Posts by ToH2002

    Das Problem ist, dass das Imprint dem Sound eine spezielle Zerrstruktur verleiht. (Wie wir alle wissen machen der Speaker und das Cab etwa 90% des Sounds aus.) und diese Zerrstruktur - egal wie sie mikrofoniert wird - hätte ich gern abgebildet.

    Also von einer "Zerrstruktur" eines Lautsprechers hab ich noch nix gehört - vielleicht abgesehen von den mit Rasierklingen aufgeschlitzten Speakern der 60er und 70er. Eine IR "zerrt" nicht, sondern bildet das Frequenzspektrum eines Cabs (über die Zeit) ab - das isses! Alles, was zerrt, muss schon vorher passieren - die Cab Response verändert nur das Frequenzspektrum. Und die 90% des Sounds halte ich für massiv übertrieben - aber sei's drum.


    Du scheinst immer noch irgend einer Idee nachzuhängen, die sich mir nicht ganz erschließt. Also von vorne:


    • Du bastelst Dir beispielsweise mit dem Creamback Imprint einen Sound zusammen, der die von Dir gewünschte "Zerrstruktur" hat und durch das Kabinet gut klingt - so weit, so gut.
    • Wenn Du jetzt diesen Sound zur PA bringen willst, dann kannst Du natürlich versuchen, das Kabinet zu mikrofonieren - wird aber murks klingen, weil's dafür nicht gebaut ist - also geht's nur über IRs und Line Out - soweit agreed?
    • *jede* IR, die Du einsetzt, wird einen unterschiedlichen Sound haben, weil jedes Mikrofon einen bestimmten Frequenzgang hat, der den Sound beeinflusst - und damit auch Deine "Zerrstruktur" - das wäre übrigens auch so, wenn man Dein Kabinet mikrofonieren wollte...
    • Wenn also Kemper Dir eine IR des "offiziellen" Kabinet-Creambacks liefert, der mit einem SM57 abgenommen ist, wärst Du vielleicht extrem enttäuscht - weil die Abnahme über ein SM57 dem Creamback einen bestimmten Charakter verpasst (schau Dir mal den Frequenzgang eines SM57 an). Und plötzlich klingt Deine ganze "Zerrstruktur" ganz anders... Vielleicht wärst Du ja mit dem Klang durch ein 421er viel glücklicher, weil das Deinem Sound im Kopf viel näher kommt. Oder doch ein Condenser? Und dann noch ein Vintage-Pult dahinter? Die Bandbreite ist endlos.
    • Wenn also Kemper Dir einen IR des Creamback liefert, dann beinhaltet das eine klare Sound-Entscheidung, wie der Creamback *mikrofoniert* klingen soll - und das kann oder kann nicht zu Deiner "Zerrstruktur" passen.


    In Summe: egal, woher die IR kommt - sie wird anders klingen als Dein "live" Sound durch das Kabinet.


    Wenn Du wirklich mit dem PA-Sound Deine "Zerrstruktur" abbilden willst, dann wäre ich bei Burkhard : dann nutze den Kone im FRFR-Modus und bau Deine Sounds gleich mit IRs. Wenn Du damit Deine "Zerrstruktur" hinbekommst, dann wird sie auch in der PA irgendwie rüberkommen. Allerdings weiß ich nicht, was der Tontech mit dem EQ damit macht...

    Aber ich fänds schon gut, wenn es ein Kemper-Cab-Pendant zum Kone-Imprint gäbe.

    Nochmal: der große Unterschied ist, dass der Kone mit Imprint nach "amp-in-the-room" klingen soll; auf der PA landet normalerweise ein "Amp-mit-Mikrofon"-Signal. Und ein nicht zu vernachlässigender Teil des PA-Sounds ist durchaus die Mikrofonierung des Amps - da kann man eine Menge falsch oder auch richtig machen. Das SM57 vorm Amp oder das e906 an den Henkel gehängt sind wahrscheinlich die verbreitetsten Varianten, klingen auch schon sehr unterschiedlich...


    Also gibt es nicht "den" IR, der das Cab "richtig" für die PA abbildet; es hängt immer an der Abnahmetechnik - deswegen gibt's ja so viele Anbieter von IRs.


    Deswegen wäre es am sinnvollsten, wenn Du für Deine Lieblings-Imprints entsprechend korrespondierende Cab-IRs durchprobierst, bis Du welche gefunden hast, die für Dich durch eine PA am besten klingen. Anbieter für IRs gibt's wie Sand am Meer, da ist auch viel Geschmackssache dabei ob einem Ownhammer, 3Sigma, Lancaster, Valhalla, Celestion, ... gefallen. Ist auch immer eine bestimmte Sound-Idee dahinter, wie die ihre Cabs mikrofonieren und z.T. auch EQen. Die Cabs, die da mikrofoniert werden, sind ja meistens die gleichen, aber die IRs klingen doch zum Teil seeeehr unterschiedlich.


    Klar könnte auch Kemper IRs anbieten, die mit ihren Imprints korrespondieren, aber da steckt ja dann auch wieder eine Entscheidung bzgl. Mikrofonierung dahinter, die nicht jedem passen mag. Damit wäre das auch nur eine weitere Reihe von IRs in einem ohnehin schon riesigen Angebot.


    Also: wenn Du gleichzeitig auf der Bühne das "amp-with-cab"-Feeling haben willst und den "passenden" amtlichen Sound über die PA haben willst, dann bleibt Dir nichts anderes übrig als so "zweigleisig" zu fahren. Bau Dir Deine Sounds mit den Imprints, dann such Dir mit Full-Range Boxen oder Kopfhörern die IRs aus, die Deiner Idee vom Sound auf der PA am nächsten kommen. Dabei solltest Du nur dran denken, dass ein guter Gitarren-Sound im Mix und ein "schöner" Gitarrensound auf der Bühne zwei unterschiedliche Tierchen sind - z.B. den Anteil an Tiefmitten, der Dir auf der Bühne ein gutes Gefühl verschafft, kann der Tontechniker auf der PA wahrscheinlich nicht wirklich brauchen...


    Grüßle,


    Torsten

    Wo ich nicht so richtig hinterkomme: In Deinem Beispiel wird ja ein 5-Band EQ eingesetzt. Der Kemper verfügt über einen 4-Band EQ.

    Entweder 2 EQs hintereinander oder einfach im 4-Band ausprobieren, welche Frequenzbereiche die wichtigsten für Deinen Sound sind und den weglassen, der am wenigsten relevant ist ;)

    Mit einem (oder zwei) EQs kommst Du soundmäßig von einer Paula schon recht nahe an eine Strat - siehe hier:

    https://blog.presonus.com/inde…ingle-coil-conversion-eq/


    Allerdings ist halt das Spielgefühl und die Dynamik bei einem echten Single Coil doch ganz was anderes; das wirst Du per EQ nicht hinbekommen. Aber für's Publikum sollte es reichen ;)


    Ich benutze in meinem "in-the-box" Live-Setup ein Plugin namens Re-Guitar von BlueCat - wenn ich mal eine Strat brauche, dann kommt das schon sehr gut hin. Geht sogar einigermaßen glaubhaft als Akustik durch ;)


    Grüßle,


    Torsten

    Für Live habe ich unserem Keyboarder ein DJ - Rack gebastelt, mit Laptop und Ableton Live sowie einem Controller, das Ding kann bis zu 16 Audio-Spuren gleichzeitig raushauen, hängt per Multicore an unserem Mixer Rack. Sein Master-Keyboard und sein Stage-Piano hängen da dran. Aufbauzeit max 3 Minuten.

    Yup, bei mir kommt alles aus dem PC (kleiner Mini-PC), der steht mitsamt Rack sidestage - auf der Bühne stehen zwei Keyboards (1x Piano, 1x Hammond) als reine Controller und hängen da per USB dran (limitiert die Distanz zum Rack) und wenn's gut läuft noch ein Touchscreen für den Cantabile-PC.

    16 Spuren brauche ich aber nicht - bei mir gehen nur 3 vom Keys-Rack zum Mixer (Keys, Gitarre, Pausenmusik - habe alles von Stereo auf Mono runter-reduziert).


    Aber allein der Aufhau des Keyboard-Stacks ist halt action - 2 Bretter mit Strom, MIDI, USB, Pedalen - da darf nichts falsch eingestopselt sein. Aber klar, wenn ich bei einem Festival alles soweit schon vorbereitet habe, dann kann ich auch in ca. 5 min einsatzklar sein.


    Unsere Sängerin hat gottseidank eine etwas andere Arbeitseinstellung - kümmert sich grundsätzlich um jede Menge Sachen beim Aufbau (Strom, P.A.,...). Und nein, die könnt Ihr nicht haben - die hab ich geheiratet ;)

    Aber gerade wenn du als Opener oder als "die neuen" auf einem Festival auftrittst, und du mit deinem eigenen Zeug spielen willst, heist das schneller Aufbau und noch schnellerer Abbau. Je mehr Kleinteile und Kabel je hecktischer wird es.

    Yup - deswegen mag ich keine Festivals. Bin hauptsächlich Keyboarder - und damit beim Aufbauen immer neidisch auf die Gitarristen. Auch auf die, die nur ihren Stage oder Helix in ein XLR auf der Bühne einstopseln und fertig sind, während ich noch mein Geraffel auf die Bühne schufte und schauen muss, dass keine Kabelverbindungen verloren gegangen sind...


    Gerade als Tastenmensch bist Du halt auf Dein eigenes Zeug angewiesen - letztendlich muss man ja immer das spielen, was einem der Gitarrist übrig lässt ;) - da braucht man seine eigenen Sounds; insofern heißt's schleppen und basteln...


    Da finde ich es vergleichsweise super-entspannt, einfach mit seinem Stage auf die Bühne zu wackeln, zwei Kabel einzustecken, Gitarre dran und feddich. Ein XLR-Kabel findet sich ja doch immer an der Stagebox.

    ich spiel in ner kleinen Kackband mit vielleicht 10 Auftritten im Jahr, bei denen wir alles selbst machen ?

    Ich ja auch - habe aber auch ab und zu mit professionellen Veranstaltern und Bühnentechnikern zu tun. Und ein paar Profis in "größeren" Line-Ups kennt man auch....


    Ich mag halt solche Pauschal-Statements nicht, in denen bestimmte Dinge als grundsätzlich "untauglich für große Live-Shows" deklariert werden...

    allerdings ist der Kemper-Stage und auch alle anderen Floor Units wie Helix oder FM3 oder QC meiner Meinung nach nicht wirklich für größere LiveShows oder Touren geeignet.

    Hmm, erzähl das mal bspw den Doobie Brothers - da wird fröhlich ein Helix mit Variax durch die Welt gespielt.


    Das Argument mit den etwas "ruppigen" Stage-Hands kann ich etwas verstehen, aber was sollen da denn traditionellere Kollegen mit ihren konventionellen Pedalboards sagen?


    Da finde ich einen Stage (von dem man als "große Live Show" halt auch mal zwei geklonte dabei haben kann, damit immer ein Backup - so ein zweiter Stage passt immer ins Gepäck...) noch relativ robust und handhabbar - Wenn die Stagehands wirklich das Teil auf der Bühne ramponieren, ist das Backup super-schnell am Start. Und wenn man paranoid ist, dann nimmt man den Stage halt selbst im Rucksack mit und lässt sich nur über die Stagebox einen XLR-Anschluss und Strom legen...


    Gerade bei Fly-In-Gigs ist das durchaus praktikabel - auf jeden Fall praktikabler als mit dem Toaster: Stage in den Koffer unter die Socken und Unterwäsche, und man hat alles dabei. Noch einfacher ist nur der QC - der ist halb so groß ;)

    Na ja, man kann auch ein Volumen-Pedal als Expression-Pedal nutzen - dafür braucht's ein Insert-Kabel, dann kann das schon gehen. Nur die Poti-Kurve dürfte bei einem Volumen-Pedal anders sein - dann hast Du keinen wirklich linearen Regelweg.


    Aber wenn Du ein Insert-Kabel herumliegen hast (oder Dir schnell eins löten kannst), dann lohnt sich der Versuch sicher.


    Siehe hier für Details

    Eine Referenz-Abhöre ist immer neutral, das sind gute Studio Monitore,

    Na ja, so richtig "neutral" ist auch kaum ein Studio-Monitor - man denke nur an die legendären NS-10 mit ihrem "Mittengebirge":

    pasted-from-clipboard.png


    Auch die HEDDs sind nicht wirklich "neutral":

    pasted-from-clipboard.png

    (aber schon deutlich neutraler als die Yamahas).


    Fazit: auf Studiomonitore muss man sich auch "einhören", damit man ein Bild davon hat, wie "anerkannt gute" Quellen darauf klingen (deswegen mixt man auch besser mit Reference Tracks).


    Entsprechend kann man sicherlich auch mit Studioabhören einen "amtlichen" Gitarrensound basteln - anständige Lautstärke herstellen (wg. Fletcher-Munson) und die Ohren mit einem "guten" Gitarrenamp-Sound kalibrieren.


    Einfacher ist es aber sicherlich mit einem FRFR oder einer kleineren PA - damit hört man dann auch wirklich, wie's sich dann live oder in der Probe anhört...

    Ich provozier mal: Kopfhörer sind eines der ungeeigneteren Instrumente um Amp-Sounds zu tunen. Ich kenne kaum einen Kopfhörer, dessen Frequenzgang wirklich "flat" ist - damit hat jeder Kopfhörer eine eigene Frequenzlandschaft. Die ist meistens gebaut, um einen ganzen Mix zu hören - entweder, um ihn schöngezeichnet (Hifi-Kopfhörer) oder analytisch (Studio-Kopfhörer) wahrzunehmen.


    Leider kommt's bei einem knackigen Amp-Sound in Isolation oft auf andere Frequenzbereiche an als bei einem vollen Mix; deswegen wirst Du am Kopfhörer Deine Sounds höchstwahrscheinlich in die falsche Richtung entwickeln, sofern Du nicht super-erfahren bist und Deine Ohren gezielt auf die Wahrnehmung von Amp-Sounds per Kopfhörer getrimmt hast. Das geht schon - dafür brauchst Du aber "gute" Referenz-Amp-Sounds, die Du Dir per Kopfhörer oft genug reinziehst, um zu wissen, wie ein guter Amp über Deinen Kopfhörer klingt...


    Dann spielt noch die Fletcher-Munson-Kurve mit rein (Wahrnehmung von Frequenzen abhängig von der Lautstärke), die das Bild oft noch zusätzlich verzerrt.


    Ich habe mir angewöhnt, meine Grund-Ampsounds (ob Kemper oder Software-Ampsims) über einen FRFR-Lautsprecher bei anständiger Lautstärke einzudrehen. Dann schmatzt der Marshall auch...


    Anschließend kann ich die Effekte obendrauf gerne auch am Kopfhörer einstellen; da steht dann der Ampsound schon mal grundsätzlich fest.


    Insofern probier's mal mit Deinem Headrush - das wird Dich sicher weiterbringen. Probier auch mal andere FRFR-Speaker aus; der Headrush hat auch seinen eigenen "Sound"; da ist es gut, zu wissen, wo man aufpassen muss.


    Viel Erfolg!

    Mir fehlt zb die Möglichkeit „pre-Effect“, um die Delay-Fahne nicht abzuschneiden ? Was denkt ihr, woran könnte es liegen ?

    Wie wär's denn mit der Einstellung "post-stack"? Typischerweise setzt man doch Delay und Hall hinter den Amp (will ja keine Delays verzerren); wenn Du also Dein Volumenpedal "post-stack" einsetzt, dann wird die Lautstärke von allem VOR den "rechten" vier Effekten geregelt. Entsprechend klingen Delay und Hall ganz friedlich aus, wenn Du Dein Volumen zurückregelst.


    Grüßle,


    Torsten

    Ha - problem solved! Kemper support had the solution - thanx to Burkhard!


    A simple case of the pedal settings: morph > wah was activated. I wasn't aware that this setting also affected morphing via the morph button or via the slot buttons, but apparently this is the case: once I morph via the morph button or a rig button, the Kemper acts as if I had moved a morph pedal.


    So as long as the setting morph > wah is on in the Pedals (or Pedal Links) menu, the Stage will react to morphing as if I had touched the wah pedal and temporarily activate the wah.


    That's a funky one - nice to learn about the sophisticated pedal linking options this way!


    Cheers,


    Torsten

    If it truly saved as active in the morph state but not active in the pre morph state that could the the issue

    This isn't the case - I'm not trying to turn the wah on or off by morphing. There is no change to the settings of the Wah from morphing; the Wah pedal is turned on in both states.


    The issue is that I have it set to "bypass@stop" - i.e. the wah is disabled unless you move the pedal; once you stop moving it, the wah gets bypassed.


    So what happens is:

    • I load a rig that contains a wah pedal set to "bypass@stop"
    • I don't touch the wah pedal - the rig plays clean without any wah effect
    • I press the morph button and keep playing: the wah effect gets activated for a short time and then gets bypassed again
    • result: every time I morph, I get a short "quack" from the wah

    Is it just me or is this normal behavior?


    I have a wah pedal set up in a number of rigs, set to Bypass@stop. When I haven't used the wah pedal (so it's bypassed) and switch the rig between normal and morphed mode, the wah pedal activates for a moment and then goes to bypass again. Understandable from a logical point of view (the wah is saved as "active" in the morph state) but sound-wise not really nice: a short burst of wah before I get my morph sound. Same when morphing back. This is not really what I need - when the wah is bypassed (since I haven't touched the pedal), I'd want to morph without activating wah even for a short time.


    Is there a way to achieve this or would this be a feature request?


    Cheers,


    Torsten

    Anscheinend haben die älteren OS-Versionen Hex Codes automatisch an alle Channels geschickt. Im SetListMaker finde ich jedenfalls keine Möglichkeit, sie einem Channel zuzuordnen.

    Nee, Sysex hat schlicht und ergreifend keinen MIDI-Kanal. So ist das im MIDI-Standard angelegt. Die Idee ist, dass die Kanäle dafür da sind, bei Standard-Befehlen wie Note-On, Program Change, Control Change etc gezielt einzelne Stimmen innerhalb eines Gerätes zu adressieren (oder eben auch Geräte in einer MIDI-Kette.


    Sysex adressiert immer ein ganzes Gerät; der MIDI-Befehl für Sysex (0xF0) wird nie mit einem Kanal codiert! Sysex gehört zu den sog. System Common Messages, die alle mit Hex F anfangen; Sysex ist F0, Timecode ist F1, Song Position ist F2, usw. Da passt kein Kanal mehr in das Befehls-Byte! Um da einzelne Geräte gezielt anzusprechen, sind Hersteller-Code und Geräte-ID (und ggf. Device ID, wenn man mehrere gleiche Geräte in einer Kette hat) innerhalb des Sysex-Befehls vorhanden. Die Device ID konnte man wohl früher mal beim Kemper gezielt einstellen; inzwischen ist die aber fix auf 7F festgelegt. ist zwar blöd, wenn man mehrere Kempers in einer MIDI-Kette gezielt ansprechen will, aber das ist wohl ein so seltener Anwendungsfall, dass man dafür keine Vorkehrungen treffen will.


    Allerdings ist die Tatsache, dass der Kemper nur auf Sysex reagiert, wenn der globale Kanal auf 1 oder omni gesetzt ist, schlicht und ergreifend ein Bug - das ist so nicht im Sinne der MIDI-Spezifikation. Ich habe mal ein Ticket beim Support aufgemacht - mal sehen, was da rauskommt. Ist wohl schon seit 5 Jahren bekannt, aber anscheinend nicht prioritär genug, dass man's fixt...


    Übrigens: das, was Du "Hex Codes" nennst, sind eben im Sinne der MIDI-Spezifikationen sogenannte "System Exclusive" Befehle (kurz Sysex) - also hersteller- und gerätespezifische Anweisungen, die eben nicht mit den "normalen" MIDI-Befehlen gemacht werden können. Traditionell werden solche Sysex-Befehle eben in Hexadekadischer Form (ich mag das Wort "Hexadezimal" nicht - ist eine Mischung aus Griechisch und Latein - sauber wäre "Hexadekadisch" (griechisch) oder "Sedezimal" (latein) - aber das ist schon ziemlich nerdig ;) - also bleiben wir bei "Hex") aufgeschrieben - man könnte sie natürlich auch als Dezimalzahlen aufschreiben... Ist aber insofern sinnvoll, weil in Hex die Trennung in "Befehl" und "Kanal" klarer wird - 0x B3 ist einfach besser zu entschlüsseln (Control Change auf Kanal 3) als 179... So, genug der Vorlesung ;)


    Dann auf jeden Fall mal viel Erfolg beim Fernsteuern Deines Kemper!


    Cheers,


    Torsten

    Ganz dumm gefragt: kann es sein, dass der Behringer neben dem Control Change noch andere MIDI-Befehle absondert, die den guten Kemper beschäftigen? Ich würde mal den Output des Behringer auf dem PC mit MIDI-Ox mitschneiden und schauen, wie zügig da die Befehle ankommen bzw. ob dazwischen noch andere Dinge passieren. Außerdem vielleicht mal umgekehrt den Kemper am PC anschließen und da die Control Changes per MIDI-Ox abschicken und sehen, ob das dann fixer geht. Einfach mal die einzelnen Elemente durchchecken...

    Oha - eines habe ich gerade noch rausgefunden: der Kemper kann anscheinend nur mit Sysex-Befehlen umgehen, wenn der Global MIDI Channel auf 1 oder omni eingestellt ist - auf allen anderen Kanälen verweigert er eiskalt die Kooperation. Habe ich gerade mal bei etwas herumgoogeln herausgefunden - das scheint ein recht altes Phänomen zu sein, was aber noch nicht gefixt ist.


    Also schau mal, wo Dein globaler MIDI-Kanal steht - vielleicht tut sich dann was...

    Program Changes schickst Du im MidiOx über View->Control Panel - richtigen Midi-Kanal beachten!

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    Was auch einen Versuch wert wäre: schick doch mal einen Parameter Request an den Kemper - also per MIDIOx z.B. den String F0 00 20 33 02 7F 41 00 32 03 F7 - das sollte den an-/aus-Zustand von Effekt A abfragen - der Kemper sollte dann die entsprechende Info per MIDI-Out zurückschicken.


    Allerdings empfiehlt es sich, vorher das blöde Active Sensing auszublenden - Rechtsklick auf das Monitor-Fenster und Midi Filter...

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    Außerdem wäre es eine Möglichkeit, beim Kemper im System-Menü bei MIDI (Seite 8) die Option "UI to MIDI" (links oben) anzuschalten und dann mal zu sehen, was Dein Kemper so z.B. beim Drücken des Morph-Buttons von sich gibt.


    Für Morph gibt mein Kemper die Strings F0 00 20 33 02 7F 01 00 00 50 00 01 F7 und F0 00 20 33 02 7F 01 00 00 50 00 00 F7 aus - das scheint also der "amtliche" Weg für ein Morphing zu sein...


    Übrigens: der String, den Du über den MIDI-Ox an den Kemper geschickt hast, sollte das Modul A anschalten, nicht aus - für aus wär's F0 00 20 33 02 7F 01 00 00 11 00 00 F7 oder alternativ F0 00 20 33 02 7F 01 00 32 03 00 00 F7. Wenn Dein Effekt-Modul A an war, dann wäre es kein Wunder, wenn sich nichts tut ;)


    Wenn das alles nicht tut, wird's wohl ein Fall für den Support - bei mir tut das alles, wie's soll...

    Aaaalso, der Reihe nach:


    1. Tablet-Daten per MIDI-Ox: Weiß nicht, wie Dein Tablet die MIDI-Befehle schickt - per klassischem MIDI-Kabel? Nehme ich doch an - meines Wissens kann der Kemper ja kein MIDI über USB. In dem Fall brauchst Du am anderen Ende (auf dem PC) auch ein MIDI-Interface, so dass Dein Tablet und Dein PC über klassisches MIDI-Kabel verbunden sind (Tablet: Out, PC: In). Dann kommt der Datenstrom an Deinem PC an, und Du kannst ihn per MIDI-Ox anschauen


    2. CC von Setlist Maker versenden: probier's doch einfach mal, die CCs über die Sysex-Funktion zu verschicken - wenn der Setlist Maker die Daten akzeptiert, dann kannst Du sie ja einfach als Hex-Kette eingeben. B0 50 01 B0 50 00 ist zwar kein korrektes Sysex (fängt immer mit F0 an und hört mit F7 auf), aber wenn er's frisst und verschickt, dann geht das doch...


    3. Ich schicke gar nichts an den Kemper, sondern empfange nur. Habe ihn so eingestellt, dass er die Tastendrücke etc per MIDI verschickt und steuere damit ein Windows-Tablet fern, das mir die aktuelle Performance und ihre Rigs anzeigt - besser als das kleine Kemper-Display...


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    Habe das Ganze mit den Sysex-Codes mal ausprobiert mit meinem Laptop und einem ganz billigen USB-Midi-Interface und Midi-Ox (da kann man Sysex-Strings direkt verschicken) - da hat's einwandfrei funktioniert.


    Grüße,


    Torsten