Posts by ToH2002

    So, der Gig Samstag ist gelaufen. War alles tutti. Den Kemper habe ich in Frischhaltefolie eingepackt

    Kleine Warnung bei "Frischhalte-Aktionen": mit der Folie schließt Du auch die Lüftungsöffnungen des Stage und erzeugst einen kleinen Brutkasten. Du riskierst damit, dass Dein Stage zwar schön trocken bleibt, aber umgekehrt den Hitzetod stirbt.


    Also besser nicht "einpacken", sondern nur "lose abdecken" (die Malerfolie klingt da gut) und etwas Luft lassen, damit noch etwas Luftzirkulation sichergestellt ist. Willst ja nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben...

    Also, even though it might be sacrilegious to post on a Kemper forum:


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    Gives a good overview how to construct typical Keith Scott sounds. Essentially, you can grab a HiWatt for both clean and driven (as this video demonstration does) or you can use Vox-type amps for the cleans (drive them a bit) and Marshalls (Plexi, JTM) for the driven stuff. You'll definitely need chorus for a lot of Bryan Adams stuff, and be generous with the reverb and delay - we're talking 80s sound ;)


    Cheers,


    Torsten

    Unser Mischpult liefert individuelle Output-Mixes für alle Musiker - da braucht's kein weiteres Mischpult für jeden. Wir können uns die individuellen Mixes am Tablet bzw. Smartphone zusammenschieben - nur halt kein individuelles EQing der Kanäle. Deswegen halt am Kemper schon den Sound vernünftig zusammenbauen, dann braucht's keine Extra-Hardware...

    Im Gegensatz zu den Luxus-Gitarristen unter uns, deren Bands alle Inputs splitten, ihren Monitor-Sound mit einem und den P.A.-Sound mit einem anderen Mischpult machen können (und dafür auch noch einen Tonkutscher haben), gibt's halt noch die etwas "kleinere" Fraktion unter uns, die In-Ear-Monitoring und P.A. über das gleiche Pult machen (müssen). Mit den aktuellen Digitalpulten mit ihren vielen Aux-Ausgängen ist das ja auch durchaus darstellbar; in der kleineren Club-, Party- und Cover-Szene ist das zunehmend die gängige Ausstattung - gerade, wenn man die Frontline zum Gig auch mitbringen muss.


    In meinen Bands war das eher der Normal-Modus - nur in Ausnahmefällen mit kompetenter Haus-Technik (und nüchternem Haustechniker) hatten wir mal ein Splitter-Rack dabei...


    Dann stellt sich aber die Herausforderung, dass man für einen Eingangskanal auch nur einen EQ hat - und den braucht der Tonkutscher für die Massage des Signals für die P.A.


    Für den Monitor gibt's dann zwei Möglichkeiten: entweder geht das Signal Post-EQ in die Monitorwege (also nach der EQ-Bearbeitung) oder aber Pre-EQ (ohne EQ-Bearbeitung) - bei anständigen Mischpulten kann man das mindestens pro Monitorweg (wenn nicht pro Kanal) einstellen. Wenn Post-EQ, dann hörst Du jede EQ-Änderung des Tontechs auch in Deinen In-Ears, insofern würde ich davon abraten - also die Monitorwege definitiv so einstellen, dass der EQ des Pults das Monitorsignal NICHT beeinflusst!


    Das bedeutet aber dann, dass Du Deinen Gitarrensound am Kemper so einstellen musst, dass er ohne EQ des Mischpults für Dich im In-Ear gut klingt. Je nach Mixer kannst Du noch Dein In-Ear-Signal gesamthaft EQen (Ausgans-EQ) - aber das betrifft dann halt nicht nur Dein Gitarrensignal, sondern den ganzen In-Ear-Mix, ist also eher als Anpassung für den Klang Deiner In-Ear-Kopfhörer brauchbar als für den Gitarrensound.


    Also: Sound am Kemper In-Ear-tauglich einstellen, dann den Monitorweg am Mischpult auf Pre-EQ einrichten und das EQen der Gitarre für die P.A. dem Tontech überlassen - oder dem freundlichen Band-Kollegen, der an dem Abend halt Mischpult-Dienst hat ;)

    "RTFM" ist unter ITlern ein feststehender Begriff...

    Ist mir durchaus bekannt - ich ziehe einfach die höfliche Variante vor. Das andere F-Wort muss man hier auf dem Forum eigentlich nicht ausbreiten...

    Ich suche einen Fußschalter, mit dem ich einen Mediaplayer (ich nutze momentan den Elmedia auf einem iMAC) vergleichbar mit einer Transcriptionsteuerung für

    Schreibkräfte steuern kann.

    Wenn Dein Mediaplayer sich mit Tasten auf der Tastatur steuern lässt, dann tut's ein ganz beliebiger USB-Fußtaster, den Du für wenig Geld bei Amazon bekommst (einfach nach USB Fußschalter suchen). Die Teile gibt's mit 1, 2 oder mehr Tasten, meistens lässt sich mit einer PC-Software jedem Taster eine Taste auf der Tastatur zuweisen.


    Das Elgato-Teil ist ja schön und ausgefuxt (ich lieeebe mein Stream-Deck), aber auch ein bisserl teuer, wenn man nur Tastendrücke abfeuern will.


    Letztendlich hängt's vor allem an deinem Media Player, ob er sich komplett per Tastatur steuern lässt. Ein Mediaplayer, den ich immer gern nutze ist Foobar 2000 (gibt's auch für den Mac) - da lässt sich sehr viel per Tastatur bedienen, beispielsweise auch im Song "spulen" (z.B. kann man Tasten für 1, 5, 10, 30 sec etc vorwärts oder rückwärts einrichten).

    Das klingt so, als ob die Kerben am Sattel nicht weit genug sind.

    Als ersten Versuch mal die Kerben vorsichtig mit einem weichen Bleistift "schmieren" - dann hängen die Saiten nach dem Einsatz des Vibrato-Hebels nicht so in der Kerbe fest und können schneller wieder in die ursprüngliche Position rutschen.


    Letztendlich gibtst Du den Saiten ja beim "Jammern" etwas mehr Freiraum; den nutzen die, um ein Stück in Richtung Stimm-Mechaniken zu rutschen. Wenn dann die Kerben zu viel Reibung haben, kommen die Saiten danach nicht mehr gut genug zurück in die Ausgangslage, darum die Verstimmung nach oben.


    Graphit vom Bleistift ist ein bewährtes "Schmiermittel" - wenn Du das mal (vorsichtig) versuchst, kannst Du nicht viel kaputtmachen. Wenn das aber nicht reicht, dann sollte sich tatsächlich ein Gitarrenbauer mal um die Sattelkerben kümmern - das macht man nicht selbst (außer man hat richtig Ahnung und Erfahrung) oder den Sattel auswechseln, wie DonPetersen empfohlen hat.

    Das mit der Zerre ärgert mich halt immernoch so ein bisschen. Komisch komisch,

    Lass mich versuchen, etwas Ordnung in das Thema "Zerre" hineinzubringen.


    Verzerrung entsteht, wo eine Signalverarbeitungs-Stufe mit ihrem Signal "überfordert" ist und das Eingangssignal nicht 1:1 verarbeitet werden kann, sondern in seinen Spitzen "beschnitten" wird, also der obere Teil der Signalkurve mehr oder weniger brutal abgeschnitten wird. Aus einer schön runden Sinuskurve wird dann im Extrem ein brutales Rechteck.


    Im Ergebnis werden bei der Verzerrung dem ursprünglichen Signal zusätzliche Obertöne, also Vielfache der ursprünglichen Frequenz, in unterschiedlicher Intensität inzugefügt - je mehr Verzerrung, um so mehr Obertöne.


    Wie der Name sagt, spielen sich diese Obertöne oberhalb der ursprünglichen Tonhöhe ab, d.h. das Signal bekommt mehr Präsenz und Höhen - deswegen setzt sich ein verzerrtes Signal auch meistens besser durch als ein unverzerrtes.


    Erzeugt wird diese Verzerrung in erster Linie in Verstärkungsschaltungen, also im Amp (Vorverstärker, Poweramp) oder in entsprechenden Pedalen (Overdrive, Distortion, Fuzz). Der Lautsprecher hat damit im Normalfall nichts zu tun (gut, man kann auch eine Box über ihr Limit fahren, oder den Lautsprecher mit Rasierklingen traktieren, aber das ist eine andere Story).


    Wenn Du sagst, dass Du auf einem Weg (Kopfhörer oder Lautsprecher) mehr oder weniger Zerre hast, dann bedeutet das nicht, dass da weniger Zerre vorhanden wäre, denn die Zerre wird vorher schon erzeugt. Was aber durchaus sein kann, ist, dass Du die durch die Verzerrung erzeugten Obertöne im Bereich 2-6kHz mehr oder weniger hörst. Das kann durch die entsprechende Frequenzkurve Deiner Kopfhörer bzw. Deiner Monitorbox zustande kommen.


    Viele Kopfhörer haben in ihrem Frequenzprofil eine gewisse "Badewannenkurve", d.h. Bass und Höhen werden stärker wiedergegeben als der Mittenbereich. Damit hörst Du im Kopfhörer die Obertöne deutlich dominanter, während die Fundamentalklänge, also das "Pfund", eher abgesenkt werden. Eine FRFR-Box ist aber anders ausgelegt: die soll gerade auch den Mittenbereich mit voller Energie wiedergeben - da spielt sich ja die "Substanz" der Gitarre ab. Insofern relativ klar, dass das unterschiedlich klingen kann.


    Außerdem gibt's noch ein hörpsychologisches Phänomen, die sogenannte "Fletcher-Munson-Kurve". Die besagt, dass man bei niedrigerer Lautstärke die Höhen und den Bass weniger wahrnimmt als bei hoher Lautstärke. Wenn Du also einen Sound bei hoher Lautstärke einstellst, so dass er Dir gefällt, dann wird er bei niedrigerer Lautstärke deutlich weniger brilliant und wuchtig daherkommen.


    Letztendlich solltest Du einen Gitarren-Sound am besten in der Hörsituation einstellen, für die er letztendlich gedacht ist. Also einen Live-Gitarrensound am besten mit der Monitorbox auf Proben- bzw. Gig-Lautstärke. Wenn Du ihn dann per Kopfhörer anhörst, wird er erst mal seltsam klingen, aber Du wirst Dich dran gewöhnen... Es ist wirklich brutal schwierig, per Kopfhörer einen Sound einzustellen, der Live gut funktioniert - das können vielleicht richtig erfahrene Profis, die genau wissen, wie sich ihr Live-Set im Kopfhörer anhört, aber es ist definitiv nicht empfehlenswert.


    Viel Erfolg!


    Torsten

    Full Range ist ein Lautsprecher nicht, der auf der tiefen E-Saite nur noch weniger als die Hälfte der Energie rauspustet, sorry.

    Na ja, über diese "Hälfte" kann man ja immer fröhlich diskutieren. Die Hälfte im Sinne von Schalldruck wären 6 dB. Und wenn's um "Lautheit" geht, also das menschliche Empfinden von "doppelt so laut", dann reden wir tatsächlich sogar von 10 dB. Schallenergie (bei der stimmt das mit den 3 dB) ist zwar eine sinnvolle Messgröße für Akustiker, für die praktische Anwendung in Studio oder Bühne aber deutlich weniger relevant. Aber damit genug der Klugscheißerei ;)


    Frage der Relevanz für den konkreten Anwendungsfall: in der Hauptsache nutzt man den Begriff "FRFR" ja für Boxen im Gegensatz zu Gitarrenboxen, bei denen eben bauartbedingt im Bereich der hohen Mitten und Höhen "abgeregelt" wird; das fängt je nach Typ schon irgendwo jenseits von 4 kHz an und geht ab 6 kHz so richtig in den Keller. Deswegen klingt ja eine Akustik über die Gitarrenbox auch Murks. FRFR Boxen gehen im Gegensatz dazu relativ weit nach oben einigermaßen (na ja) linear; das ist der große Unterschied zur Gitarrenbox, wenn wir über FRFR reden. Und das scheint die beschriebene Box ja einigermaßen ordentlich zu leisten.


    Keine (!) einigermaßen transportable Box ist nach unten wirklich linear "full range" (bis 0 Hz?); wie viel Bass man braucht, hängt ja auch von der Stilrichtung ab, in der man sich bewegen will. Je mehr es unten "bullern" soll, um so mehr Fläche muss ich letztendlich bewegen. Ich persönlich halte nicht viel von allzu tiefem Gewummere - da kommt man dem Bass und der Kick zu sehr ins Gehege, die sich eh schon zwischen 60 und 150 Hz herumdrängeln. Aber de gustibus non disputandum...


    Zumindest für das Kernproblem des OP (weniger "Zerre" über die Box als über die Kopfhörer) dürfte aber eine leichte Absenkung im Bass nicht so wahnsinnig relevant sein...


    Wenn Du Dir mal die Frequenz-Charts von Kopfhörern anschaust, dann siehst Du oft viele "Buckel" und "Dellen", teilweise noch mehr als +/- 3dB - und das nicht an den Rändern, sondern auch mitten im Frequenzspektrum. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn die "Klangfarbe" einer FRFR-Box grundsätzlich anders ist als vom Kopfhörer.


    Grüßle,


    Torsten

    Aber der Frequenzgang (um den es ja ging) ist ausgesprochen bescheiden und weit weg von "Full Range".

    Also wenn ich den Testbericht von Thomas Dill auf bonedo lese, dann bescheinigt er dem Teil ein weitgehend lineares und amtliches Klangbild, wenn auch der Sound bei höheren Lautstärken etwas "pappig" wird und die Höhen etwas schrill werden. Auch das mit der Lautstärke sieht er etwas anders ("...ausreichend, um sich im Proberaum und auf der Bühne gegen Drums und Bass durchzusetzen...")


    Und ein Urteil von Thomas Dill würde ich jetzt schon mal ernst nehmen ;) - ich gehe bei ihm mal davon aus, dass er grob weiß, wie so was klingen soll und kann...

    Ich fande es halt nur komisch, dass ich wirklich extrem mehr zerre auf Kopfhörer habe als bei der Box…….

    Also das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen - eine Box zerrt nicht selbst (abgesehen von seltenen Ausnahmen - ich sag nur Rasierklingen), ein Kopfhörer auch nicht. Kann aber natürlich sein, dass Du die Zerre über Deine Kopfhörer mehr _hörst_ als über die Box. Das kann mit der Wiedergabekurve des Kopfhörers vs. der Box zu tun haben; Kopfhörer "zwitschern" typischerweise deutlich mehr als die durchschnittliche FRFR-Box.


    Übrigens: Ich denke auch dass die -3dB bei 90Hz nicht wahnsinnig viel mit dem "weniger Zerre" zu tun haben...


    Was aber immer im Spiel sein kann, ist, dass Dein Monitor Out irgendwie seltsam konfiguriert ist - hast Du's mal probiert, den Main Output auf Deine FRFR-Box zu schicken (anstatt des Monitor Out)?Ist ja keine Verpflichtung, die Box nur mit dem Monitor-Out zu beschicken ;)


    Wenn's dann über den Main Out besser / näher am Kopfhörer-Sound klingt, dann weißt Du schon mal, dass irgend was mit der Konfiguration Deines Monitor-Out nicht stimmt und kannst Da weiter graben...


    Grüßle,


    Torsten

    Der LowCut war beim Gesang schon fast vollreingedreht. Aber wie bettet "man" das jeweils besser ein.

    Also das kann ich mir nicht wirklich vorstellen - aber vielleicht reden wir über unterschiedliche Dinge: ein Low-Cut ist ein Filter, der unterhalb seiner eingestellten Frequenz (praktisch) alles wegräumt. Wenn ich einen Low-Cut "voll reindrehe", dann liegt die Frequenz je nach genutztem EQ bei 350 Hz (mein Standard-SSL Kanal) oder noch deutlich höher. Wenn Du unten alles bis 350 Hz wegräumst, dann ist da nicht mehr viel im Fundamental-Bereich ;) - das klingt bei Deiner Aufnahme noch deutlich voller...


    Weiß ja nicht, welchen EQ Du verwendest und welche Range der Low Cut da hat. Unabhängig vom Low Cut kannst Du außerdem noch einen Low-Shelf-EQ ("Kuhschwanz-Filter") verwenden (wie der "Bass-Regler" an der Stereo-Anlage) - der hebt alles unterhalb seiner eingestellten Frequenz an oder senkt es ab.


    Einen EQ zu beherrschen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten beim Mixen - das solltest Du auf jeden Fall trainieren. Wichtig ist, dass Du ein Gefühl dafür hast, was die verschiedenen Frequenzbereiche zum Sound beitragen und wie sich der Sound in Deiner Aufnahme von dem einer "professionellen" Aufnahme unterscheidet. Nimm Dir mal einen parametrischen EQ und fahre durch die typischen Frequenzbereiche (Bass, tiefe Mitten, hohe Mitten/ Präsenz, Höhen) durch und hebe sie kräftig an und senke sie dann genauso kräftig ab. Dann merkst Du schon, wie der entsprechende Frequenzbereich zum Sound beiträgt. Hilfreich ist hier auch systematisches Gehörtraining, z.B. über SoundGym.


    Wenn Du dann ein besseres Gefühl für die einzelnen Frequenzbereiche hast, dann hör Dir mal abwechselnd Deine Aufnahme und einen professionellen Mix an und mach Dir Notizen, wie sich der Gesang in diesem Mix von Deinem unterscheidet, z.B. "weniger 'Boom' im Bass, weniger 'Mulm' um 300 Hz, mehr 'sparkle' ab 10 kHz" etc. Bevor man am EQ herumdreht, ist es hilfreich, auch ein klares Ziel zu haben - "always mix with an intention".


    Wenn Du also Fortschritte im Mixing machen willst, dann fang erst mal mit dem Gehörtraining, dem Lernen der Frequenzbereiche und allgemeinem EQing an - das bringt ich schon mal ein ganzes Stück weiter.


    Danach kannst Du dann anfangen, Dich mit Kompression zu beschäftigen - auch ein wichtiges Werkzeug zur "Einbettung" des Gesangs...


    Viel Erfolg!


    Grüßle,


    Torsten

    Quote from vanlent

    Hier könnt ihr mein erstes "Werk" mal hören


    Das Backing ist von karaokeversion.de

    Hmm, ein Cover der Notting Hilbillies über einen gekauften Karaoke-Track als "eigenes Werk" anzugeben, ist schon ein bisserl gewagt, oder?

    Das Gitarrenspiel finde ich ganz geschmackvoll; der Gesang ist nicht so meins - ich finde den Gesang im Original einfach extrem emotional undeindringlich; da kommt die nach unten oktavierte Version für mich etwas sehr harmlos rüber. Aber vielleicht ist das ja der Vibe, den Du haben wolltest - Geschmäcker sind ja verschieden.


    Mix-seitig liegt mir die Stimme deutlich zu stark vor dem Rest und wirkt nicht wirklich eingebettet; für den Song würde ich sie untenrum vielleicht etwas aufräumen, damit's nicht ganz so wuchtig wird. Gleiches gilt für die Gitarre - der Low-Cut-Filter ist Dein Freund; Stimme und Gitarre dürfen nicht den ganzen Frequenzbereich dominieren...


    Grundsätzlich ist das mit einem "fertigen" Karaoke-Track immer schwierig, weil der schon seinen eigenen Sound mitbringt. Mit etwas dezentem Raumanteil, den Backing-Track und Lead Vocals mitbekommen, kann man das etwas "überbügeln", aber besser ist natürlich schon, den Song selbst komplett zu mischen...


    Was das "Satz für Satz einzeln einsingen" angeht, halte ich als Sänger da gar nix davon - wenn man nicht absoluter Vollprofi ist und aus dem Stand Vollgas geben kann, wird das maximal steril und unorganisch; da geht der komplette Erzählfluss und die emotionale Verbindung verloren. Was man als Nicht-Vollprofi am Mikrofon eher machen sollte: 5-10 Versionen komplett einsingen, und hinterher Satz für Satz (teilweise auch Wort für Wort) die besten Abschnitte raussuchen und zusammenstückeln (das nennt man "comping"). Alter Produzentenspruch: "wer nicht mindestens 20 Takes einsingt, der meint's nicht ernst..."


    Und das mit dem Einsingen ist definitiv extrem sinnvoll - die Profis investieren vor einer Aufnahme teils 30-60 Minuten Aufwärmarbeit!


    Auf jeden Fall: dranbleiben! Recording und Mixing ist wie Sport - die Wiederholungen machen's! Nur durch Übung wirst Du besser - und immer wieder mit Referenztracks vergleichen und das Ohr trainieren.


    Grüßle,


    Torsten

    Hierbei solltest du auch immer den "Master" in der DAW im Auge haben, das der Masterpegel so um die - 6 bis -4 db ausschlägt.

    Das ist der Headroom, von dem "ToH2002" gesprochen hat.

    Dieser ist wichtig, falls später mal ein Mastering von dem Song gemacht werden soll.

    Nur um das hier zu präzisieren: ich habe an dieser Stelle noch gar nicht vom Masterpegel oder Mastering gesprochen, sondern rein vom Eingangspegel. "Headroom" als heißt erst mal nur "Luft nach oben, bevor's zerrt" - kommt ursprünglich aus der Bau-Sicherheit: wieviel Platz habe ich, bevor ich mir den Kopf anschlage...


    In der Tontechnik benutzt man "Headroom" überall, wo's darum geht, sich noch etwas "Luft" beim Pegel zu lassen, bevor es unangenehm wird (i.e. digitale Verzerrung = böse).


    Also auch beim Eingang: man sollte den Pegel, der im Interface landet, so einstellen, dass man immer noch ca. 6 dB "Platz nach oben" hat, also den maximalen Pegel bei Spitzenwerten um 6dB unterschreitet. Das ist anders als bei Tonbandaufnahmen, wo man die Bandmaschine durch mehr oder weniger vorsichtige Übersteuerung in die Sättigung gefahren hat - bei Tonband klingt das noch gut...


    Bei den heutigen Audio-Interfaces mit 24 bit Auflösung ist es auch unproblematisch, diese 6 dB "zu verschenken"; das war am Anfang der digitalen Aufnahmetechnik mit 14 oder 16 bit noch anders, da ist man deutlich näher ans Limit gegangen, aber das braucht's heute nicht mehr...


    Um nun diesen passenden Pegel sicherzustellen, hast Du zwei Stellschrauben: den Ausgangspegel vom Kemper (Lautstärkeregler) und die Vorverstärkung im Audio-Interface (Gain). Dabei beachten: wenn Du den Gain-Regler am Interface in Richtung Maximum drehen musst, dann riskierst Du eine Verschlechterung der Soundqualität, weil die Vorverstärker in solchen Interfaces am oberen Ende der Verstärkung kräftig rauschen.


    Wie vinterland geschrieben hat ist ein einfacher Weg, den Pegel einzustellen, dass Du gerade so die oberste LED bei härtesten Anschlägen (ich prügle da immer erst mal auf einen offenen A-Durakkord ein und mache danach noch ein paar kräftige Palm Mutes - damit bekomme ich schon ganz gute Maximalpegel...) nicht mehr aufleuchtet - Pegel über Kemper-Lautstärke und Gain so einstellen, dass die oberste LED blinkt, dann langsam zurückregeln, bis sie nicht mehr blinkt.


    Dann zur Kontrolle im Audio-Editor von GarageBand die Aufnahme anschauen: wenn die Wellenform an keiner Stelle bei 100% "anschlägt", ist das schon mal gut; es sollte halt ein sicherer Abstand zu den 100er-Markierungen sein. Wenn sich alles nur bei maximal 50% abspielt, dann hast Du etwas zu viel Headroom gelassen, dann kannst Du bei der nächsten Aufnahme noch ein bisserl Gain nachschieben...


    Natürlich gilt das mit dem Headroom auch am anderen Ende des Mixes, d.h. beim Ausgangs-Pegel (Master), aber das ist eine ganz andere Geschichte. Da müssen wir dann mal insgesamt über das Thema "Gain Staging" im Mix sprechen; das würde diesen Thread aber überfordern...


    Hoffe, das hilft Dir weiter!


    Grüßle,


    Torsten

    Ich wollte auf jeden Fall mal hören/lesen, wie ihr eure Gitarren einpegelt?

    Das io2 hat dafür nur 4 LEDs im Gepäck, und scheidet daher als genauere Anzeige aus.

    Ich pegle meine Eingangssignale grundsätzlich so ein, dass ich am Eingang genügend Headroom (6-8 dB bei Spitzen) habe. Meine Audio-Interfaces haben eine etwas detailliertere Pegelanzeige ;) , was das deutlich einfacher macht. Ich bin kein Garageband-Nutzer, deswegen weiß ich nicht, GB eine Pegelanzeige für die Eingänge hat (Cubase und Reaper haben so was). Wenn nicht, dann nimm doch einfach mal eine Test-Spur auf und schau Dir dann an, wo die Signalspitzen liegen ("Peak", nicht "RMS"). Du solltest mit deinen Spitzenwerten nicht höher als -6 dB ("Full-Scale" oder DBFS) sein, dann bist Du auf der sicheren Seite. Du willst ja Dein Interface nicht ins Clipping treiben - das ist eine Verzerrung, die definitiv Sch*** klingt.


    Viel Erfolg!

    Eine Frage vorweg, der Sound dürfte doch so gut wie identisch sein, wenn ich stattdessen die Analogeingänge meines Interfaces nutze, oder?

    Für "normales" Homerecording für Menschen, die nicht mikroskopisch kleine Flöhe husten hören, sollte der Sound auf jeden Fall vergleichbar sein.

    Der Unterschied ist halt, dass Du per S/PDIF zwei Wandlerstufen (Kemper Ausgang und Interface Eingang) und einen analogen Transportweg ausschaltest, die jeweils das Signal verändern können.


    Angesichts dessen, dass aber die meisten Leute beim Mixen jede Menge "analoge" Plugins einbauen (die den Klang deutlich stärker färben), weil ihnen der "digitale" Klang zu steril ist, finde ich die Obsession mit der "cleanen" Übertragung zwischen Kemper und DAW relativ überflüssig (insbesondere bei "schmutzigen" verzerrten Gitarrensounds...).


    Also: Du kannst problemlos die Audioeingänge des Interfaces nutzen...

    Dummerweise kann das Interface aber nur 2 Quellen, und eine Klampfe mit Stereodelays fällt dann ja wohl leider aus, wenn immer nur noch 1 Kanal übrig bleibt.

    Sprich: Man muß dann sowieso reampen!?

    Gaaaanz viele Fragen - ich gehe mal auf die mit den Stereodelays ein ;)


    Grundsätzlich solltest Du Zeit-und-Raum-Effekte (Delays, Hall) nicht mit aufnehmen. Lieber die Gitarre so trocken wie nur geht aufnehmen; dann hast Du deutlich mehr Freiheiten im Mix. Letztendlich ist die Dosierung und Feinabstimmung von Hall- und Delay-Effekten ein ganz wichtiges Instrument beim "Abschmecken" des Mixes; wenn Du die Klampfe gleich mit Stereodelays einspielst, dann nimmst Du Dir da eine ganz wichtige Stellschraube.


    Insofern würde ich tatsächlich die Klampfe nur mono und trocken aufnehmen und den ganzen Stereo-Spaß, Verhallung und Delays hinterher in der DAW draufpacken.


    Heißt nicht, dass Du grundsätzlich re-ampen musst; Du kannst ja auch das Signal nach dem Amp aufnehmen - nur eben ohne Hall/Delay.


    Schwieriger wird's, wenn Du Hall und Delay zum Einspielen für's richtige Feeling brauchst; ich weiß jetzt nicht auswendig, ob/wie man beim Kemper den Hall auf dem Monitor lassen, aber beim Aufnehmen weglassen kann. Ich nehme bei meinen Projekten tatsächlich immer nur das cleane Gitarrensignal ohne Amp auf, weil ich bei Gitarrensounds grundsätzlich mit meinen Amp-Plugins arbeite; deutlich weniger Gefrickel als Re-Amping durch den Kemper, aber mehr Flexibilität als wenn ich direkt den ge-ampten Sound aufnehme. Und mein Arsenal an Plugs (Nembrini, Neural DSP, TH-U mit guten Captures) klingt für meine Zwecke mindestens vergleichbar gut wie der Kemper...


    Soviel mal zu Delays und Hall und Stereoaufnahmen...


    Grüßle,


    Torsten

    Generally it seems to fall in to one of 2 camps: one performance per song, or a "kitchen sink" performance that does everything.

    I'm somewhere in between: I have some "generic" performances for different styles, e.g. rock, blues, pop, ballads; I also have some guitar-specific (Tele vs. LP) and maybe specific to bands we cover ("Keef" performance ;) )


    Most of these performances follow a similar pattern: clean to dirty/crunchy/hi-gain from left to right, with one or two boosted lead sounds at the right. Makes it easier to navigate.


    I also use the morph feature to set up a second version of each of the five base sounds, with the initial one being the "cleaner" one, and the morphed adding a higher level of effects. Makes it easy to "sprinkle a bit of sugar" ( a bit more delay/ verb, maybe some chorus, phasing) when needed.


    This gives me 10 different sounds for every such performance, usually enough to get through the typical cover repertoire. If a song reeeeally requires some signature sounds, I'll slap on a song-specific performance, but that's a rare exception. So far, I'm getting through things with a bit more than a handful of performances.