Hilfe beim Aufnehmen über Spdif mit Garageband

  • Hallo werte Gemeinde,
    habe vor kurzem das Thema Homerecording in Angriff genommen und dabei versucht SPdif zu nutzen.

    Eine Frage vorweg, der Sound dürfte doch so gut wie identisch sein, wenn ich stattdessen die Analogeingänge meines Interfaces nutze, oder?

    Die Signalkette: Vom Toaster (ohne Endstufe) gehts über zwei Cinchkabel in mein Interface (Alesis io2) und von dort via USB in meinen MacMini in die Garage(band)! ;)

    Was mich kollosal stört ist, dass der Sound über den Kopfhörer-Ausgang deutlich mehr nach einem echten Amp klingt, als das was ich in der DAW auf den Spuren ankommt.

    Habe auch reamping ausprobiert, das ging locker von der Hand. Aber auch hier ist der Sound sehr viel steriler und erinnert mich an meine Line6-Vergangeheit, wo ich auch immer dachte, dass ich das gerne mal mit einem richtigen Amp hören würde.

    Irgendwo habe ich sowieso ein Verständnisproblem mit der Output-Sektion.
    Wenn ich an meinem Master drehe, passiert in der Garage z.B. gar nichts. Hat jemand eine Idee warum das so ist?!

    Ich muß die Lautstärken (also den Spurpegel) mit der Rig-Lautstärke einstellen, was ich wiederum saublöd finde, weil ich die ja mal mühsamst aufeinender abgestimmt hatte.

    Woran kann es liegen, dass das Ergebnis so steril/unnatürlich rüberkommt, wenn ich aufnehme.

    Ja, gerade ist mir eine mögliche Lösung eingefallen. Ich habe ja den Room auf dem Kopfhörer aktiviert, und der erzeugt natürlich auch ein räumliche besseres Feeling.

    Ok. Dadurch alleine hat sich das Posten für mich ja schon gelohnt!;)


    Ich wollte auf jeden Fall mal hören/lesen, wie ihr eure Gitarren einpegelt?

    Das io2 hat dafür nur 4 LEDs im Gepäck, und scheidet daher als genauere Anzeige aus.

    Gibts sowas möglicherweise auch in Garageband?

    Habe jedenfalls schon mal gelernt, dass man unbedingt immer auch ein trockenes Signal mit aufnehmen sollte.

    Dummerweise kann das Interface aber nur 2 Quellen, und eine Klampfe mit Stereodelays fällt dann ja wohl leider aus, wenn immer nur noch 1 Kanal übrig bleibt.

    Sprich: Man muß dann sowieso reampen!?

    Oder sehe ich das falsch?


    Danke schonmal fürs Lesen bis hierhin!

  • Dummerweise kann das Interface aber nur 2 Quellen, und eine Klampfe mit Stereodelays fällt dann ja wohl leider aus, wenn immer nur noch 1 Kanal übrig bleibt.

    Sprich: Man muß dann sowieso reampen!?

    Gaaaanz viele Fragen - ich gehe mal auf die mit den Stereodelays ein ;)


    Grundsätzlich solltest Du Zeit-und-Raum-Effekte (Delays, Hall) nicht mit aufnehmen. Lieber die Gitarre so trocken wie nur geht aufnehmen; dann hast Du deutlich mehr Freiheiten im Mix. Letztendlich ist die Dosierung und Feinabstimmung von Hall- und Delay-Effekten ein ganz wichtiges Instrument beim "Abschmecken" des Mixes; wenn Du die Klampfe gleich mit Stereodelays einspielst, dann nimmst Du Dir da eine ganz wichtige Stellschraube.


    Insofern würde ich tatsächlich die Klampfe nur mono und trocken aufnehmen und den ganzen Stereo-Spaß, Verhallung und Delays hinterher in der DAW draufpacken.


    Heißt nicht, dass Du grundsätzlich re-ampen musst; Du kannst ja auch das Signal nach dem Amp aufnehmen - nur eben ohne Hall/Delay.


    Schwieriger wird's, wenn Du Hall und Delay zum Einspielen für's richtige Feeling brauchst; ich weiß jetzt nicht auswendig, ob/wie man beim Kemper den Hall auf dem Monitor lassen, aber beim Aufnehmen weglassen kann. Ich nehme bei meinen Projekten tatsächlich immer nur das cleane Gitarrensignal ohne Amp auf, weil ich bei Gitarrensounds grundsätzlich mit meinen Amp-Plugins arbeite; deutlich weniger Gefrickel als Re-Amping durch den Kemper, aber mehr Flexibilität als wenn ich direkt den ge-ampten Sound aufnehme. Und mein Arsenal an Plugs (Nembrini, Neural DSP, TH-U mit guten Captures) klingt für meine Zwecke mindestens vergleichbar gut wie der Kemper...


    Soviel mal zu Delays und Hall und Stereoaufnahmen...


    Grüßle,


    Torsten

  • Eine Frage vorweg, der Sound dürfte doch so gut wie identisch sein, wenn ich stattdessen die Analogeingänge meines Interfaces nutze, oder?

    Für "normales" Homerecording für Menschen, die nicht mikroskopisch kleine Flöhe husten hören, sollte der Sound auf jeden Fall vergleichbar sein.

    Der Unterschied ist halt, dass Du per S/PDIF zwei Wandlerstufen (Kemper Ausgang und Interface Eingang) und einen analogen Transportweg ausschaltest, die jeweils das Signal verändern können.


    Angesichts dessen, dass aber die meisten Leute beim Mixen jede Menge "analoge" Plugins einbauen (die den Klang deutlich stärker färben), weil ihnen der "digitale" Klang zu steril ist, finde ich die Obsession mit der "cleanen" Übertragung zwischen Kemper und DAW relativ überflüssig (insbesondere bei "schmutzigen" verzerrten Gitarrensounds...).


    Also: Du kannst problemlos die Audioeingänge des Interfaces nutzen...

  • Ich wollte auf jeden Fall mal hören/lesen, wie ihr eure Gitarren einpegelt?

    Das io2 hat dafür nur 4 LEDs im Gepäck, und scheidet daher als genauere Anzeige aus.

    Ich pegle meine Eingangssignale grundsätzlich so ein, dass ich am Eingang genügend Headroom (6-8 dB bei Spitzen) habe. Meine Audio-Interfaces haben eine etwas detailliertere Pegelanzeige ;) , was das deutlich einfacher macht. Ich bin kein Garageband-Nutzer, deswegen weiß ich nicht, GB eine Pegelanzeige für die Eingänge hat (Cubase und Reaper haben so was). Wenn nicht, dann nimm doch einfach mal eine Test-Spur auf und schau Dir dann an, wo die Signalspitzen liegen ("Peak", nicht "RMS"). Du solltest mit deinen Spitzenwerten nicht höher als -6 dB ("Full-Scale" oder DBFS) sein, dann bist Du auf der sicheren Seite. Du willst ja Dein Interface nicht ins Clipping treiben - das ist eine Verzerrung, die definitiv Sch*** klingt.


    Viel Erfolg!

  • Danke vorweg für deine Infos, die ich sehr gut gebrauchen kann.


    Ich würde gerne grundsätzlich das aufnehmen, was ich auch live spiele. Von daher wäre dieses richtige Spielgefühl schonmal nicht verkehrt, wenns denn schon beim Aufnehmen so klingen könnte, wie später auf der Bühne (was aber per se wieder eine ganz andere Akkustik-Situation ist, und damit eh mit anderen Rigs vonstatten gehen muß).


    Ja, der Kemper ist da sehr flexibel. Man kann den Amp ausgeben, mit oder ohne Effekte, dry/wet an de SPDIF ausgeben.

    Es gibt da einige Optionen.

    Denke, dass ich den Rat vom Thomas Dill befolge und nehme immer ein komplett cleanes und ein "fertiges" Monosignal auf.

    Dann kann ich ggf. die trockene Spur immer noch stereo reampen (oder über die Daw "abschmecken").

    Edited once, last by vanlent ().

  • Hallo vanlent


    "ToH2002" hat ja schon einiges dazu geschrieben.

    Vielleicht kann ich noch ein paar Kleinigkeiten ergänzen.

    Eine Frage vorweg, der Sound dürfte doch so gut wie identisch sein, wenn ich stattdessen die Analogeingänge meines Interfaces nutze, oder?

    Für das "normale" Homerecording reicht auf jeden Fall Analog.

    Einen besseren Sound würdest du sowieso nicht bekommen, da eine Klangverbesserungen eh erst wahrgenommen würde, wenn du auch bessere Wandler an ADAT oder SPDIF hängst, als die, die im Alesis verbaut sind.

    Von daher, kannst du getrost beim analogen Weg bleiben, wie "ToH2002" ja auch schon angemerkt hat.


    Was mich kollosal stört ist, dass der Sound über den Kopfhörer-Ausgang deutlich mehr nach einem echten Amp klingt, als das was ich in der DAW auf den Spuren ankommt.

    Nun, das was in der DAW ankommt, ist erstmal das rohe, trockene Gitarrensignal. Nach der Aufnahme kommen noch einige Schritte

    an Nachbearbeitung hinzu wie zB, Reverb, EQ, Kompressor usw.

    Wenn du eine verzerrte Gitarre aufnimmst, solltest du diese auch immer zweimal einspielen. Also zwei mal Mono aufnehmen.....Warum????.

    Beide Monospuren werden dann zu 100% mit dem Pan-Regler ins Panorama gelegt.

    Ergebnis : Eine breite Stereospur die zusätzlich noch an "Wumms" und Fülle bekommt, da durch das getrennte zweimalige Einspielen

    logischerweise Differenzen, auch "Laufzeitunterschied" genannt, entstehen.

    Diese Laufzeitunterschiede sind für ein autentisches Stereobild verantwortlich, die du so mit keinem PlugIn hinbekommst.

    Natürlich ist es absolut wichtig, so Tight wie möglich die zweite Spur auf die erste darüberzuspielen.

    Versuch das mal, lohnt sich auf jeden Fall.

    Soll die Gitarre noch fetter klingen, dann kannst du dies auch noch zwei oder viemal wiederholen. So das zum Schluss 2, 4 oder 6 Spuren

    von der einen Gitarre vorhanden sind, die du dann ins Panorama legst.


    Irgendwo habe ich sowieso ein Verständnisproblem mit der Output-Sektion.

    Vom Kemper????


    Wenn ich an meinem Master drehe, passiert in der Garage z.B. gar nichts. Hat jemand eine Idee warum das so ist?!

    Welchen Master meinst du??



    Ich muß die Lautstärken (also den Spurpegel) mit der Rig-Lautstärke einstellen, was ich wiederum saublöd finde, weil ich die ja mal mühsamst aufeinender abgestimmt hatte.

    Nein, musst du nicht.

    Den Eingangspegel regelst du am Interface über den Gain-Regler. Am Kemper machst du da gar nichts.

    Das einzige was vom Ausgangspegel am Kemper stimmen sollte ist, wenn du am Master Volumen drehst, das der nicht zu leise ist.

    Vom Werk aus, hat der die Grenze bei 0 db, wenn du den Regler voll aufdrehst.

    Ich habe den so eingestellt, das der bei -1.5 db stoppt, wenn ich voll aufdrehe. Ich hab nämlich bemerkt, das der Sound viel sauberer

    und differenzierter kommt, wenn ich den Ausgang am Kemper unter 0 db fahre.

    Wenn zb der Ausgang am Kemper bei -1 db liegt, musst du den Pegel der Aufnahmespur am Interface einpegeln und nicht am Kemper.


    Ja, gerade ist mir eine mögliche Lösung eingefallen. Ich habe ja den Room auf dem Kopfhörer aktiviert, und der erzeugt natürlich auch ein räumliche besseres Feeling.

    Daran kann es liegen.

    Hatte ich weiter oben ja schon erläutert......(Nun, das was in der DAW ankommt, ist erstmal das rohe, trockene Gitarrensignal).



    Das io2 hat dafür nur 4 LEDs im Gepäck, und scheidet daher als genauere Anzeige aus.

    Nein, auf keinen Fall ;)

    Mein Steinberg UR44 hat zb gar keine solcher Anzeigen sondern zeigt mir nur an, wenn ich mit dem Eingangspegel ins Clipping (Übersteuerung) komme. Ich steuere so weit aus, bis die rote LED einmal aufblinkt und dann drehe ich wieder so weit zurück, bis die rote LED nicht mehr aufblinkt.

    So hast du den maximalen Pegel, der aber immer noch unter 0 db liegt.

    Du pegelst mit deinem Alesis so weit aus, bis die Anzeige in den roten Bereich kommt, dann pegelst du wieder zurück, bis die rote LED nicht mehr aufblinkt.

    Dabei ist es natürlich wichtig, das du den lautesten Part, den du auf der Gitarre spielst, zum Einpegeln heranziehst.


    Gibts sowas möglicherweise auch in Garageband?

    Garageband oder auch andere DAW´s haben mit dem Einpegeln deines Gitarrensignals erstmal nichts zu tun.

    In der DAW belässt du alle Fader auf 0. Die Fader in der DAW werden nur später dazu genutzt, den Song bzw die einzelnen Spuren

    untereinander abzumischen.

    Hierbei solltest du auch immer den "Master" in der DAW im Auge haben, das der Masterpegel so um die - 6 bis -4 db ausschlägt.

    Das ist der Headroom, von dem "ToH2002" gesprochen hat.

    Dieser ist wichtig, falls später mal ein Mastering von dem Song gemacht werden soll.

    Der Toningenieur benötigt den Headroom, um den Song später noch mit Kompressor und anderen PlugIns zu bearbeiten um die nötige

    Lautheit zu erzielen.


    Habe jedenfalls schon mal gelernt, dass man unbedingt immer auch ein trockenes Signal mit aufnehmen sollte.

    Naja, kann man. Muss man aber nicht. Das trockene Signal dient im Prinzip ja nur dem Reamping.

    Reamping bietet zwar unendlich viele Möglichkeiten aber eventuell solltest du eins nach dem anderen durchgehen.

    Hier nur mal eine kleine Übersicht, wozu du Reamping verwenden kannst......

    Reamping - Wozu braucht man es


    Dummerweise kann das Interface aber nur 2 Quellen, und eine Klampfe mit Stereodelays fällt dann ja wohl leider aus, wenn immer nur noch 1 Kanal übrig bleibt.

    Sprich: Man muß dann sowieso reampen!?

    Oder sehe ich das falsch?

    Hier musst du mir helfen, was meinst du hier genau????

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Schwieriger wird's, wenn Du Hall und Delay zum Einspielen für's richtige Feeling brauchst; ich weiß jetzt nicht auswendig, ob/wie man beim Kemper den Hall auf dem Monitor lassen, aber beim Aufnehmen weglassen kann.

    Ich würde gerne grundsätzlich das aufnehmen, was ich auch live spiele. Von daher wäre dieses richtige Spielgefühl schonmal nicht verkehrt, wenns denn schon beim Aufnehmen so klingen könnte, wie später auf der Bühne

    Meintest du das vielleicht????

    Gitarrensignal (trocken) aufnehmen und die Effekte des Kemper trotzem hören?


    Das funktioniert folgendermaßen .......


    Am Kemper in der Output-Sektion

    Main Output : Dly/Rev Wet

    Monitor Output : Stack

    .....einstellen


    Kabel vom Main Out in Eingang 1 und das Kabel vom Monitor Out in Eingang 2.

    In der DAW stellst du auf Spur 1, Input 1 ein und in der zweiten Spur Input 2.


    Auf Spur 1 werden nur die Effekte aufgenommen und auf Spur 2 wird nur der Signalfluß bis hinter die Stack-Sektion aufgenommen.

    Das tolle daran ist, du kannst die Effekte beim aufnehmen hören und hast diese dann auf einer separaten Spur.

    Hinterher kannst du die Spur löschen oder du hast die Möglichkeit die Kemper eigenen Effekte nach Geschmack hinzuzumischen oder zu reduzieren, falls sie zu extrem laut oder zu leise sind.

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Erst mal für Euch beide einen fetten Daumen nach oben.
    Extrem, wie hier geholfen wird!:thumbup::thumbup::thumbup:


    vinterland
    Zur letzten Frage:
    Garageband erlaubt mir zwei Spuren gleichzeitig aufzunehmen.
    Mein Interface hat auch nur 2 Inputs, und die kann ich eben digital oder analog "aufs Band bringen".
    Am Kemper würde ich dann - ab heute - die Outputs so einstellen, das über Spdif ein Dry (nur die Gitarre) und Wet (kompletter Kemper-Sound) geschickt wird. Dann kann ich im Nachhinein die Sounds des Kempers noch ändern (übers Reampen), das dann auch in Stereo, weil ich dann ja auch das "fertige Stereo-Paket" neu aufnehmen kann, ohne es nochmal einspielen zu müssen.


    Das mit dem mehrfachen Aufnehmen hatte ich noch von früher im Hinterkopf. Dass das heute immer noch so gemacht wird, ist doch ein Trauerspiel! Ich kriege niemals ein Solo zweimal hin, unmöglich! :P

    Aber für meine Zwecke (spiele/singe zu Backingtracks von Knopfler). Und das das ein sehr anspruchsvolles Ding ist, können sich die meisten jedenfalls vorstellen. Und genau da liegt ja auch der Fokus. Bis man auf der Gitarre dem Meister näher kommt, dauerts zumindest bei mir schon mal eine mächtig lang. Hoffe, dass bis dahin das doppeln von Gitarre Geschichte ist.;)


    Die Garage hat auch einen kleinen VU-Meter, pro Spur. Da muß ich wahrscheinlich auch erstmal ein paar Erfahrungen machen.
    Habe ja auch gerade erst damit angefangen. Ja und es gibt tatsächlich den ominösen Gainregler an meinem IO2. Gut zu wissen, dass das die Schraube ist!!!


    Euch erstmal einen schönen Abend.
    Muß jetzt erstmal Eure Antworten verdauen! :)


    Lieben Gruß
    Frank

  • Garageband erlaubt mir zwei Spuren gleichzeitig aufzunehmen.
    Mein Interface hat auch nur 2 Inputs, und die kann ich eben digital oder analog "aufs Band bringen".
    Am Kemper würde ich dann - ab heute - die Outputs so einstellen, das über Spdif ein Dry (nur die Gitarre) und Wet (kompletter Kemper-Sound) geschickt wird.

    Garageband erlaubt dir nur zwei Spuren gleichzeitig aufzunehmen, da dein Interface ja auch nur zwei Eingänge hat.

    Hättest du mehr Eingänge, könntest du in Garageband auch mehr Spuren gleichzeitig aufnehmen :).


    Dann kann ich im Nachhinein die Sounds des Kempers noch ändern (übers Reampen), das dann auch in Stereo, weil ich dann ja auch das "fertige Stereo-Paket" neu aufnehmen kann, ohne es nochmal einspielen zu müssen.

    Das kann ich dir jetzt nicht sagen ob das mit diesem "fertigen Stereo-Paket" funktioniert.

    Aber trotz all dem, würde ich an deiner Stelle nichts als fertige Stereospur aufnehmen. Immer Mono.

    Falls du im mehr oder weniger fertigen Mix nachher bemerken solltest, "Oh, das Stereopanorama ist ja doch was zuuuu heftig",

    hast du Pech gehabt. Ändern lässt sich dann daran nichts mehr.

    Hast du aber beide Spuren immer noch in Mono, kannst du das Panorama im Nachhinein immer noch beliebig ändern.

    Also mit der fertigen Stereospur würde ich mir nochmals Überlegen.


    Das mit dem mehrfachen Aufnehmen hatte ich noch von früher im Hinterkopf. Dass das heute immer noch so gemacht wird, ist doch ein Trauerspiel!

    Oh nein, ganz und gar nicht.

    Was glaubst du wohl, wie zB Metallica auf ihren Alben die Gitarren so dermaßen "Fett" bekommen?.

    Ich habve mal einen Bericht gelesen, wo Kirk Hammett bei einem bestimmten Album eine Gitarrenspur zwölfmal gedoppelt hat, umd diesen Sound so zu bekommen. Also das doppeln der Gitarren ist immer noch eine gängige Methode.


    Ich kriege niemals ein Solo zweimal hin, unmöglich!

    ACHTUNG....Hier liegt ein Missverständniss vor.

    Ich sprach NICHT von Solis. Sondern ausschließlich von Rhythmus Gitarren, die zb in einem Refrain eine richtige "Wand" erzeugen und sich

    dadurch auch vom Rest des Songs abheben.


    Hoffe, dass bis dahin das doppeln von Gitarre Geschichte ist.

    :D Nee, glaube ich nicht. Jedenfalls nicht im Metallbereich. Auch hier liegt wohl ein kleines Missverständniss vor :).

    Nicht für jedes Genre passt die gedoppelte Gitarre.

    Ich glaube kaum, das Dire Straits ihre Gitarren bis aufs Messer mehrfach einspielen. Das muss immer zum Genre passen.


    Ja und es gibt tatsächlich den ominösen Gainregler an meinem IO2. Gut zu wissen, dass das die Schraube ist!!!

    Natürlich gibts den ;) Für jeden Eingang einen. Hier wird der Eingangspegel eingestellt

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Irgendwo habe ich sowieso ein Verständnisproblem mit der Output-Sektion.

    Was war denn hier noch für ein Problem????



    Nochmal zu deinem Stereo "Problem" ;)

    Mir fiel gerade ein, es gibt ein PlugIn und zwar der "Stereo Wider" von "Infected Mushroom".

    Ein PlugIn, mit dem du aus einem Mono Signal ein Stereo Signal erzeugen kannst und die Stereobreite ist frei wählbar.

    Das wichtigste und beste an diesem PlugIn ist, das es absolut Monokompatibel ist. Das heisst, wenn du die Spur auf Mono schaltest,

    verschwindet das Signal nicht aus der Mitte sondern bleibt vollständig erhalten. Richtig Klasse das Teil und das beste daran....Freeware ;)


    PlugIn Stereo Wider


    Und hier ein Video dazu von Jonas Recording Blog

    PlugIn-Check: Breit in Stereo, kompatibel in Mono - Der Wider

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Mein Output-Problem ist, dass der Master-Volume-Regler (oben rechts) nicht reagiert, wenn ich mehr Output aus dem Kemper geben will. Ich dachte, dass das so gemacht wird. Man dreht solange daran rum bis der Pegel im Interface korrekt ist. Ich habe dann vermutlich, weil ich nicht glücklich mit dem Sound war (wie beschrieben) digital übersteuert, in dem ich das Rig-Volume (unten rechts am Toaster) hochgedreht hatte.


    Die Frage ist demnach, wie ich mein Setup einstellen sollte, dass das Optimum an Pegel in der Garage ankommt!?

    Habe jetzt gelernt, dass ich das über den Gainregler am Interface machen sollte.


    Habe mir das Widener-Video angeschaut. Sehr cool! Werde ich auf jeden Fall mal testen.


    Danke nochmals für die tolle Hilfe!

    Gruß

    Frank

  • Hallo vanlent


    Nun zur Output - Sektion.

    Geh mal in die Output Sektion auf Seite 2.

    Oben im Display siehst du vier Optionen "MainOut Link", "Monitor Out Link" usw.

    Ist bei "MainOut Link" ein Häkchen gesetzt?.

    Falls nicht, kannst du das mit dem Softbutton darüber aktivieren.

    Auch beim "Headphones Link" sollte das Häkchen aktiviert sein.


    Hast du das gemacht, drehst du den "Master Volumen" komplett auf 10.

    Nun kannst du den MainOut auf den gewünschten db Pegel einstellen.


    Ich hab den bei mir auf - 1.5db stehen.

    Zum ausprobieren kannst du das ja auch mal machen.

    Anschließend stelle den Headphones mal auf - 4db.


    Wenn du das jetzt alles so eingestellt hast, drehst du den Master Volumen Regler mal leiser.

    Im Display siehst du nun , wie beide Ausgänge, also MainOut und Headphone gleichzeitig im Pegel leiser werden.


    Der Clou ist jetzt, wenn du den Master Volumen wieder voll auf 10 aufdrehst,

    bleibt MainOut auf - 1.5db und der Headphone auf - 5db stehen.


    Du kannst den MainOut also nie übersteuern oder zuuu laut aufdrehen auch wenn du den Master Volumen voll aufdrehst.


    Wenn du jetzt mal weiter auf die anderen Seiten gehst, kannst du den MonitorOut und den MainOut mit einem EQ noch anpassen.


    Das, was ich dir hier jetzt schreibe, sind nur Tips aber ausprobieren kannst du es ja mal.

    Ich habe es jedenfalls so eingestellt und hab einen klasse Sound damit.


    MainOut EQ

    Bass - 3db

    Middle <0.0>

    Treble +1.5db

    Presence - 2.5db


    MonitorOut EQ hab ich noch nicht eingestellt, da ich bis vor einigen Wochen noch nichts dran angeschlossen hatte.


    Dann auf Seite 5 hast du "LowCut" und HighCut.

    Beim LowCut hab ich 85Hz eingestellt aber theoretisch kannst du bei der Gitarre sogar um die 100 bis 120Hz einstellen.

    Beim HighCut hab ich um die 9000Hz eingestellt.

    Probiere es einfach mal aus.


    Dann auf Seite 6 gibt's im Prinzip nur noch eine Option die du einstellen kannst.

    Und zwar "Pure Cabinet".

    Hier auch wieder das Häkchen setzen und den Wert mal auf 9.0 setzen.


    Wie gesagt, das sind jetzt Werte die ich für mich so eingestellt habe.

    Musst du für dich entscheiden, ob es dir gefällt.


    Das wars im Prinzip schon.

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Die Frage ist demnach, wie ich mein Setup einstellen sollte, dass das Optimum an Pegel in der Garage ankommt!?

    Hatte ich im Prinzip ja schon erwähnt.


    Zusammenfassung.....

    1. Kemper Ausgang

    - 1.5db (so habe ich es eingestellt)


    2. Mit der Gitarre die lauteste Stelle anspielen.

    Dann am Interface mit dem Gain Regler so weit aussteuern, bis die rote LED kurz aufleuchtet.

    Von dem Punkt aus wieder etwas zurückdrehen.


    So hast du den maximalen Pegel zum aufnehmen.

    In der DAW bleiben dazu alle Fader auf 0db.

    Die Fader in der DAW werden nur zum Abmischen mehrerer Spuren verwendet.



    Nochmal zur Lautstärke im Kemper....


    Im Rig selber, änderst und gar nichts an der Lautstärke.


    Allerdings, kannst du im Rig lediglich die Lautstärke des Rig mal überprüfen.

    Ich hatte teilweise Rigs gehabt die auf - 8 oder - 10db eingestellt waren.

    Sowas kann man ja korrigieren.


    Wenn du also Rigs hast, die extrem Leise sind, kannst du mal im Rig "Amp Volumen" und die allgemeine Lautstärke prüfen.

    Viele Grüße

    Vinterland

    Edited once, last by vinterland ().

  • Sehr schön :thumbup:

    Und wie gesagt, diese Einstellungen sind halt auch nur Tips und Anhaltspunkte. Das muss jeder für sich so einstellen,

    wie es ihm gefällt bzw wie er es braucht.


    Du kannst dir diese oder auch andere Einstellungen als Preset im Output Menü speichern um so für unterschiedliche Umgebungen

    direkt die Einstellung anzuwählen die du brauchst.


    Noch zwei Tips.....

    Lade dir das große Handbuch auf der Seite von Kemper herunter und speichere es dir auf den Desktop.

    So hast du immer direkten Zugriff drauf. Ich hab das zu Anfang auch so gemacht.

    Handbuch geöffnet und dann ran an die ganzen Einstellungen. Wenn ich dann mal auf was unverständliches gestoßen bin, was zu Anfang sehr oft vorkam ^^, hatte ich direkt das Handbuch zum nachschlagen griffbereit.


    Dann würde ich dir empfehlen, vom Kemper ein komplettes Backup zu machen, falls du das noch nicht gemacht hast.

    So kannst du ohne große Angst alles am Kemper mal ausprobieren. Hast du mal irgendwo was eingestellt und weißt nicht mehr was und wo,

    kannst du einfach das aktuelle Backup wieder einspielen.

    Viele Grüße

    Vinterland

  • Hierbei solltest du auch immer den "Master" in der DAW im Auge haben, das der Masterpegel so um die - 6 bis -4 db ausschlägt.

    Das ist der Headroom, von dem "ToH2002" gesprochen hat.

    Dieser ist wichtig, falls später mal ein Mastering von dem Song gemacht werden soll.

    Nur um das hier zu präzisieren: ich habe an dieser Stelle noch gar nicht vom Masterpegel oder Mastering gesprochen, sondern rein vom Eingangspegel. "Headroom" als heißt erst mal nur "Luft nach oben, bevor's zerrt" - kommt ursprünglich aus der Bau-Sicherheit: wieviel Platz habe ich, bevor ich mir den Kopf anschlage...


    In der Tontechnik benutzt man "Headroom" überall, wo's darum geht, sich noch etwas "Luft" beim Pegel zu lassen, bevor es unangenehm wird (i.e. digitale Verzerrung = böse).


    Also auch beim Eingang: man sollte den Pegel, der im Interface landet, so einstellen, dass man immer noch ca. 6 dB "Platz nach oben" hat, also den maximalen Pegel bei Spitzenwerten um 6dB unterschreitet. Das ist anders als bei Tonbandaufnahmen, wo man die Bandmaschine durch mehr oder weniger vorsichtige Übersteuerung in die Sättigung gefahren hat - bei Tonband klingt das noch gut...


    Bei den heutigen Audio-Interfaces mit 24 bit Auflösung ist es auch unproblematisch, diese 6 dB "zu verschenken"; das war am Anfang der digitalen Aufnahmetechnik mit 14 oder 16 bit noch anders, da ist man deutlich näher ans Limit gegangen, aber das braucht's heute nicht mehr...


    Um nun diesen passenden Pegel sicherzustellen, hast Du zwei Stellschrauben: den Ausgangspegel vom Kemper (Lautstärkeregler) und die Vorverstärkung im Audio-Interface (Gain). Dabei beachten: wenn Du den Gain-Regler am Interface in Richtung Maximum drehen musst, dann riskierst Du eine Verschlechterung der Soundqualität, weil die Vorverstärker in solchen Interfaces am oberen Ende der Verstärkung kräftig rauschen.


    Wie vinterland geschrieben hat ist ein einfacher Weg, den Pegel einzustellen, dass Du gerade so die oberste LED bei härtesten Anschlägen (ich prügle da immer erst mal auf einen offenen A-Durakkord ein und mache danach noch ein paar kräftige Palm Mutes - damit bekomme ich schon ganz gute Maximalpegel...) nicht mehr aufleuchtet - Pegel über Kemper-Lautstärke und Gain so einstellen, dass die oberste LED blinkt, dann langsam zurückregeln, bis sie nicht mehr blinkt.


    Dann zur Kontrolle im Audio-Editor von GarageBand die Aufnahme anschauen: wenn die Wellenform an keiner Stelle bei 100% "anschlägt", ist das schon mal gut; es sollte halt ein sicherer Abstand zu den 100er-Markierungen sein. Wenn sich alles nur bei maximal 50% abspielt, dann hast Du etwas zu viel Headroom gelassen, dann kannst Du bei der nächsten Aufnahme noch ein bisserl Gain nachschieben...


    Natürlich gilt das mit dem Headroom auch am anderen Ende des Mixes, d.h. beim Ausgangs-Pegel (Master), aber das ist eine ganz andere Geschichte. Da müssen wir dann mal insgesamt über das Thema "Gain Staging" im Mix sprechen; das würde diesen Thread aber überfordern...


    Hoffe, das hilft Dir weiter!


    Grüßle,


    Torsten