Welche Amps bzw. Ampeinstellungen sind schwer oder nicht gut zu Profilen?

  • Eine Sammlung von Ampeinstellungen bzw. Amps die nicht gut zu Profilen sind würde mir viel Arbeit ersparen, da ich dabei bin meine umfangreiche Ampsammlung zu Profilen.


    Angabe des genauen Typs und Einstellung des Amps wäre am besten. Es muss doch da schon reichlich Erfahrung geben. Leider habe ich bisher nur wenig darüber finden können.


    Die allgemeine Aussage im Handbuch finde ich etwas unbefriedigend: „Ein Sound, der im Referenzverstärker sowohl mit Vorstufen- als auch Endstufenverzerrung arbeitet, kann ebenfalls problematisch sein. Wenn das resultierende Profil nicht überzeugend klingt, senken Sie bitte die Lautstärke der Endstufe ab. Dadurch wird der Gesamtklang etwas transparenter, ohne dass der Anteil der Verzerrung zu stark abnimmt.“


    Besten Dank vorab für Eure Beiträge die auf eigenen Erfahrungen beruhen.

  • Da spontan hier noch keine Reaktion entsteht, werde ich das Thema auch im Hauptforum auf englisch oder auf TGP starten.

    Insbesondere weil jetzt Konkurrenz (Quad Cortex) für den Kemper im Anmarsch ist, finde ich eine sachliche Diskussion sehr sinnvoll.

    Ich nutze selber das Rack und den Stage und freue mich über die Möglichkeiten die Kemper bietet. Ich sehe aber auch die Grenzen die er hat jeden Amp in jeder Einstellung abzubilden.

    Als Musiker kann ich gut damit leben, als Techniker (Ich modifiziere Röhrenamps) wünsche ich mir ein Werkzeug um ein perfektes Abbild zu erstellen. Zumindest so perfekt, dass ein Musiker im A B Vergleich nur mit Zufall den echten Amp raushört.

    Ein Beispiel um zu verdeutlichen was ich meine: Die meisten Gitarristen kennen ihren Liebingsamp so gut, dass sie hören wenn an sensibler Stelle eine Vorstufenröhre gewechselt wird oder wenn die Netzspannung schwankt. Diese Nuancen möchte ich dokumentieren können.

  • Ich glaube, CK selbst hat mal den Marshall JMP-1 als einen Amp angeführt, der nicht gut zu profilen ist. Habe aber vergessen warum..


    Vox AC 30 sind nach meiner Erfahrung unter Umständen auch manchmal schwierig, weil sie ihre Verzerrung sowohl aus Vor- als auch Endstufe holen (können).

    Andererseits habe ich schon sehr viele AC 30- Sweetspots selbst profiled, es darf halt nicht alles komplett aufgerissen werden.

    Unterm Strich, wenn du die Verstärker- Topologie kennst und berücksichtigst, wirst du mit den allermeisten Amps sehr gute Ergebnisse erzielen, sonst wäre der Profiler auch nicht so erfolgreich geworden.

  • Schau mal hier. Es ist zwar nicht eine 100% tige Antwort zu deiner Frage, aber es machen sich schon AMP Hersteller Gedanken, wie sie ein Profiling verhindern können.


    Link

    Hi,

    Danke für den Hinweis.


    Ob die Vermutung des anonymen Schreibers im Link zutrifft, ist noch offen. ich verstehe aber nicht, was das mit der Ausgangsfrage zu tun hat.


    Zum Link:

    M. Britt hat von Joe Morgan den Auftrag bekommen alle Morgan Amps zu profilen. Das exzellente Ergebnis kann man sich auf seiner Webseite anhören. Auch erinnere ich mich, dass ein gewisser Rabea (kenne ich nicht) dasselbe für die Victory Amp Reihe gemacht hat. Ist noch nicht lange her.


    Zur ursprünglichen Frage, hat Ingolf die bekannten Ausnahmen und Schwierigkeiten genannt.
    Im übrigen braucht man, soweit ich weiss, nur ein Noisegate oder einen Kompressor oder ein anderes Bauteil mit in der Zeit veränderlichen Parametern im Amp zu verdrahten, wenn man das Profilen verhindern bzw. stören will.


    Zum Link:

    Es scheint also durchaus unterschiedliche Strategien der Hersteller zu geben. Was allerdings seltsam ist: Wenn die Unterschiede zwischen Amp und Profil so offensichtlich wären wie der Autor/ die Autorin des Artikels meint, dann könnten die Hersteller getrost die Hände in den Schoss legen.


    Gruß

    Joachim

  • Ich glaube, CK selbst hat mal den Marshall JMP-1 als einen Amp angeführt, der nicht gut zu profilen ist. Habe aber vergessen warum..


    Vox AC 30 sind nach meiner Erfahrung unter Umständen auch manchmal schwierig, weil sie ihre Verzerrung sowohl aus Vor- als auch Endstufe holen (können).

    Andererseits habe ich schon sehr viele AC 30- Sweetspots selbst profiled, es darf halt nicht alles komplett aufgerissen werden.

    vielen Dank für deinen Beitrag.


    vieler meiner klassischen Amps haben keinen Master. Deren Sweet Spot sind alle in Bereichen der Zerre aus Vor und Endstufe.

    Marshalls aus den 60igern sind da einige dabei.

    VOX hat im Gegensatz zu Fender und Marshall keine Gegenkopllung in der Endstufe. Dies beeinflusst sicher das Erstellen des Profils.


    JMP 1 kann Eigenschaften vom Tubescreamer haben, die ebenfalls nicht gut zu Profilen sind.


    Ich habe heute 5 Stunden mit einem Gitarristen im Studio mit reampen über Kemper zugebracht und bin eher zufällig über alte Profile von mir gestolpert in denen ich Profile von Vorstufe und Endstufe getrennt erstellt habe. Teilweise habe ich das Signal im Amp abgegriffen.

    Diese haben dem Gitarristen durch die Bank besser gefallen als komplette Profile der selben Amps.

    Vielleicht werde ich um authentischer zu sein bei klassischen Amps Vor und Endstufe trennen wenn das gesamt Profil unbefriedigend bleibt.

    Es gibt ja unterschiedliche Wege um getrennte Profile wieder zu vereinen, zur Not mit zweitem Kemper über Spdif in Reihe geschaltet.

    Vielleicht hat aber auch das schon jemand gemacht.

  • ...

    Ich habe heute 5 Stunden mit einem Gitarristen im Studio mit reampen über Kemper zugebracht und bin eher zufällig über alte Profile von mir gestolpert in denen ich Profile von Vorstufe und Endstufe getrennt erstellt habe. Teilweise habe ich das Signal im Amp abgegriffen.

    Diese haben dem Gitarristen durch die Bank besser gefallen als komplette Profile der selben Amps.

    Vielleicht werde ich um authentischer zu sein bei klassischen Amps Vor und Endstufe trennen wenn das gesamt Profil unbefriedigend bleibt.

    Es gibt ja unterschiedliche Wege um getrennte Profile wieder zu vereinen, zur Not mit zweitem Kemper über Spdif in Reihe geschaltet.

    Vielleicht hat aber auch das schon jemand gemacht.

    Mir wird hier teilweise beim Profilen oft zu statisch gedacht. Genauer gesagt zu unkreativ.

    Mal ein Beispiel, wo ich allerdings auch nicht weiß, wo der Amp zerrt. In der Vor oder Endstufe oder beiden:

    Es gibt ja dutzendweise Profile von den Dumble-Nachbauten. Ich würde mal sagen, dass 90-95% der Profile aus meiner Sicht nicht so dolle sind.

    Echte Dumble-Profile von historischen Dumble ODS 100 gibt es glaube ich sowieso nicht.

    Nun habe ich auf YouTube eine Vorführung eines Dumble ODS 100 gesehen. Der Sound war überwältigend stark.

    So habe ich mir ein Profil der Nachbauten geschnappt, was dem am Nächsten kam und mir den Sound hingemodled.

    Der Sound passt. Vielleicht ist er sogar besser. ;)

    Investiert habe ich dafür 3 Stunden. Der entstandene Rig ist einer meiner stärksten Top-5-Lieblings-Rigs.


    Was will ich damit sagen?

    Dass ich der superknorke modelnde Profiler-Fuchs bin? Nein!

    Dass andere zu doof zum Profilen sind? Nein, garantiert nicht!
    Dass die Technik nicht hinhaut? Nein!

    Eigentlich ist es eher ein Aufruf nicht alles der Technik zu überlassen. Profiled Euch in die richtige Richtung. Wenn es nicht passt - oder sagen wir mal das alles nocht verbessert werden kann, dann bringt doch der Kemper nun wirklich alles mit um Punktlandungen zu setzen. Durch Kreativität! Wir sind doch kreative Leute. Wir haben doch über Jahrzehnte an unseren Röhrenamps geschraubt, die Tubes getauscht usw., usf., weshalb muss ein Profile denn jetzt plötzlich innerhalb von Minuten zu 100% im letzten fühlbaren Unterleibsbereich aufs Ny passen?

    Der Kemper bietet doch genug Möglichkeiten auch in dem Bereich alles in die gewünsche Richtung zu moddlen.

    Mancher wird sich wundern: Der Sound könnte u. U. sogar besser werden als der Originalsound. ;) :)


    Bitte nicht falsch verstehen. Das sollte keine Schlaubergerei sein, sondern nur ein Appell an die Kreativität.

  • Ja, der Kemper ist auch ein guter Moddelingamp, keine Frage. Der Beste den ich kenne.


    Mit geht es aber für meine Anwendungen darum einen authentischen Snapshot eines realen Amps haben zu können. Das ist eher der Wunsch des Technikers als der Wunsch des Musikers. Hier geht es mir nicht um besser oder schlechter, eher um ein Messinstrument das speichern kann.

    Auf diesem Weg war und ist der Kemper ein Meilenstein. Da ist aber noch Luft nach oben.