Diese Unterschiede hatte ich vorher mit Röhrenamps nicht so empfunden.
Das sehe ich auch so, allerdings vor allem für den Fall: Klassisches Setup Amp im Raum und der Gitarrist spielt damit. Da kommen eine Menge äußerliche Faktoren dazu die den Sound arg verwischen und es schwerer machen die Unterschiede wahrzunehmen. Das fängt bei dem Raum, über die Position der Gitarrenbox im Raum mit der Position des Zuhörers usw.
Das stimmt. Kann ich nachvollziehen. Ich denke Du bist auch eher live am Start und hast auch mit FRFR nicht so viel am Hut oder?
Da ändert sich aktuell viel im hören und in den Möglichkeiten. Eigentlich bin ich da gestern erst drauf gestoßen. Man (also ich zumindest) habe immer so einen Sack voll Sound-Alternativen im Kemper. Ich lade mir die wo ich Potenzial sehe, wo ich mir vorstellen kann was draus zu machen usw.
Och eigentlich überhaupt nicht, ich spiele vom ersten Kemper Tag vor ein paar Jahren FRFR Boxen. Ich hab den Kemper ein einziges Mal an die Endstufe eines meiner Amps gestöpselt und für mich festgestellt: ja geht aber für mich sinnlos weil ich dann ja auch nur die angeschlossene Gitarrenbox höre und die hab ich ja schon geprofilt. Ich bin auch kein Fan der Pure Cabinet Funktion, ich find das was sie aus dem Sound macht nicht gut, weil es nicht das ist was ich von einem mikrofonierten Sound erwarte.
Leider spielen wir aktuell nicht so oft live, es wird gerade wieder mehr. Ich meinte aber auch eigentlich, dass ich durch's Recording und das Spielen über mikrofonierte Boxen schon relativ gut an diesen Sound gewöhnt war bevor ich den Kemper hatte. Deswegen lasse ich auch eher Profile unbenutzt die mehr versuchen den Höreindruck des Amps wiederzugeben wie er klingt wenn man davor stehen würde. Mich interessiert auch bei Produktionen im Studio eigentlich nie wie der Amp im Raum klingt, das fand ich schon immer relativ nutzlos. Was das Mikrofon auf's Band bringt ist da für mich entscheident. Genau so verhält es sich für mich bei Live Sounds. In erster Linie muss das Publikum einen guten Sound haben, danach komme ich, danach der Rest der Band. Praktischer Weise geht das ja meist Hand in Hand. Ein Sound der nach draußen richtig gut klingt ist ja auch auf der Bühne nicht kompletter Mist.
Um aber mal wieder den Bogen zu kriegen zur Organisation der Performances: Ich habe mir Performances mit unterschiedlichen Charakteristiken gemacht. Also basslastiger, kreischiger und vieles dazwischen. Natürlich sind das jetzt alles Sounds die stilistisch passen und nicht auf einmal ne andere Musik daraus machen. Beim Soundcheck kann ich dann mit dem FOH entscheiden welche Richtung zur Anlage und zum Raum passt. Und das Schöne ist, durch das Design vom Kemper kann ich mir das im eigenen Monitor Output wieder so drehen, dass es on stage passt. Manchmal muss der Sound nach vorne etwas mehr Pfund haben, dafür fängt man sich dann auf der Bühne (besonders auf kleinen) irgendeine blöde Bassvibration ein die alles zumüllt. Das ist dann schnell rausgedreht.