gegen eine UVP-Minderung von KPA und / oder Remote:

    • Vermeiden von Unmut bisheriger Käufer
    • Stabile Gebrauchtmarktpreise (gesunkene Preise implizieren, dass die bisherigen Produkte "abgelöst" werden => Psychologie ...)
    • Größere Marge, um ...
      • ... weiterhin kostenlose Updates bieten zu können
      • ... den Support auf dem hohen Niveau halten zu können
    • Wahrscheinlich viele Gleichteile, entsprechend vmtl. eine Mischkalkulation zw. Stage und KPA hinsichtlich Support
    • Keine neuen Verhandlungen mit (Groß-)händlern über Preise, Rabatte usw.
    • Vermutlich große Kundenkreise, die nach wie vor auf KPA Toaster / Rack setzen (Studios, Professionals, ...)
      • die Neupreise werden vmtl. weiterhin gezahlt => kein Handlungsbedarf, höhere Rentabilität


    Gründe für die Einpreisung des Stage unterhalb KPA+Remote:

    • Ansprache preissentiver(er) Kundenkreise
    • Preisliche Annäherung an Konkurrenzprodukte
    • Vermutlich günstigere Produktionskosten
      • Gleichteile, die seit 2012 dauerhaft eingekauft werden => Verhandlungsgrundlage mit Zulieferern
      • Ggfs. einfacheres Layout, weniger HW-Schnittstellen
    • Keine direkte Entscheidungskonkurrenz zu Toaster / Rack für den Kunden (Psychologie)

    ... das wären ein paar Gründe, die mir jetzt ad-hoc einfallen (ohne, dass ich mich auch nur irgendwie in der Industrie auskennen würde).

  • Ich bin mir relativ sicher, dass der Toaster + Remote in der Fertigung auch einfach teurer sind als der Stage. Zusätzlich kommen Logistik Kosten dazu, Qualitätskontrolle und ich weiß nicht was. Würde der Preis gesenkt werden würde wahrscheinlich relativ viel Geld flöten gehen und Kemper ist eben kein Laden, der jedes Jahr mit 5 neuen Produkten aufwartet um die Kassen zu füllen. Der Hype ist zwar sicherlich noch da, aber trotzdem ist der Markt auch endlich.

  • Habe schon diverse Bierduschen erlebt, wo meine Floorboards jeweils sehr gelitten haben. Da ist eine Remote doch deutlich günstiger in der Neuanschaffung. Und auch das Live-Editieren ist mir in Augenhöhe sehr wichtig, von daher sehe ich den Preisunterschied als gerechtfertigt an.


    Dazu kommt, dass der Toaster für mich den Status des "Originals" hat. Bräuchte ich eine All-in-one-Lösung würde ich das Helix vorziehen, weil da z.B. das Routing mit Mikro und Variax-Anschluss und auch die Schalterbelegung sehr gut gelöst wurde.


    Aber auf dem Boden rumkriechen, ist mir viel zu anstrengend,...