Kemper Profiler - Beste Entscheidung für Cover-Rockband über In-Ear Monitoring?

    Hallo zusammen,


    bin aktuell in der Überlegungsphase, mir einen Kemper Profiler (Rackversion mit Power) zuzulegen. Ich konnte ihn bei einem Kumpel und im Musikladen bereits testen und war begeistert, wie viel mit dem Gerät möglich ist. Kurz zu meinem aktuellen Rig: PRS SE Tremonti über Hughes & Kettner Black Spirit 200 + Marshall 1960A Lead Cabinet mikrofoniert mit Shure SM57. (Monitoring über Wedges, kein In Ear vorhanden aktuell)


    Mein Amp hat zwar die eingebaute Redbox Pro, die gefällt mir über DI-Out allerdings nicht so recht und klingt zu digital, die Anschläge kommen nicht, wie gewünscht etc.

    Über meine Marshall Box klingt der Amp ganz gut, aber da bin ich jetzt nach ein paar Monaten immer noch nicht ganz warm geworden.


    Mit dem Kemper wäre eine Zusammenstellung meiner Lieblingsröhrenamps möglich und kommen wir zum eigentlichen Punkt: das Auftreten mit dem Kemper ist in jeder Hinsicht leichter.


    Da ich mittelfristig definitiv auf In-Ear umsteigen möchte / muss, kann ich mich sowieso mehr oder weniger von meiner Marshall Box als direkten Sound verabschieden. Die Abmikrofonierung und das richtige Einstellen des EQ's etc. wird für mich dann natürlich noch deutlich wichtiger, da ich auf den Sound dann als Gitarrist angewiesen bin. Wie verhält es sich denn mit dem Sound des Kemper "In-Ear"? Bekomme ich da trotzdem einen schönen, drückenden Sound hin, wie ich ihn mit Box gewohnt bin oder klingt der Mix tatsächlich so monoton / steril / flach, wie ich ihn mal bei einem Kollegen in der Bandprobe gehört habe? :huh:

    Ich habe im Netz oft gelesen, dass Gitarristen zu ihrem In-Ear System trotzdem noch die Gitarre über ein Cabinet laufen lassen, um den "Druck" auch von außen zu fühlen, was haltet ihr davon? Hier muss ich sagen, dass mir der Sound aus der Marshall Box mit einem Kemper immer etwas undirekt herüber kam, als ob der Amp im Raum nebenan stehen würde. Dann würde das doch keinen Sinn machen? (ist das evtl mit Direktprofilen und dann über eine Box deutlich besser?)


    Nun zu meiner Behauptung: Sollte der Sound im In-Ear Bereich "drückend" bzw. für einen Gitarristen angenehm klingen, dann dürfte der Profiler doch die beste Lösung für mich als Gitarrist einer Cover-Rockband sein oder? Die Sounds klingen immer gleich, alles ist handlich zusammen, keine Probleme bei der Abmikrofonierung etc.


    Sorry für den langen Text, ist aktuell ein Anliegen, das mich sehr auf Trapp hält und möchte da gerne mal hier die Experten befragen, bevor ich mehrere Tausend Euro für das komplette System drum herum ausgebe. Bin für JEDE Hilfe dankbar, würde mich über Antworten freuen. :)


    Beste Grüße

    Manu

    Quote from Xontar

    Ich habe im Netz oft gelesen, dass Gitarristen zu ihrem In-Ear System trotzdem noch die Gitarre über ein Cabinet laufen lassen, um den "Druck" auch von außen zu fühlen, was haltet ihr davon? Hier muss ich sagen, dass mir der Sound aus der Marshall Box mit einem Kemper immer etwas undirekt herüber kam, als ob der Amp im Raum nebenan stehen würde. Dann würde das doch keinen Sinn machen? (ist das evtl mit Direktprofilen und dann über eine Box deutlich besser?)


    Nun zu meiner Behauptung: Sollte der Sound im In-Ear Bereich "drückend" bzw. für einen Gitarristen angenehm klingen, dann dürfte der Profiler doch die beste Lösung für mich als Gitarrist einer Cover-Rockband sein oder? Die Sounds klingen immer gleich, alles ist handlich zusammen, keine Probleme bei der Abmikrofonierung etc.


    Gitarristen haben schon komische Neigungen was sie so fühlen :love: Aber ich mach das tatsächlich aus, aber aus anderen Gründen, ich habe eine Fullrange Monitor Box dabei als Backup für mein InEar und für Feedbacks.


    Der Sound im InEar hängt noch von anderen Faktoren ab als vom Kemper. Für besonders wichtig halte ich, dass man vernünftige und angepasste Stöpsel im Ohr hat. Von diesen 200-300€ Shure Dinger halte ich zum Beispiel überhaupt nichts, besonders wenn man etwas Pfund im Low End haben möchte. Viele InEars sind auf Sprachverständlichkeit getrimmt, diese Überbetonung klingt für Gitarren meistens komplett für die Tonne. Ums ausprobieren kommt man da leider nicht rum, aber ich hab auch einen total Budget Tipp. Gute bis mittelmäßige Consumer InEars mit einem runden HiFi Sound können auch zu Bühnen InEars umgebaut werden. Jeder gute Hörgeräteakustiker kann dir passende Othoplastiken machen. Meine allerersten InEar waren JBL Sport InEars die ich mir von einem Hörgeräteakustiker hab umbauen lassen. Und das klang/klingt richtig gut. Mittlerweile nutze ich die als Backup Hörer. Zu UE Hörern gibt es auch noch 1-2 günstigere Alternative wie "Hearos" z.B.. Ist aber alles nicht billig.


    Ansonsten steht und fällt InEar einfach auch mit dem Mix und da überlasse ich persönlich nichts mehr dem Zufall, ich mach mir den Mix selber, das geht schneller und zuverlässiger. Dafür habe ich zwei Varianten.

    1. Eigenes Monitor Pult, Splitter, Plug & Play, der Monitor Mix ist voreingestellt und am längsten dauert, es die 12-16 Signale zu patchen.

    2. Bei Gigs wo wir kein eignes Monitoring am Start haben lasse ich mir einen Basismix ohne meine eigene Gitarre gebe, gehe aus dem Kemper noch in den Focus Kanal von meinem InEar und mische mir das selber zusammen, funktioniert super, schnell und ich hab keinen Ärger damit.

    Nur zum Verständnis: du sagst der Sound über in ear soll drückend wie über eine Box sein? Klar, am besten man stellt sich den in ear Sound selbst ein - aber das mit dem Drücken und der Gesamtinteraktion wird so leider nie so (gut?) sein wie man es mit echten Speakern gewohnt ist. Ich habe einige Zeit gebraucht bis ich mich an das In Ear "Erlebnis" gewöhnt habe. Am Anfang dachte ich immer "häh, wer spielt denn da? Ach so, das bin ja ich." Nach einer Weile überwiegten aber für mich die Vorteile. Und ja, man kann immer noch beides nutzen. Mittlerweile gibt es auch soundempfindliche "Vibrationsmatten" zum Draufstehen habe ich gehört...:D

    Better have it and not need it, than need it and not have it! - Michael Angelo Batio

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