Kemper und Schecter Apocalypse - Profile klingen zu basslastig trotz Lowcut und EQ-Bearbeitung

  • Hallo Kemper-Community!


    Ich bin nun seit knapp 2 Jahren im Besitz des Kemper Powerracks inkl. Remote und habe auch schon diverse tolle Sounds und Aufnahmen damit machen können. Ich bin auch, dank dieses großartigen Forums in viele Dinge, denke ich, ganz gut hereingewachsen.


    Jedoch eine Sache ist mir, insbesondere in den letzten Monaten und nach einem halben Jahr nach Neukauf einer Schecter Apocalypse, als ich mich dem Homerecording mehr gewidmet hatte, aufgefallen, so dass ich mich nun vom "passiven Mitleser" zum "aktiven Schreiber" wandeln muss:


    Vieeeele Rigs (ob im RigExchange oder auch gekaufte Profile) klingen mit der Schecter Apocalypse (ich habe die Version mit zwei USA-Humbuckern und Tremolo) teilweise sehr dröhnend, wenn man z.B. den fünften Bund der E- oder a-Seite mit beim PalmMuting anschlägt. Schaltet man dann auch noch vom Steg- auf den Halshumbucker, wird das Ganze nochmals verstärkt - klar, der hat ja eh nochmal einen wäremeren Grundton. Es tritt insbesondere bei den Highgain-Profilen auf (ich spiele z.B. sehr gerne die MesaBoogie-Amps (JP2C, Mark IIC+)).


    Ich habe nun gemerkt, wenn ich meine Schlaghand bzw. den Handballen zum Abdämpfen, etwas in Richtung Hals verschiebe, geht dieser extreme Bass weg, allerdings stirbt auch der Ton dadurch zu schnell ab. Dazwischen gibt es eigentlich fast kein Optimum, nur halt extremer Bass oder Ton tot... (ich würde ein, zwei Soundbeispiele, wenn gewünscht, noch später mit anhängen, aber vielleicht sagt ihr ja jetzt schon - ah, bekannt das Verhalten X/?). Dieses Verhalten hört man deutlich auf meinen Monitoren, meiner FRFR-Box und unter Kopfhörern.


    Ich hatte schon mit einem lowcut versucht, dass zu dämpfen bzw. auch per EQ ein paar Frequenzabsenkungen probiert, dadurch wird es zwar etwas leiser aber das grundsätzliche Dröhnen bleibt erhalten.


    Einzig das Vorschalten des GreenSreamers in der Signalkette brachte eine Verbesserung, aber nicht bei allen Profilen.


    Mich würde interessieren, ob jemand von euch ebenfalls die Schecter Apocalypse in Verbindung mit dem Kemper spielt, ob ihr ähnliche Erfahrungen habt und ob ihr da Lösungen gefunden habt?


    Dass der Kemper ein Problem hat habe ich mit dem Kemper-Team (nochmals Dank an Hans!) bereits ausschließen können.


    Vielen Dank schonmal an Euch!!!


    Jörg

  • Hallo Jörg diese Erfahrungen habe ich auch. Daher habe ich mir im Output ein Profil für jede Gitarre nach Anwendung angelegt und eingepegelt. Auch ich habe in manchen Situationen (Headphones und FRFR) diese Schwierigkeiten. Idealerweise wäre das aus meiner Sicht im Input - an der richtigen Stelle - zu regeln. Leider gibt es diese Option der Profilanlage dort nicht in der Form, wie es im Output möglich ist.

    Jedenfalls habe ich nun im Output jeweils ein Studio- (Head/FRFR) und ein Live-Profil. So geht das einigermaßen. Bei mir zumindest. Könnte aber mit einem breitbändigen EQ im Input besser sein. ;)

  • Es ist auch möglich, Presets für den Input abzuspeichern und aufzurufen. Ich habe für meine Gitarren (Strat, LesPaul und ES335) jeweils ein Preset angelegt, dass ich aufrufe, wenn die Gitarre gewechselt wird. Das ist allerding nur im Brows-Modus notwendig. Im Performance-Modus wird die Input-Einstellung mit abgespeichert. Da habe ich für jede Gitarre eine Performance angelegt mit Clean, Crunch, Rhythmus und Lead in den Slots.


    Einfach den Imput aufrufen und nach Einstellung auf Store drücken, Namen vergeben und speichern....

  • Hallo ihr Zwei,


    danke erstmal für die Rückinfos.


    Mit Distortion Sens lässt es sich leider nicht gut zurückregeln, selbst wenn man auf einen extremen Wert dreht, aber dann geht halt auch die Distortion mit Flöten und bei kleineren Werten passiert nicht viel.


    Ich bin aber zumindest schonmal beruhigt, dass ich nicht ganz allein dastehe mit diesem "Problem". Ich hatte vor ein paar Tagen auch die Gelegenheit, mal auf einem echten Mesa (SingleRectfier) zu klimpern. Da hat es sich genauso angehört, wie auf dem Kemper - da hatte ich noch Bedenken, dass irgendwas am Kemper die Ursache war.


    Die Idee mit unterschiedlichen Outputs wäre eine Lösung, aber nur der EQ - also die 4 Regler - beim Output schafft diese Klanganpassung auch nicht.


    Ich habe mal drei Sounddateien auf meine Dropbox geladen - ich hoffe, der Zugriff klappt. Da könnt ihr euch nochmal ein Bild von machen:


    https://www.dropbox.com/sh/0c1…X3QkZ_QiV2fM4HjQE5Ja?dl=0


    Wenn man nun mit den normalen Einstellungen (Bass, Middle, Treble, Presence) bei diesen Profilen versucht, etwas zu ändern, bleibt dieses Grunddröhnen erhalten und z.B. dreht man die Bässe zurück, hat man halt nur weniger Bässe. Mit dem Studio-EQ ranzugehen, habe ich versucht, bin da aber erst noch auf dem Weg, die besten Einstellungen zu finden - ich und EQ's, das ist nochmal ein anderes Thema ;).


    Ich habe für die Aufnahmen jetzt erst einmal den EQ meiner DWA (Cubase) herangezogen zusammen mit einem Spektrumanalysator. Ich möchte aber den Grundsound schon vom Kemper her ziemlich sauber bekommen.


    Hörbare Ergebnisse hatte ich bislang nur mit dem erwähnten GreenScream - da wird das Gedröhne beim PalmMuting in annehmbare und druckvolle "Töne" gewandelt.


    Kulle_Wumpenteich Hast du dieses Phänomen mehr bei deinen Ibanez-Gitarren? Hattest du die Lage der Tonabnehmer zu den Saiten mal verändert, habe ich alles mal probiert, hat nur bedingt was gebracht, weil da auch wieder bei zu großem Abstand der Zerrgrad/Druck leidet und letztlich auch nicht viel von dem Gedröhne weggeht.


    Ich werde da auf jeden Fall noch weiter rumprobieren, vielleicht bekomme ich ein Grundgerüst hin und kann dann einigermaßen gut neue Profile testen.^^

  • Habe keinen Dopbox Account. Ich sehe aber schon an den Kurven das Problem.

    Ich habe das Grundproblem bei Rigs die schon bei ihrer Erstellung in den Tiefen sehr großzügig sind. Sowar ist immer etwas abhängig von den Gitarren mit denen profiled wurde Das liegt dann somit auch am Profil. Ich glaube (bin mir also nicht sicher) dass dies verstärkt bei PUs mit höherem Output entsteht.

    Gleichwohl könnte man da mit einem breitbändigen EQ in Input sicher einiges drehen und zum Guten wenden. Ich hoffe da ja noch immer auf Besserung und Einsicht in die Sachlage.

    Das Problem habe ich eigentlich bei allen Gitarrenmarken. Beschränkt sich nicht auf Ibanez.

  • Okay, dann werde ich in der Richtung EQ noch etwas Zeit investieren und wie du schon erwähnt hast, eine Art Preset schaffen.

    Es gab auch schon Profile, bei denen die Rücknahme des Gain geholfen hat, etwas zu verbessern. Grundsätzlich finde ich diese Profile eh' besser, als volle Pulle, fast bis auf 100% aufgedreht.


    Und mal schauen, ob der Input-EQ vielleicht wirklich mal kommt - es wurde und wird ja hier viel in Sachen Entwicklung des ganzen Systems getan.


    Danke nochmals! :)

  • Hörbare Ergebnisse hatte ich bislang nur mit dem erwähnten GreenScream - da wird das Gedröhne beim PalmMuting in annehmbare und druckvolle "Töne" gewandelt.

    Das ist ein bekanntes Einsatzgebiet des Tubescreamers. Ich würde auch den KemperDrive ausprobieren. In dieser Diskussion (ab #310) werden einige Hinweise gegeben.


    Hast du mal versucht, in A einen EQ zu installieren. Das ist m.E. ähnlich wie ein EQ im Input-Modul, also ganz am Anfang der Kette.

  • Habe gerade nicht viel Zeit. Aber mögliche Lösung zumindest in der DAW:

    (Tubescreamer in Kombination mit) Waves C4 Andy Sneap setting.

    Einfach googeln.

    Ah, das ist auch interessant, hab's grad mal kurz beim ersten Google-Treffer angeschaut. Damit würde ich bei den Aufnahmen mal rumprobieren.



    Ich hatte auch mir auch mal ein EQ preset im Kemper gepeichert, das einen ähnlichen Effekt hatte. Wenn ich zu Hause bin kann ich mal schauen, ob ich das noch finde.

    Das wäre prima, denn ich möchte das "Problem" eher im Kemper schon lösen. Danke dir!!!


    So, das Wochenende naht und ich habe gute Anregungen von Euch bekommen. Bin mal gespannt!:thumbup:

  • JSteel Ich konnte gestern nicht mehr nachschauen. Werde das aber spätestens dieses Wochenende machen. Irgendwo hab ich mir da mal was gebastelt.


    Eine andere Lösung wäre ggf., das du ein IR von deinem bevozugten Kemper cab machst, während es in der DAW durch passende vst plugins läuft.


    Eine IR kann zwar z.B. keinen Kompressor Effekt selbst abbilden, aber oftmals reicht die daraus resultierende, veränderte EQ Kurve aus ("baked into the cab" sozusagen), um den gewünschten Effekt zu bekommen. Die neue IR dann wieder als Kemper cab benutzen.


    Wenn du mir ein genaues Profil benennst kann ich das gerne mal probieren (ich habe eine Menge an Profilen, gute Chance das es dabei ist.)

  • JSteel Hier mal zwei EQ presets zum ausprobieren oder als Startpunkt. Einmal subtiler für palm mutes auf E und A, das zweite heißt schon "Boomy Bass Cut" :)


    Zum "recorden" nutze ich sowas aber nicht. Nur TS vor dem Amp, wenn es tighter sein soll. Ansonsten in der DAW diverse plugins - hier sind wir dann aber im Bereich post production. Was für dich ev. auch funktionieren könnte, wenn du gezielt nach "mix ready" profiles suchst.


    Wie teilt man denn Presets am besten?


    Hier mal als Download: EQ Presets


    Einfach die presets im RM unter All Presets.... speichern, ich öffne dazu ein zweites Fenster.

    Dann im ersten Fenster ein Profile laden und einen Slot A-D vor dem Amp auswählen, dann im anderen Fenster das preset doppelklicken oder in den slot ziehen. Ggf. "locken" zum probieren mit anderen Profiles.

  • Ibot39 Besten Dank für deine Unterstützung, ich hab' nur leider erst heute wieder ins Forum geschaut, weshalb ich deine EQs noch nicht getestet habe, aber heute dann!!! Werde ich im Proberaum gleich mal bei ordentlicher Lautstärke testen!


    Ansonsten hab ich schon mit dem Waves C4 Andy Sneap Settings rumprobiert bzw. mit der kostenlosen Variant TDR Nova (da war in einem Formueintrag ein Verweis). Da passiert auch schon einiges. Interessant, was überhaupt an Bässen produziert wird! Ich hatte vorher mit einem normalen Breitband-EQ gebastelt, aber durch diese dynamische Anpassung geht der Grundsound auf den anderen Lagen der Gitarre nicht auch gleich verloren, d.h., da wo die Bässe bleiben können, bleiben sie auch.


    Weiterhin habe ich auch mit verschiedenen IRs rumprobiert und da gibt es auch einen Haufen hörbare Unterschiede. Ich hatte von einer Mesa 4x12er-Box div. IRs in verschiedenen Positionen/Mikrofonen und teilweise wurden hier die Bässe praktisch in "druckvolle Schwingungen" umgewandelt. Bei anderen IRs hingegen wurde der Effekt nochmals verstärkt. Da will ich mir auch eine Art "Lieblingscab" suchen, um gleich zu Beginn bei dumpf klingenden Profilen entgegenzusteuern.


    Ich bin jetzt zumindest guter Dinge, dass ich mir hier doch noch eine ganze Menge an Profilen nutzbar machen kann. Top-Ideen und Hilfe von Euch, dieses Forum ist schon klasse!!!