• Ich denke, die Leidenschaft ist grundsätzlich da, sie hat sich nur verlagert. Als ich angefangen hatte, bestand das Ziel daraus, selbst kreativ zu sein und eigenes zu erschaffen. Heute scheint sie mir eher darin zu liegen, möglichst gut zu reproduzieren, auch um bloß nicht anzuecken.Und dieses "es so machen wie alle" zieht sich durch alle Bereiche. Vielleicht sollte ich bei der nächsten Projektwoche mal einen Kompositionsworkshop für Rock und Pop anbieten...

    Du hast das ziemlich treffsicher auf den Punkt gebracht.


    Das Anecken ist heute tabu.


    Schüler und leider auch Studenten sind viel "braver" und komplett Karriere-fixiert als noch vor 20 Jahren.


    Ohne Anecken aber kein Rock'n'Roll..ist ein blödes Klischee aber trotzdem kein schlechte These.


    Reproduzieren ist definitiv etwas was die heutige junge Generation gut verinnerlicht hat.


    Wünsche Dir viel Kraft für dein Bemühungen..das nenn Ich Mal einen Klasse-Lehrer!


    @'Kulle_Wumpenteich
    Da muß man nun einmal gegenhalten..nutzt alles nix.Deswegen reagiere Ich auch oft ungehalten wen Ich Menschen treffe die Musik in der Tat als "Wegwerfprodukt" behandeln.So viel Leidenschaft verlange Ich Mir durchaus noch ab..

    • Die Erwartungshaltungen scheinen mir aus heutiger Sicht damals nicht so hoch zu sein wie heute, sowohl was den Sound als auch was den "Professionalitätsgrad" eines eigenen Stücks angeht. Die Kultur von Livegigs war irgendwie anders, ohne das jetzt irgendwie in nachvollziehbare Worte kleiden zu können.

    Ja, ganz sicher. Der Konzertkonsument von heute erwartet mindestens CD - Qualität plus Massenhysterieerlebnis im großen Stil (inklusive ganz vieler Selfies, die man da machen kann).
    Früher konnte auf Livekonzerten ALLES passieren, und wir haben auch ALLES erwartet.


    Ansonsten ein toller, differenzierter Post von dir! ;)

  • Ich stimme in einigen Punkten der Diskussion hier zu. Allerdings finden sich doch auch einige sehr "verengte" Blickwinkel wieder, die vielleicht mehr die subjektive, als die tatsächliche Realität abbilden. Man sieht, was man sehen will?! Und man stellt schizophrene Wünsche in den Raum. Man wünscht sich zwar "mehr rebellischen" Nachwuchs - aber doch bitte schön politisch korrekt!! Wo kämen wir da sonst hin!


    Man stelle sich vor bei heutigen Konzerten würde die Security die Zuschauer mit Hammerschlägen auf die Knie beglücken oder es würden Musiker ihren minderjährigen Groupies Fische "in alle nur erdenklichen Körperöffnungen" stecken (beides Led Zeppelin). Ich habe noch ein Gitarren-Lern-Buch von Harvey Vinston im Schrank, da sieht man auf einem Stones Konzert Fans mit Hakenkreuz-Armbinden. Habe mir sagen lassen, das war alles o.k. - man konnte das alles im Drogendelirium ja auch gut intellektualisieren.


    Sind wir doch mal ehrlich: Ein neuer Stern am Gitarrenhimmel mit dem Auftreten von z.B. Jimmy Page (und der Mensch ist auch heute noch "more evil" als so manche Black Metal Kapelle) hätte einfach keine Chance in unserem heutigen Musikzirkus.


    Das es aber keine selbstbewussten, rebellischen Musiker mehr gibt, ist aber einfach auch nicht wahr. Die Einflüsse der ewigen Helden werden doch ständig weiter getragen und fort entwickelt. Viele aktuelle Kapellen und Musiker die der Mainstream noch halbwegs auf dem Schirm hat, weisen doch in jedem Interview auf ihre Einflüsse von Rock /Prog Bands aus den 70er Jahren hin. Opeth, Steven Wilson, Alcest, Ihsahn, Coheed & Cambria, Mastadon... Ja sogar im Black Metal finden sich psychedelische Elemente wieder, die sich auf den Einfluss von Genesis, Camel, Pink Floyd zurückführen lassen. Und gerade U-Tube ist eine Fundgrube an kreativen Nachwuchskräften, die den alten Zutaten neue Facetten hinzufügen.


    Dass die wirklich kreativen (Quer-) Köpfe sich eventuell nicht in der Schulband eines Gymnasiums wiederfinden - mich wundert das jetzt eher nicht... in welcher Rock'n Roll Biographie kann man das denn als Pluspunkt verkaufen ;)


    EDIT: Zum Thema Musikmesse hat @lightbox eigentlich sehr nachvollziehbar bereits alles gesagt. Uninteressant. Für den Eintrittspreis kauf ich mir lieber im Fachhandel vor Ort 2 neue Saitensätze (meine Stärken meist Ladenhüter in verstaubten Verpackungen von 2005) - oder im Onlineshop 3 Sätze aus aktueller Produktion :saint:

    Edited 3 times, last by Ibot39 ().

  • Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass das Interesse an Rockmusik bei Jugendlichen stark am Erlahmen ist. Ich sehe allerdings, dass das Rebellische und der Drang, seine Talente von sich aus auszuschöpfen, zurückgeht.

    Klasse Post Frank, hab ihn mir mehrfach durchgelesen ... einfach um deine Erfahrungen und Eindrücke ein wenig mit dem abzugleichen, was ich gewissermaßen am anderen Ende der Welt so mit den Kids erlebe. Da gibt es zum Einen erstaunlich viele Ähnlichkeiten aber auch gravierende Unterschiede. Ich fürchte, das würde den Raum hier vollends sprengen, wenn ich versuchen würde das hier aufzudröseln.


    Mein oberflächlicher Eindruck von der Situation hier in Deutschland ist, dass sich viele Kids ein erstaunlich stabiles Schneckenhaus gebaut haben in das sie sich samt ihrer (möglicherweise sogar rebellischen) Gefühlswelt zurückziehen. Das "Du kommst hier nicht rein" ist ebenso stark wie das "Ich geh da nicht raus". Ein frisches Salatblatt reicht jedenfalls schon lange nicht mehr, um sie aus dem Schneckenhaus zu locken. Ein Grund dafür könnte sein, dass der allgemein schon hohe Leistungsdruck zusätzlich noch verstärkt wird durch das ständige (sehr öffentliche) Bewerten und bewertet werden in den sozialen Medien. Man kann schon beobachten, wie wichtig das öffentliche Scheinbild geworden ist ... im Vergleich zu dem was an Substanz hinter dem Scheinbild vorhanden oder auch nicht vorhanden ist.


    Wir älteren Semester konnten uns vergleichsweise leicht unsere Freiräume zusammenzimmern und mangels der allgegenwärtigen Öffentlichkeit via Facebook, Instagram usw. konnten wir (meiner Meinung nach) unsere Vorstellung von Subkultur ausleben. Es war auch völlig uninteressant, ob unsere schrägen Versuche jemals "Erfolg" haben würden. Wir haben uns einfach in Ruhe ausprobiert. Was kann man machen und was nicht? Wow, das war definitiv unser Antrieb. Und ich bin froh, dass nie eines unserer dilettantischen Mixtapes an die Öffentlichkeit kam. Nicht jeder auf diesem Planeten muss wissen, wie sich eine Kombination aus Tangerine Dream und Stranglers anhört :D Aber wir wussten es und haben ausprobiert und gelernt, dass es eben nicht so toll klappt, haha. Das war jetzt nur mal so ein kleines Beispiel das ich definitiv nicht mit dem Ergebnis untermalen werde. Damals ist noch wesentlich mehr passiert, manche Dinge finde ich bis heute spannend und stehen bis heute auf der Seite "wow, klasse" während andere Sachen so katastrophal daneben gingen, dass ich bis heute versuche zu vergessen, dass sie jemals passiert sind. :D


    Aber ... wir haben uns ausprobiert, ganz massiv ausprobiert. Und wir hatten keinerlei Angst davor, dass unsere Experimente jemals öffentlich werden könnten. Das war der Freiraum den wir hatten und auch ausgesprochen umfassend ausgeschöpft haben, nicht nur in Bezug auf Musik. Wahrscheinlich hat jeder von euch älteren Semestern seine eigenen Anekdoten zu diesen "Freiräumen". Aber in Bezug auf das "hier und heute" kommt mir eben sofort in den Sinn, dass es diese Freiräume so nicht mehr gibt ... außer möglicherweise irgendwo in einer gut versteckten Ecke des ganz persönlichen Schneckenhauses.


    Zeitsprung:
    Jetzt, rund 35 nach der wilden Experimentier-Phase, habe ich mich auch verändert. Nicht dass ich nicht mehr neugierig wäre, ich glaube das sitzt ganz tief drin und wird für immer bleiben. Aber ich merke schon DEUTLICH an mir selbst, dass ich heute (wie viele andere auch) dazu neige, bestimmte Problemstellungen mit Hilfe von zusätzlichen Geräten oder Software-Werkzeugen zu lösen. Ich weiß, dass das nicht der richtige Weg ist aber ich habe echte Probleme diesbezüglich über meinen (durchaus nennenswert großen) Schatten zu springen. Wenn ich mir anschaue, wie z.B. Sylvia Massy es bis heute schafft, spielerische Experimentierfreude mit einfachsten Mitteln in ihren Workshops zu vermitteln (und auch in ihrem Produktionsalltag anzuwenden) ... wow, da zieh ich meinen nicht vorhandenen Hut. Ich muss wieder anfangen, mir die Zeit zum "Spielen" zu nehmen.
    Als kleines, kurzes Beispiel für ihren Spieltrieb ... schaut euch das folgende Video an und danach werdet ihr sicherlich mal genauer nachschauen, wer eigentlich Sylvia Massy ist. :)

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  • Um mich hier mal als „älteres“ Semester mit einzubringen:
    Bei einem Vergleich zwischen meinen Schülern und mir (im damaligen Alter) fällt mir eins auf:
    ich konnte (und musste) damals wertschätzen, was es gab (z.B. im lokalen Musikgeschäft) und was ich hatte (nicht viel, aufgrund des fehlendes Geldes und des geringen Angebotes).
    Alles war begrenzt (die Hardware, die hörbare Musik, die Lernmöglichkeiten) und genau dies ist heute gänzlich anders.
    Das Angebot (an allem) ist fast unbegrenzt. Wenn ich ein bestimmtes Instrument haben will, kann ich es von (fast) jedem Ort auf der Welt bekommen.
    Selbst gute Instrumente für sehr wenig Geld gibt es heute problemlos.


    Wenn ich sehe, mit welcher Ausstattung sehr junge Musiker heute unterwegs sind, mit Wissen, welches sie von den (fast) unendlich vielen Gitarrenschulen oder aus dem Internet gelernt haben, dann denke ich an meine Jugend und die Zeit zurück, wo ich vor dem Kassettenrekorder saß, um mein Lieblingslied aufzunehmen, dem Radiomoderator am liebsten an die Wange wegen seiner Dazwischenlaberei geschlagen hätte und dann anschließend das tagelange Raushören von Akkorden und Text, weil es eben kein Internet gab. Nicht zu vergessen die Treffen mit anderen Gitarristen in der Schulaula, um die neusten musikalischen Erkenntnisse über Van Halen, BAP oder Gary Moore auszutauschen.
    Heute geht das alles viel einfacher und weil man eben nichts mehr investieren muss (damit meine ich nicht nur Geld), hat vieles seinen Wert verloren.

  • Sorry für den langen Text, sind nur meine fuffzich Pfennich...

    Ich finde deinen Beitrag interessant und für mich treffend.
    Ich als junger 68er habe oft das Gefühl, dass Indivitualität und Wunsch nach Selbstverwirklichung einer Konformität gewichen ist. (Was immer auch die Gründe sind)
    Unsere Rebellion war vom Widerstand gegen Altlasten bestehender bzw vergangener Gesellschaftsnormen und - Systeme geprägt. Musik war Mittel dies auszudrücken.
    Die Vielfältigkeit war enorm und Individualität ein Vorzug, wobei es nicht so viel konkurrierende Medien gab.
    Ich will aber nicht lamentieren im Sinne: früher war alles besser - aber es war leichter sich von der Masse abzusetzen weil es weniger beeinflussbare Masse gab.


    Ich stimme übrigens zu, dass es auch heute viel kreative Köpfe und unwahrscheinliche Talente gibt, diese jedoch potentielle Konsumenten viel schwerer erreichen als zu unserer Zeit.

  • Quote

    Und man stellt schizophrene Wünsche in den Raum. Man wünscht sich zwar "mehr rebellischen" Nachwuchs - aber doch bitte schön politisch korrekt!! Wo kämen wir da sonst hin!


    Ja eben..


    Das ist es was heute nicht nur "leicht Übersehen" sondern heftigst verleumdet wird.


    Die elektrische Gitarre ist mehr als nur ein Musikinstrument.Sie ist vor allen Dingen ein Symbol für ungestümen,jugendlichen Protest.Ungebremste Vitalität die nur darauf wartet zu "explodieren" und alles alte weg zu fegen.Der "rebellische Geist" ist sozusagen tief in der DNA dieses Instrumentes eingepflanzt.So schön wie eine Ukulele klingt aber blitz & donner ist das alles nicht.


    Wie dies alles in eine Zeit passt in der die Kids sich quasi selbst dazu erziehen einfach nur "zu funktionieren" um in ihrem Leben dauerhafte materielle Glückseligkeit zu erlangen?


    Ich gehöre jedenfalls nicht zu den Leuten die darauf hoffen das ein "System" implodiert damit die jungen Menschen endlich aufwachen und gezwungen sind "zu verändern"...Das war nie so eine gute Sache..


    Aber Ich denke Du hast recht wenn Du sagst das es immer noch sehr viel Kids gibt die neue Dinge wagen und wirklich eine Menge zu sagen haben.Ich hoffe nur das es in naher Zukunft eine Methode gibt die diese Stimmen lauter vernehmbar machen als es momentan der Fall ist.

  • Ich bezweifele die These, dass man heute noch genauso kreativ sei wie damals.
    Den Beweis trete ich gerne hier an. Zu meiner Zeit (inkl. +10 Jahre und -10 Jahre) wurde folgende Musikstile aus der Taufe gehoben:
    sogenannter Beat, Surfin Pop, Rock, Hardrock, Glamrock, Reggae, Metal, Funk, Funkrock, Soul, Hip Hop, rekonstruierte mittelalterliche Musik, Wiederbelebung der echten Volksmusik (nicht volkstümliche), Punk, Trash, Jazzrock, Fusion, Disco, Afro-Pop, Deutschrock, NDW und wahrscheinlich habe ich noch eine ganze Latte vergessen.


    Was ist eigentlich an Musikstilen seit den 90ern so entstanden? :huh:
    Ich denke der Fall dürfte eindeutig sein. Das finde ich bedenklich, denn seit dem ist da nur noch DJ und Synthetische Produktion.
    Dass die Musiker aus den genannten Gründen durchaus besser geworden sind, sehe ich auch so. Kreativer aber eher nicht. Und ihre Zahl ist leider auch kleiner geworden.
    Wenn ich die Vielfalt der Musikszenen im Raum Braunschweig, Salzgitter(!) und Hannover der 70er im Vergleich zu heute sehe, dann könnte ich 2 Tage durchweinen.

  • Vieles was du aufzählst lässt sich auf Blues Wurzeln zurückführen. Da lassen sich aber locker gleichwertig innovative Genres späterer Zeit aufführen: Black Metal, Death Metal, Modern Metal, Nu Metal, Djent, Crossover, Neofolk, Sludge, Post Rock, Deathcore, Neue Deutsche Härte, Pagan Metal, Shoegaze, Chamber Pop, Mathcore, Drone Doom, Grunge, Indie, Noise Rock... um nur mal ein paar etablierte zu nennen.


    Und es hieß auch früher schon THRASH mit h nach dem t und vor dem r - Klassiker :thumbup:


    EDIT: Und es ist schon Schade, wenn man kreative Köpfe und Könner unserer Zeit wie z.B. Tosin Abasi, Misha Mansoor (Periphery), Guthrie Govan, Steven Wilson, John Mayer, Jack White, Neige (Alcest), Ihsahn, Joe Bonamassa, Devin Townsend und viele, viele mehr einfach mal ignoriert?!?

    Edited 2 times, last by Ibot39 ().

  • @Ibot39 ich will jetzt nicht auf alles was Du schreibst eingehen, aber im Grunde kannst Du doch alles vor den 60er Jahren auf Blues und diverse Jazz-Stile zusammenfassen nebven dem Main-Stream.


    Ignorieren will ich auch niemanden, aber rein von der Stilistik her sind doch Govan, Bonamassa, Mayer & Co doch voll auf 70er und 80er. Was daran ist denn da bitte eine neue Stilrichtung? Und dass mindestens die Hälfte Deiner Aufzählungen mit Metal zusammenhängt ist auch kein Zufall und hat nichts mit Ignoranz meinerseits zu tun

  • Vieles was du aufzählst lässt sich auf Blues Wurzeln zurückführen. Da lassen sich aber locker gleichwertig innovative Genres späterer Zeit aufführen: Black Metal, Death Metal, Modern Metal, Nu Metal, Djent, Crossover, Neofolk, Sludge, Post Rock, Deathcore, Neue Deutsche Härte, Pagan Metal, Shoegaze, Chamber Pop, Mathcore, Drone Doom, Grunge, Indie, Noise Rock... um nur mal ein paar etablierte zu nennen.
    Und es hieß auch früher schon THRASH mit h nach dem t und vor dem r - Klassiker :thumbup:


    EDIT: Und es ist schon Schade, wenn man kreative Köpfe und Könner unserer Zeit wie z.B. Tosin Abasi, Misha Mansoor (Periphery), Guthrie Govan, Steven Wilson, John Mayer, Jack White, Neige (Alcest), Ihsahn, Joe Bonamassa, Devin Townsend und viele, viele mehr einfach mal ignoriert?!?

    Sorry wenn ich das hier mal so frei Schnauze von mir gebe,
    aber diese aufgezählten „Genres“ sind für mich alle sehr sehr ähnlich und haben für mich jeweils
    nix, was sie als etwas besonderes ausmacht. Mit Masse einfach nur Krach.

  • Ey Jungs..das kann hier echt eine offene und interessante Diskussion geben..und bis jetzt auch keine einzige Warnung von seiten der Mods.Laßt es uns so beibehalten.


    Ich persönlich habe für alle bisher geäußerten Meinungen vollstes Verständnis.Es ist alles richtig was bisher geschrieben wurde..weil so viel von der persönlichen Auffassung geprägt sein muß was wie klingt und woher abstammt und welches Instrument man in Zukunft braucht um was "neues" zu machen.Im Prinzip basiert so ziemlich ALLES was hier geäußert wurde auf dem "Blues"..Laßt uns eher bei dieser Tatsache bleiben.


    Wenn Wir das schaffen denke Ich das es möglich sein sollte auf dieser Basis "weiterzudenken".


    Ich möchte Euch mein übliches Geschwafel von den Modes ersparen.Hab´damit in mehrern Threads schon genug genervt aber es bleibt die Tatsache das die elektrische Gitarre "neue Impusle" braucht.Woher die kommen..erst mal egal..


    wenn Ich aber dabei bleibe das es auch "tonale Erweiterungen" im repertoire des "modernen Gitarristen" geben muß um dieses Instrument noch mal auf neue Höhenflüge zu schicken dann seit Mir bitte nicht böse.


    Aber meiner Meinung nach...wenn die Sache so bleibt wie bisher und alle nur auf dem Rumhacken was schon (tonal) mindestens 1 Milliarde mal seit den 50ern mal lauter,mal schneller,mal komplexer,mal was auch immer bewerkstelligt wurde..dann sehe in der Tat nicht wie man "neues Leben" in die elektrische Gitarre einhaucht.Egal wieviele Saiten man noch auf die Kiesel draufmontiert,oder wieviele effekte man noch gleichzeitig aktiviert.


    Um es mal anders zu formulieren:Je weiter Ich in der Vergangenheit rumschmökere desto weiter komme Ich in die Zukunft.Gilt das nur für Mich?


    Wir haben hier im Thread das Beispiel Jimmy Page und die "modernen Bösen" mit ihren ganz tiefen Frequenzen..richtig hat @iBot angemerkt das der Jimmy damals schon richtig "evil" bei der Sache war..aber eines dabei vergessen...


    Uns Jimmy ist anschließend nach Nordafrike (und hat auch seinen Kollegen Plant mit eingapackt gehabt) um dort zu experimentieren..Kashmir und so...


    @lightbox


    Ich finde es super wenn so ein richtig geiler Klampfer wie der Govan nach Nepal fliegt und dort den Jazz lehrt..Ich hoffe nur inständig das der gute Guthrie auch was mit zurück nach Hause "mitgenommen" hat denn wie Du sicher jetzt besser weißt als Ich da gibt es eine Menge zu entdecken.

  • Sorry wenn ich das hier mal so frei Schnauze von mir gebe,aber diese aufgezählten „Genres“ sind für mich alle sehr sehr ähnlich und haben für mich jeweils
    nix, was sie als etwas besonderes ausmacht. Mit Masse einfach nur Krach.

    Bei soviel "Sachverstand" bin ich jetzt echt mal baff 8|
    (Ich hoffe der ein oder andere merkt noch was. Und ja, zu jeder Zeit fand der "Opa": Nix als "Krach", dieses neuemodische seelenlose Zeugs :sleeping: )


    Aber ich lass die 68 Generation gerne weiter in ihrer pessimistischen "früher war alles beser"-Sphäre schwelgen und widme mich lieber dem "Krach" der alten UND neuen Generation. Ist echt etwas depri hier. Schönen Abend noch...

    Edited once, last by Ibot39 ().

  • Bei soviel "Sachverstand" bin ich jetzt echt mal baff 8| (Ich hoffe der ein oder andere merkt noch was. Und ja, zu jeder Zeit fand der "Opa": Nix als "Krach", dieses neuemodische seelenlose Zeugs :sleeping: )


    Aber ich lass die 68 Generation gerne weiter in ihrer pessimistischen "früher war alles beser"-Sphäre schwelgen und widme mich lieber dem "Krach" der alten UND neuen Generation. Ist echt etwas depri hier. Schönen Abend noch...

    Und weil es eben Krach ist und nichts kreatives hat, kommt es zu dem, was viele Vorredner schon geschrieben haben.

  • Und weil es eben Krach ist und nichts kreatives hat, kommt es zu dem, was viele Vorredner schon geschrieben haben.

    Dir ist schon klar, dass du mit dieser zahnlosen, Opa-haftigen 'ist alles Krach'- Haltung eigentlich die Ursache des Problems selbst bist, ja?


    Und dir ist auch klar, dass du hier soeben einen differenzierten und spannenden Meinungsaustausch abgewürgt hast?
    Ich verstehe jedenfalls, warum @Ibot39 aus der Diskussion ausgestiegen ist.


    :thumbdown:

  • Ich würde Mir sehr wünschen das Wir es noch mal versuchen (inklusibe @Ibot hoffe Ich) denn habe mal gerade nach dem ganzen "Math"-zeugs gegoogelt und da waren in der tat richtig geile Sachen dabei,Ich muß zugeben das Ich da positiv überrascht bin.Finde dabei die "softeren" Sachen sehr viel cooler als die "core" Geschichten..aber das ist natürlich Geschmackssache..


    Ich denke wir sind in der Tat alle alt genug um unsere "Dogmen" für eine weile in der Ecke stehen zu lassen.Lernen ist wichtiger.

  • Ich war in der Zwischenzeit Duschen - jetzt geht's wieder :rolleyes:


    Ich versuch es mal mit der ungehobelten Antithese zum U-tube Frickel-Djent-Star. Ich glaub hier hilft nur noch Frauenpower! Da habt ihr die die krasse, leidenschaftliche, unangepasste, kreative Breitseite!
    (Man achte bitte auch auf den Bassist :thumbup: ) Auch die Telecaster-Fraktion aufgepasst:


    Rose Kemp / Rockpalast:
    https://www1.wdr.de/mediathek/…roads--rose-kemp-100.html

    Alles Geschmackssache. Genau.
    Zur „kreativen Breitseite“:
    Hatte die Dame nur einen schlechten Tag?
    Das Gejaule ist jedenfalls net mein Geschmack.
    Aber wem‘s gefällt, bitte schön.

  • Die Kernfrage bleibt..


    Wie kriegt man die elektrische Gitarre wieder auf "Vordermann"?


    Oder ist Sie noch gar nicht an ihre Grenzen angelangt?


    Ich gebe dabei zu bedenken:Aus dem Klavier wurde in den letzten Jahrzehnten das Key/Synth..das "klassische Schlagzeug" hat sich heuer in "Programme für Jedermann" entwickelt.Der Bass genau so.


    Wofür man also früher eine "Band" brauchte um seinen eigenen Song aufzunehmen geht das heute mit mit synths und ein paar loops..was für "Ideensammeln" eine richtig gute Entwicklung ist aber nicht für "Musikmachen" im Sinne von Ideenaustausch und Kreativitäts-"wettbewerb" innherhalb einer kleinen Gruppe(also Stimme & Instrumentalisten)..


    Wo bleibt in Zukunft die elektrische Gitarre?


    Der Fakt das man heute versucht ein Instrument das eigentlich eher der menschlichen Stimme ähnelt "tiefer zu legen" irritiert mich persönlich und Ich kann das kaum verbergen.Das kann nicht die Lösung sein um die elektrische Gitarre in der modernen Rockmusik zu halten.


    Genau so wenig sehe Ich Sinn darin deises Instrument dadurch interessanter zu machen indem man es in noch mehr leistungsstaken Effekt-Prozessoren "ertränkt".


    Da muß einfach mehr kommen.

  • Um hier anzuknüpfen:
    Mit guter alter Live-Musik.
    Ohne Tieferlegung, ohne tief schreiende Sänger.
    So, dass das Publikum eine Band (mit Gitarrist) vor sich sieht und die Lieder mitsingen kann.