Kompression - der Schlüssel auf dem Weg zum "beinahe echten real amp Sound"?

  • Stecke mitten im A/B Vergleich, um dem "Real Amp" auf die Schliche zu kommen(..never ending story):

    A - Dragon Top inkl 4 x 12

    B - Kemper stage über Palmer Endstufe und 2x 12 Box

    (Rock-Sound in Richtung Whitesnake o.ä.)


    Schalte die ganze Zeit vom "real amp" zum Kemper und stelle fest, dass nach meiner Einschätzung !! sehr vieles an der Kompression im Sound liegt.

    Habe schon manche auf Youtube gesehen, die empfehlen, einen Compressor ans Ende der Kette zu setzen....

    oder einen "Dirt shaper" mit EQ hinter der Amp-Sektion, um Frequenzen heraus- oder hinein zu mischen.

    Neben diesen Vorschlägen komme ich meinem gewünschten Ergebnis "hörbar" immer näher, wenn ich den Kompressor im Amp-Menü min. 45% aufdrehe.

    (Hoffe, jetzt schlagen nicht alle die Hände überm Kopf zusammen...)

    Natürlich hängt alles auch von der Qualität des Rigs ab - logisch.

    Aber vielleicht könnte ich mal ein paar Ideen bekommen, wie Ihr das Thema angegangen seid bzw. angeht.


    Bin gespannt auf Eure Antworten. 8)

  • Hi vanillevektor,


    leider keine direkte Antwort sondern eher erstmal ein paar Fragen. Was fehlt Dir denn genau am Sound? Um was geht es Dir, Dynamik (das Spiegefühl inkl. Feedback),“Sättigung“... oder lediglich darum das Du zu 100% wie Dein Dragon Top klingst?


    Und wenn ja, ist das tatsächlich Sinn und Zweck der Sache? (Welches Profile nutzt Du?) Mein Ergebnis beim Kemper ist das die Profile die ich nutze, für mich „real“ klingen. Bei einem Röhrenamp habe ich immer so etwas wie eine Tagesform (nennt es Vodoo), aber meine Röhrenamps klingen nicht an allen Tagen gleich. Mein Kemper jedoch liefert immer das gleiche Ergebnis. Sprich ich habe mich für einen Sound entschieden, den eingestellt und gespeichert und dieser ist 24/7 immer abrufbar in gleichbleibenden Qualität.


    Hast Du beide Amps auch schon mit den anderen Lautsprechern getestet? Beim Dragon Top schreibst Du eine 4x12 er und beim Kemper eine 2x12. Meiner Erfahrung nach macht der Speaker einen entscheidenden Unterschied?


    Um wenigstens ein paar Antworten zu liefern, es gibt Profile wo ich das mit dem Compressor ähnlich mache wie Du. Da kommt es mir auch nicht unbedingt darauf an ob man das jetzt so macht oder nicht, wenn es für mich funktioniert und es klingt, dann passt’s (wäre nur interessant ob hier jemand einen anderen Lösungsansatz hat) und zum zweiten würde ich mal mit den Speaker Einstellungen experimentieren, klar hat ein Imprint nix über nem normalen Gitarrenspeaker zu suchen, aber auch damit habe ich schon interessante Ergebnisse erzielt. Ein riesen Schritt war für mich der Kone, damit hab ich viel mehr Möglichkeiten auf dem Weg zum realen Amp.

    Relish Guitars Mary Snow White <3, Gibson Les Paul '13 Chocolate Satin, Squier Jazzmaster J.Mascis, Fender Telecaster Nashville Deluxe Daphne Blue

  • Gerade bei Crunch-Sounds arbeite ich viel mit dem Compressor. Ich drehe den auch oft höher.

    Ist Deine Box FRFR? Oder gehst Du gerade über Headpones?
    Beide Fälle behandele ich ähnlich.


    Bei mancher Rigs (Qualitätsfrage) setze ich an erster Stelle ein Noise und dann den Compressor in den Stomps.

    Es kann sein, dass sich das bei normales Cabinets nicht so gut macht und der Compressor besser am Ende der Stomps gesetzt wird. Da kann ich aber nicht so viel zu sagen.


    Ich habe hier einen Dumble-Rig modifiziert nach Gehör einer YouTube-Präsentation eines Dumble. Da arbeite ich fast nur mit einem Compressor und relativ wenig Gain. Der Sound ist echt gut. Liegt aber auch - wie immer - an der Qualität des Basis-Rigs, den ich mir runtergeladen habe. Der war richtig gut, aber der Sound beim ersten Anspielen nicht so sehr.


    Eigentlich mache ich auch oft den Versuch bei einem heruntergeladenen Rig, wo die Richtung für mich stimmt, erstmal alles herunterzudrehen. Insbesondere Gain und mögliche, eingebettete Stomps raus.

    Dann in die Amp-Sektion. Dort schauen was mit Definition, Pick (ist mir immer wichtig) und dann mit dem dortigen Compressor alles möglich ist.

    Danach (manchmal auch zwischendurch) schaue ich im Normalfall noch im dortigen EQ, ob ich außerdem etwas für mich verbessern kann.

    Steht die Sache dann so, dass das Ergebnis für mich in etwa passt, gehe ich aus der Amplifire-Sektion raus.

    Dann fällt die Entscheidung ob ich ein Noise brauche, was ich normalerweise ungern einsetze.

    Erst dann setze ich einen weiteren Compressor in die Stomps, falls das Sinn macht.

    Danach pegele ich erst Gain aus.

    Wenn ich merke, dass ich bspw. noch einen Greenscreamer benötige, setze ich den entweder vor (meistens) oder nach das Noise.

    Der Wah liegt bei mir in der Regel auf D in den Stomps.


    Am Ende ist aber immer alles erlaubt was gefällt. In einem Rig habe ich z.B. einen Graphic EQ an erster Stelle der Stomps, weil ich dann das Noise gut runterbekomme. Muss man immer selber austüfteln. Ist eine Frage der Übung.

  • ... Und wenn ja, ist das tatsächlich Sinn und Zweck der Sache? (Welches Profile nutzt Du?) Mein Ergebnis beim Kemper ist das die Profile die ich nutze, für mich „real“ klingen. Bei einem Röhrenamp habe ich immer so etwas wie eine Tagesform (nennt es Vodoo), aber meine Röhrenamps klingen nicht an allen Tagen gleich. Mein Kemper jedoch liefert immer das gleiche Ergebnis. Sprich ich habe mich für einen Sound entschieden, den eingestellt und gespeichert und dieser ist 24/7 immer abrufbar in gleichbleibenden Qualität...

    Das ist es!
    Wenn ich einen guten Tag habe und einen Rig nach Maß erstellt habe lege ich den meistens in ein Verzeichnis des Rechners ab.

    Mir ist es schon mehrmals passiert, dass ich einen miesen Tag erwischt habe und den Basis-Sound versaut habe. Einen Tag später stellts du dann fest, dass du den Rig verschlimmbesserst hat. Der originale Basis-Sound jedoch nicht mehr rekonstruier bar ist.

    Sind dann immer bittere Momente... X/


    Richtig! Speaker. Da gucke ich immer zuerst ob man da nicht schon wesentlich den Rig verbessern kann. Alleine mit der Wahl des Cabinets.

  • Ausserordentlich interessante Tips für die "Spielwiese". Danke dafür!!

    ReaSys : Du hast natürlich recht mit den Boxen - ein echter Vergleich geht nur, wenn die Boxen gleich sind....bin da auf dem besten Wege.

    Lautstärke ist auch ein wichtiger Punkt. Fahre mit der Lautstärke auch gleichzeitig die Bässe immer etwas mit.

    Was suche ich: Habe bisher immer geantwortet: Kemper:"...... einfach der Hammer in Sound, Flexibiliät und Handling!! Besser als Eventide, Axe FX oder Helix. Aber die Dynamik eines Röhrenamps kann er nur zu 80 %."

    Und dieses "Vorurteil meinerseits" versuche ich auszumerzen. Es geht mir nur um die Dynamik und nicht um: "Wie gut komme ich an den Framus dran. Und: Gebe Dir absolut recht, dass der Kemper an allen Tagen gleich gut klingt - Röhrentop noch nicht.

    Profile im Moment: Hammer Plexi Emulationen von Rhett Shull

    Kulle_Wumpenteich : Danke für die vielen Tips! Werde beim nächsten Mal so vorgehen wie Du!!

  • Mit einem Labornetzteil kannst Du es schaffen den Klang Deines Röhrenverstärkers fast jeden Tag gleich zu haben. Kommt viel auf „Unreinheiten“ im Stromnetz und Spannungsschwankungen an. Aber da stimmt für mich der Kosten-Nutzen-Faktor absolut nicht. Zumal ich gefühlt bei mindestens 90% der Dynamik liege die ich will.

    Euch beiden: vanillevektor & Kulle_Wumpenteich Danke für die Anregungen, dann werde ich doch mal wieder n bissl Soundtüfteln.

    Relish Guitars Mary Snow White <3, Gibson Les Paul '13 Chocolate Satin, Squier Jazzmaster J.Mascis, Fender Telecaster Nashville Deluxe Daphne Blue