"KPA AUF Deutsch"

  • Die meiner Erfahrung nach wesentlichste Überzeugungskraft hat der Profiler in seinem Spielgefühl (nicht nur wenn man ihn hört). Und zwar im Bandkontext.


    Deshalb wirken auch Youtube-Files nicht so überzeugend, denn auch andere vergleichbare Produkte können sich dort sehr wirkungsvoll darstellen.


    Ein sinnvolles Marketing-Konzept könnte es sein, wenn man eine Backing Band engagiert und den interessierten Zuhörer am Ende einer Roadshow aufmuntert ein paar Takte mit der Band und dem Profiler (über P.A. und/oder Gitarrenbox) zu jammen.

  • Hilfe!
    Weiß zufällig jemand, wie man hier eine Konversation startet?
    "Ihre Angaben sind ungültig. Bitte überprüfen Sie die markierten Eingabefelder."
    Das bekomme ich als Meldung, wenn ich eine starten will, es ist aber gar kein Feld markiert und es ist auch alles ausgefüllt ...
    Speziell wollte ich Ingolf etwas fragen und hatte ihm vorher schon (versehentlich) eine Email geschickt anstatt einer "PM", wie ich dachte.
    Nun kann ich aber auch gleich direkt fragen:
    Ich habe in allen Live-Rigs Tapdelay eingestellt.
    Beim Schalten auf manche Rigs geht das Delay plötzlich ganz schnell und das Tempo lässt sich auch mit neuem Tap nicht mehr verstellen.
    Einzige Abhilfe bis jetzt ist, auf Rig zu gehen und das Tempo (welches dann so auf ca. 240 bpm steht) zurückzudrehen. Danach geht meist auch
    eine neue Tapeingabe wieder ...
    Hat jemand eine Idee, was bei mir falsch eingestellt ist?


    ;( Gruß Frank

  • Hey Frank, du hattest mir schon eine richtige PM geschickt, da aber die PM - Funktion des Forums nur zu 50% funktioniert und ich sie im Forum nicht sehen konnte, habe ich dir der Einfachheit halber eine E-Mail zurückgeschickt. ;)
    Zu deinem Problem: Leider kann ich dir nicht weiterhelfen, ich könnte mir aber vorstellen, dass der Support das von dir beschriebene Symptom eventuell nachvollziehen kann.

  • Hi und danke Ingolf, dann habe ich Deine Email wohl "übersehen" ...
    Du meinst, es könnte ein Bug sein? Ich nahm ja an, nur etwas falsch eingestellt zu haben ...
    Hell, es ist die 2.7.2 glaube ich, also die vorletzte.

  • Hallo.
    Was mich tierisch nervt ist, daß viele immer noch glauben, der KPA wäre ein Modeling Amp. Sie haben weder das Konzept verstanden, noch die Möglichkeiten oder der Nähe zu den profilten Original-Amps.


    Meiner Meinung nach sind die Vorteile:
    1.) AB Vergleich (in vielen Fällen ein nahezu 100% Abbild des Originalamps)
    2.) Geniales Spielgefühl
    3.) Stärkere und weitere Eingriffsmöglichkeiten als bei den Original-Amps
    4.) Das Profilen von Amps, Cabs, Mikros und sogar des Raumes (Mikrofonstellung)
    5.) Viele Effekte, die recht flexibel eingebunden werden können.
    6.) Tauschbare Presets/Rigs/Profiles
    7.) Qualitativ hochwertig gebaut (als Elektronik-Freak kann Ich das beurteilen)
    8.) Klingt saugut. :) Und Ich bin da extrem pingelig und höre am liebsten mit einem guten Kopfhörer.
    (bei der Kopfhörersuche hab Ich mind. 3 Std. verglichen) (beim Kemper hat die Entscheidung, Ihn zu behalten und einen zweiten zu kaufen bei den passenden Profiles ca 15 Sekunden gedauert)


    Es gibt nur ein paar kleine Kritikpunkte. Z.B. die fehlende Phantomspannung für Kondensatormikrofone. Aber das kann man ja leicht korrigieren.


    Eine der besten Erfindungen im Audiobereich


    Beste Grüße Jorrit.

  • Hallo Ingolf.
    Nein. Hier im Forum natürlich Niemand. Aber auf der Straße. Leute, die den Kemper nie in der Hand hatten. Bei mir im Job.


    Hallo Controll.
    Habe mehrere. Z.B.
    Bayer 880 Studio (älter)
    Sennheiser 575 (älter)
    Sony MDR XD 400
    AKG 301
    Alle recht groß und mit Polstern um die Ohrmuschel herum. Das ist angenehmer beim Tragen und die Inohr-Kopfhörer klingen sowiso alle grausam.


    Gibt natürlich bessere und teurere. Ist eine Preis-Leistungs-Frage.


    Gruß Jorrit.

  • Was mich tierisch nervt ist, daß viele immer noch glauben, der KPA wäre ein Modeling Amp.


    Also mich nervt das überhaupt nicht, ich hab eher ein diebisches Grinsen im Gesicht und biete an, dass der Patient einfach mal seine Lieblingsgitarre mitbringt und es dann einfach mal selbst ausprobiert. Bei manchen Sturköpfen dauert es dann ne Weile, bis sie "sich dazu herablassen" das "digitale Dingsi" mal kurz anzutesten. Aber WENN sie denn mal dransitzen, dann quietsche ich vor Freude, wenn ich einfach nur deren Mimik beobachte. Hatte bisher noch nicht einmal erlebt, dass jemand nicht völlig verzaubert nach Haue ging und in Gedanken schon Farbe und Größe des Sparschweins plant.:D


    In aller Regel: Je sturer und überzeugter die Zweifler sind, desto mehr Spaß habe ich, wenn es dann irgendwann passiert, hehe.

  • Wer glaubt das? Hier im Forum doch wohl niemand?


    Ich :D
    Ich verstehe unter Modelling, dass Verstärker digital nachgebildet werden. Ergo ist der Kemper für mich ein Modelling-Verstärker. Mittlerweile ist die Technik aber so weit, dass der Ausdruck Modeller oder Modelling bei mir nicht mehr negativ behaftet ist.


  • Ich :D
    Ich verstehe unter Modelling, dass Verstärker digital nachgebildet werden. Ergo ist der Kemper für mich ein Modelling-Verstärker. Mittlerweile ist die Technik aber so weit, dass der Ausdruck Modeller oder Modelling bei mir nicht mehr negativ behaftet ist.


    Ich weiss, aufgewärmter Threat, aber trotzdem mal:


    Modelling heisst, dass ich virtuell die Realität nachbilde. Ich baue einen virtuellen Sockel in den ich eine virtuelle Röhre schraube auf eine virtuelle Platine. Dann leite ich virtuellen Strom hinein. Je exakter ich die physikalischen Realbedingungen nun virtuell abgebildet habe, desto exakter kann der Modeller die physikalische Reaktion der Bauteile, vor allem der Röhren, reproduzieren.
    Also beim jetzigen Stand der Technik nicht so exakt. Das bessert sich zwar langsam, braucht aber dank Kemper keiner mehr.


    Der Kemper versucht nichts dergleichen, da ist keine virtuelle Welt im Gehäuse. Hier wird Soundcharakter GESCANNT und dadurch wesentlich exakter wiedergegeben. Sag zum Kemper 'Modeller', und du hast bewiesen, dass du
    a) nicht verstanden hast, was ein Modeller ist
    b) nicht verstanden hast, was ein Kemper ist


    Kein Ahnung haben schadet niemandem und hindert auch nicht bei der Anwendung, aber Halbwissen durch Herumposaunen zu manifestieren schafft nur Verwirrung beim nächsten Lernwilligen.


  • Da muss ich mich jetzt doch mal einmischen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache... Dank Studium und Promotion in diesem Bereich, glaube ich aber, da etwas sgen zu dürfen, obwohl mir die Bezeichnung eigentlich ziemlich wurscht ist.
    Natürlich ist der Kemper ein Modeller. Da ist ein mathematisches MODELL des aufgenommenen Sounds drin.
    Der Unterschied zu anderen "Modelling-Amps" ist dabei "nur" WIE man zu diesem Modell gekommen ist. Der Kemper macht das dabei in etwa so, dass er entweder Formeln vorgibt, dessen Variablen dann "nur noch" - je nach Antwort auf das Eingangssignal - gesetzt werden (neuronlae Netzte fielen unter diese kategorie), oder auf die eine oder andere Art und Weise die Antworten des Systems in Übetragngsfunktionen umsetzt.
    Von der Regelungs-/Systemtheoretischen Betrachtung ist das trotz allem ein Modell. Und der Kemper damit ein Modelling-Verstärker - bloß dass sich das Marketing für diese Art der Modellbildung eben den Namen "Profiler" ausgedacht hat. In der Regelungstechnik ist das übrigens überhaupt nichts neues - und ich war schon recht irritiert, als ich erfahren habe, dass dieses "Blackbox-Verfahren" bei Ampsimulationen offenbar nicht so oft genutzt wird.
    Ich habe mal gehört, dass z.B. Line 6 tatsächlich jede Komponente modelliert... Auch das ist grundsätzlich ein brauchbarer Ansatz, der am Ende deutlich mehr Flexibilität zulässt als Blackbox-Modelle wie der Kemper - mit dem Nachteil, dass sich die Fehler der einzelnen Modelle natürlich aufaddieren und einige Aspekte garnicht oder nur sehr ungenau modelliert werden - weil sie "vergessen" werden, weils zu kompliziert ist, weil passende Modelle fehlen, ... Darunter fallen z.B. Interaktionen der Leiterbahnen miteinander und ähnlicher Mist... Die schwierigen Komponenten (z.B. auch Röhren) werden dann entweder mit sehr sehr komplizierten Formeln beschrieben - oder schlecht durch mehrere lineare Modelle angenährt - oder durch Look-up tables abgebildet. Denkbar ist bei diesem Anstaz aber grundsätzlich auch, dass Teilkomponenten in diesen aus Einzelkomponenten aufgebauten Modellen durch Blackbox-Modelle modeliert wurden.
    Beides hat Vor- und Nachteile, beides ist absolut gültig - beides ist nicht neu.
    Warum hats bisher keiner gemacht wenns doch so einfach ist?
    Weil es eben nicht so ganz einfach ist.
    Blackboxmodelle funktionieren "perfekt" für s.g. LTI (linear, time invariant)-Systeme. Im aufgewärmten Zustand ist ein Röhrenamp aber ganz sicher nicht linear - und wenn man es genau nimmt auch nicht zeitinvariant. Kemper hat es nun eben dennoch geschafft, dieses Problem zu lösen und aus Antworten des Kempers auf gegebene Signale ein Modell abzuleiten - wie sie das genau machen, weiß ich nicht.
    Ich weiß aber, dass es sich aus strenbg technisher Sicht dennoch um einen Modeller handelt - und das dies auch grundsätzlich nichts schlechtes ist.

  • Gut dargestellt, sauber argumentiert.
    Trotzdem tue ich mich damit (noch) etwas schwer. Mein Betrachtungswinkel ist dabei, dank meiner Vorbildung, der eines Linguistikers.


    Sound = Sound
    Modell vom Sound = Sound


    Eine Modell von einem Sound ist wieder ein Sound. Das erscheint mir paradox. Kann ein Modell von etwas echtem das Echte sein? Denn ein Modell von einer Röhre ist keineswegs eine Röhre. Mit einer virtuell glühenden Röhre kannst du dir nicht die Finger verbrennen, da steht nur die Temperaturvariable auf [Int_Temperature="100"]. Im Falle des Sounds ist also das Modell vollwertig in der Lage das Original zu ersetzen, was eigentlich dem Gedanken des 'Modells' widerspricht. Hab ich das verständlich ausgedrückt? Vielleicht denke ich auch bloß falsch.
    Auf jeden Fall ist mir fundierte Argumentation lieber, als 'Für mich ist das halt so. Punkt.'


    An diesem Text: http://www.muellerscience.com/…ellbegriff.Definition.htm
    erkennt man, dass ein Konsens mangels klarer Definition von 'Modell' schwierig wäre, fürchte ich.

  • Servus, danke für die Anregung!
    Deine Formulierung
    Modell vom sound = sound
    Verstehe ich nicht.. Konkret: was meinst du mit Modell vom sound?
    Für mich wäre die Gleichung:
    Gitarrensound + Amp = Ausgangssound
    Bzw.
    Gitarrensound + Modell vom Amp = Ausgangssound.


    Der Begriff "Modell" ist dabei nicht als das (funktionslose) 1:20 Modell des Modellbauers zu sehen, sondern als mathematische Abbildung der Veränderung des Eingangssignals zum Ausgangssignal.
    Dabei ist es - je nach Modelltyp - nicht nötig, eine röhtentemperatur in die Berechnung mit einzubeziehen.
    Vielleicht fangen wir mal mit dem einfachsten Modell eines Verstärkers an:
    Ausgang = x mal Eingang.
    Wenn der Eingang also ein "d" bei Lautstärke 1 ist, wäre der Ausgang ein d mit Lautstärke x.
    In der einfachsten Form, lässt sich so ein Röhrenverstärker Lineraisieren.
    Wir sind uns aber sicher einig, dass die Wirklichkeit damit - für unsere Zwecke - nicht ausreichend abgebildet wird ;) Für andere Zwecke (z.b. Überschlägen der Lärmbelästigung oder abschätzen des energieverbrauches) kann das Modell dagegen schon ausreichend sein!
    Dies als Beispiel, das ein Modell nicht wissen muss, da nun Röhren oder ICs verbaut sind... Weiß der Kemper ja auch nicht, dennoch kann er eine mathematische Abbildungssvorschrift generieren...
    Sorry, würde gern noch viel mehr schreiben, hab aber leider heute nur sehr wenig Zeit und nur die blöde Handytastatur ;)
    Ich freue mich aber auf eine weitere, unaufgeregte Diskussion! Dabei freue ich mich schon, die Denkweise und Blickwinkel eines Linguistikers kennenzulernen!
    Ich kann mir vorstellen, dass an Ende herauskommt, dass wir einfach eine andere Definition von Modell haben...
    Für mich ist - mathematisch - die Abbildung a = x*e ein - in sehr engen Grenzen und für wenige Anwendungen - gültiges Modell eines röhrenamps. Für dich auch?



    Edit: entschuldige die Arroganz oben: natürlich hat auch ein 1:20 Modell eine Funktion... (Darstellung, Platzverhältnisse überprüfen, Schön sein, cw-Wert bestimmen, ...)

    Edited once, last by CPHfx ().

  • Da ist ein mathematisches MODELL des aufgenommenen Sounds drin.


    Verstehe ich nicht.. Konkret: was meinst du mit Modell vom sound?


    Jetzt bin ich endgültig verwirrt ;(
    Ich frage dich, was ein Modell von einem Sound ist, denn die Aussage stammte von dir, wie du anhand der Zitate erkennen kannst. Und diese Aussage wurde von mir angezweifelt, indem ich fragte, ob ein Sound ein Modell haben kann, da es sich ja wieder nur um Sound, also das echte Ding handelt. Dies versuchte ich etwas ungeschickt mit der Doppelaussage


    Sound = Sound
    Modell von Sound = Sound


    darzustellen.
    Die erste, zugegebenermassen redundante, Aussage diente dabei nur der bildlichen Darstellung. Es sollte erkennbar werden, dass links des Gleichheitszeichens zwei unterschiedliche Termini exisiteren, rechts davon zwei gleiche. Was impliziert, das die links stehenden, unterschiedlichen Begriffe inhaltlich identisch sein müssen.


    Wenn du mich fragst, kann ein Sound kein Modell haben, und der Kemper damit kein Modeller sein. Das war der Kern meiner Aussage.


    Natürlich ist er doch einer, den er moddelt die Stompboxen. Im profilierten Signal kann ich aber kein Modelling erkennen.


    Ist mir ja jetzt irgendwie peinlich, aber der Aussage a=x*e kann ich ohne entsprechende Bildung leider schwer folgen, letzter Mathe Grundkurs war 1994. Seitdem spiele ich vor allem Gitarre und während des erwähnten Kurses schrieb ich bereits fleissig Songtexte. Seitdem geht mein mathematischer Horizont Spinal Tap mässig bis 11 :D

    Edited 3 times, last by Syre ().

  • Im profilierten Signal kann ich aber kein Modelling erkennen.


    Also meiner Meinung "modelt" der Kemper auch. Allerdings nimmt er dazu keine vorgefertigten Modelle, sondern erstellt diese Modelle anhand von festgelegten Parametern in einem Profil selbst.
    Das ist im Kern der Unterschied vom Kemper zu anderen Modelern.


    Wenn du mich fragst, kann ein Sound kein Modell haben, und der Kemper damit kein Modeller sein. Das war der Kern meiner Aussage.


    Der Sound hat kein Modell, sondern ist letzten Endes Resultat des Modells.


    Wobei die Frage nach Modell, Sound, Profil und anderer Begrifflichkeiten doch eigentlich völlig egal ist. Der Kemper tut das was er soll, und das ziemlich gut.
    Jede Diskussion die aufgrund unterschiedlicher Begriffe geführt wird, endet immer unsachlich, weil meiner Ansicht nach das Verständniss der Begriffe sehr variiert.


    Welchen Namen man diesem Prinzip nun geben will ist doch eigentlich völlig egal. Hauptsache es funktioniert. Das ist fast so "unnötig" wie die Frage nach den verwendeten D/A Wandlern im KPA. Solange die Qualität des hörbaren Signals ein solches Level erreicht ist doch irgendwie zweitrangig welche Evolutionsstufe die Wandler haben... Qualität lässts sich m.M.n. nicht immer an technischen Daten festmachen. Wenn die Software kein zufriedenstellendes Ergebnis liefert, kann auch der beste, aktuellste Hardwarestand nichts am Resultat verbessern.
    Der eigentliche Kern des "Profilings" ist die Software dahinter, und welche Parameter erfasst werden ist Betriebsgeheimnis, also schlecht bewertbar für uns, da wir keinerlei Einblick haben.

  • Chruschdy:
    Ich stimme zu, glaube aber nicht, dass dies eskalieren wird. Ist doch das Kemperforum, meist ist das Diskussionsniveau ein hohes und der Ton kultiviert. Ich habe vor mich daran zu halten. Im Zweifelsfall sind wir uns halt einig, dass wir uns nicht einig sind :)